Joyce' Sicht:
Verwunderung spiegelte sich in Minho's Gesicht, als er zu mir herunter schaute. Eine einzige Tränen lief ihm die Wange herunter, die er sich sofort wegwischte. Ein trauriges Lächeln kam auf meine Lippen und direkt drehte ich mich hinunter zu meiner Bauchtasche.
Doch bevor ich den Reißverschluss öffnen konnte, hatte Minho meine Hände festgehalten und ließ mich aufblicken.
„Joyce es ist zu spät. Er ist nicht mehr da." flüsterte er schmerzlich und schaute auf Newt herab. Auch ich schaute wieder zu ihm herunter und legte ihm eine Hand an die Wange. Kurz verharrte ich dort, als ich plötzlich etwas spürte und verwirrt meine Hand zurückzog. „Warte mal." „Was ist?!" fragte Minho sofort nach. Doch ich reagierte überhaupt nicht darauf sondern fasste nach Newts Hand, die ich ja eben noch auf seine Brust gelegt hatte.
Stirnrunzelnd suchte ich nach etwas, was ich meinte finden zu können. Hoffnungsvoll atmete ich sogleich wieder aus, Tränen kamen mir in die Augen und ich musste vor Freude heftig schlucken.
„Joyce?! Zur Hölle nun sag doch was los ist!" motzte Minho auf und schaute mich gereizt an. Wieder ohne irgendeiner Antwort schnappte ich mir Minho's Hand und drückte Zeige- und Ringfinger auf Newts Handgelenk. Irritiert starrte Minho mir ins Gesicht, als sich plötzlich seine Augen weiteten und er dem Mund öffnete. „Er hat noch Puls. Er hat noch verdammten Puls!" sagte er laut und zog sich Newts Hand näher an sich.
„Was?!"
Brenda hatte diesen Laut der Verwunderung von sich gegeben und ich vernahm ihre Schritte hinter uns auf dem Boden. „Ja! Fühl doch!" meinte Minho glücklich und deutete Brenda an sich zu setzen. Dabei rückte er ein Stückchen beiseite und ließ das Mädchen sich setzen.
Auch Brendas Augen weiteten sich glücklich, weshalb ich meine Finger wieder runter zu der Bauchtaschen gleiten ließ.
Mit spitzen Fingern nahm ich die mit Blut gefüllte Spritze heraus und hielt sie gegen das Licht eines Scheinwerfers. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und starrte auf die purpurrote Flüssigkeit in dem Glas. „Meint ihr, dass das reichen wird?" erklang Pfannes Stimme mir gegenüber. Er hatte es Minho und Brenda nach gemacht und hielt Newts andere Hand. Seufzend blickte ich auf ihn und zuckte dann ehrlich mit den Schultern. „Wir müssen es einfach hoffen. Bren. Mach mal bitte seinen Arm frei." Noch bevor ich meinen Satz zu Ende sagen konnte, hatte Brenda mein Taschenmesser, welches ich ihr noch gegeben hatte, gezückt und begann Newts linken Ärmel aufzuschneiden. Erschrocken atmeten wir alle auf, als wir die riesige schwarze Infektion auf seinem Arm sahen. Dort hatte also das Virus bei ihm angefangen. Dann wäre es doch auch gut, es dort zu beenden.
Ich schnaufte noch einmal durch und setzte dann die Spritze an. Gally war mir, von der Seite, zur Hand gegangen und drückte gerade auf Newts Arm, damit die Vene besser herauskam.
Mit einem zