Lily Evans

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»Harry, Harry!«
Nach dem Unterricht wollte Harry hoch in seinen Schlafsaal um nach seinen Sachen zu schauen, doch Ginny hielt ihn auf halben Weg auf.
»Schau mal, das wird dir gefallen, Hippogreif!«
Sie deutete auf einen Aushang, den Harry gerade so von seinem Platz aus entziffern konnte.
»Auswahlspiele für die Quidditchmannschaft Gryffindor, am Samstag den sechsten September.«
»Willst du ins Team?«, fragte Ginny.
»Was für eine Frage«, lachte Harry, »natürlich! Ich würde nie nein sagen? Bist du Jägerin? Ich glaube, die Antwort kannst du dir ersparen, ja und diese Mitbewerber haben gegen dich sowieso keine Chance, du bist so gut wie drin.«
Harry lehnte sich weit über das Geländer, um Ginny richtig zu sehen.
»Harry, komm, es gibt Mittagessen!«, rief sie und schaute ihn liebevoll an, »mein kleiner Held!«

Beim Mittagessen setzten sie sich soweit wie möglich von den Rumtreibern weg. Harry hatte die Geschehnisse vom Vormittag nicht vergessen und Ginny wollte verhindern, dass er noch mehr ausplauderte.
Sie setzten sich also neben die vier Mädchen aus Ginnys Schlafsaal, eine davon Lily.
»Hallo, ich bin Harry Granger«, begrüßte Harry sie.
»Hallo, Harry! Ich bin Lily. Lily Evans.«
Harrys Mutter sah fröhlich und unbeschwert aus. So gefiel sie Harry.
»Marlene McKinnon.«
Harry lächelte traurig. Er wusste, dass Marlene in sechs Jahren von Voldemort selbst umgebracht werden würde.
»Mary MacDonald.«
Von ihr hatte er schon einmal in Snapes Erinnerung gehört.
»Alice Fortescue.«
Ein Glück war Neville nicht dabei, er hätte wahrscheinlich wieder etwas fallen gelassen und wäre umgefallen.
Harry nahm sich Kartoffeln und Spinat und schaute Ginny kauend an.
Wie sehr er ihre roten Haare, die hellbraunen Augen und den selbstbewussten Ausdruck einer Kämpferin in ihrem Gesicht liebte. Ginny schaute zärtlich zurück.
»Hallo, jemand Zuhause?«
Marlene fuchtelte mit einer Hand vor Harrys Gesicht herum.
»Ich habe dich etwas gefragt!«
»W-Was? ... Oh, äh ... 'tschuldigung. Was war die Frage?«
Marlene grinste. »Spielst du Quidditch? Wenn ja auf welcher Position? Willst du in die Mannschaft?«
»Ja, Sucher, ja«, antwortete Harry grinsend. Er hatte sich wieder gefasst.
Marlene grinste breite. »Ich bin Jäger und Mary ist Treiber. Leider ist Potter Kapitän. Und Lily hält sich lieber von Besen fern. Stimmt doch, Lily?«
»Ihr wollt mich nicht auf Besen sehen«, lachte Lily.
»Aha?«, Harry grinste seine Mutter an. Es war nicht leicht, über die Zukunft der Anderen Bescheid zu wissen, aber gerade wollte er einfach nur glücklich sein und seine Eltern sehen, lebendig, auch wenn er sich gerade nicht freuen konnte, wie sein Vater ihn behandelte.

»Leute«, sagte Mary und grinste noch breiter als Marlene, »die Schulsprecher haben McGonagall und Dumbledore dazu rumbekommen, an Halloween ein Fest zu organisieren! Richtig mit Pärchen, wenn man will! Ich glaube, ich gehe mit Lupin hin! Er ist so süß, mit den Narben und diesen braunen Haaren!« Mary quiekte fast, so hoch war ihre Stimme gestiegen.
»Der geht schon mit mir«, warf Lily ein.
»Hmm, ich gehe mit Black hin«, sagte Marlene und warf sich ihre langen, kastanienbraunen Haare schwungvoll nach hinten, »der versucht sich schon seit letztem Frühling an mir! Aber glaubt bloß nicht, dass ich mit ihm knutsch! So weit kommt's noch!«
Die anderen lachten und Hermine und Luna setzten sich zu ihnen.
»Ähm, wo ist Neville?«, fragte Ginny verdutzt.
»Fragt Professor Sprout nach einer Mimmulus Mimmulita«, sagte Luna verträumt.
»Mimbulus Mimbeltonia«, verbesserte sie Hermine.
»Mimmulus Mimmulita klingt aber schöner. Übrigens, ich glaube die Jungs haben blaue Schlickschlümpfe im Schlafsaal, sie haben sehr tiefe Stimmung.«
»Lassen es sich aber nicht anmerken«, grinste Alice, als diese auch schon kamen.

»Hey, Ladys!«, rief Sirius überheblich und versuchte strickt, Harry nicht zu beachten, »habt ihr schon vom Fest gehört?«
»Wir haben gerade drüber gesprochen«, sagte Lily steif.
»Uuund, Marlene? Wie wäre es?«, fragte Sirius Marlene, diese grinste in frech an. »Ich kann es mir ja mal überlegen. Aber, Potter«, sie wandte sich an James, »frag Lily nicht erst.«
»Jetzt ja oder nein?«, fragte Sirius.
»Ja, was denn sonst?« Marlene lachte Sirius breit an.
»Geht doch. Hey, Evans, so geht das!«
Die Jungs ließen sich neben die Anderen auf die Bänke fallen, wobei keiner neben den freien Platz neben Harry setzten wollte. Schlussendlich seufzte Remus ergeben und setzte sich neben ihn. »Woher kannst du so gut kämpfen?«, fragte er. Harry zuckte mit den Schultern. »Wir wurden doppelt so oft wie Andere von Todessern oder Voldemort selbst überfallen. Meistens von einer Überzahl.« Remus zuckte beim Namen zusammen und schaute dann Harry misstrauisch aus dem Augenwinkel an.

»Hey, Lily! Mit wem gehst du? Willst du mit mir?«, fragte James. »Für dich immer noch Evans! Und nein, ich glaube, ich gehe mit Remus. Er hat mich schon Heute Morgen gefragt. Anders als du, ist er nämlich nicht überheblich und arrogant!«
»Remus?«, fragte James entgeistert.
»Uh, Krone, das muss weh getan haben!« Sirius grinste wie ein Honigkuchenpferd.
»Mit wem gehst du, Alice?«, fragte Lily und schenkte den Jungen keine weitere Beachtung. »Frank Longbottom«, sagte Alice, »wir gehen immer zusammen aus. Nächstes Wochenende in Hogsmeade.«
»Wieso habe ich eigentlich gefragt? Ihr seid so unzertrennlich, da würde es mich wundern, wenn du mit einem Anderen gehen würdest.« Lily kicherte.
»Hermine, Ron ist nicht da, also mit wem gehst du?«, fragte Harry und zu seiner Überraschung antwortete Hermine: »Draco. Er hat es mir angeboten.«
Harrys Kinnlade lag im Essen. »Draco?«, fragte er entgeistert, »er ist zwar netter geworden, aber damit hätte ich nicht gerechnet! Bist du jetzt mit ihm zusammen? Nach alldem was er dich genannt hat?«
»Er hat sich entschuldigt«, sagte Hermine spitz, »und ich bin nicht mit ihm zusammen. Ich bin immer noch mir Ron zusammen. Bei dir muss ich ja nicht fragen. Du gehst mit Ginny, oh Wunder!«
Harry und Ginny hatten zwar noch nichts darüber gesagt, aber ein Blick und es war vereinbart.
»Und ich geh mit Neville«, meldete sich Luna zu Wort, »in der Mysteriumsabteilung war er so mutig.«
»Deswegen?«, fragte Harry.
»Nein, aber auch.«

»Och, komm, Evans«, James versuchte es wieder bei Lily.
»Ich sage am dreißigsten Februar »ja«, Potter«, meinte sie süffisant.
»Cool, sie hat ja gesagt!«, freute sich James.
»Der Februar hat maximal neunundzwanzig Tage, Krone«, sagte Remus und genoss James Gesichtsausdruck in vollen Zügen.
»Hmmpf, dann zauber ich ihn dazu.« James schmollte.

𝐖𝐈𝐍𝐆𝐀𝐑𝐃𝐈𝐔𝐌 𝐋𝐄𝐕𝐈𝐎𝐒𝐀 - 𝐝𝐞  ✓Where stories live. Discover now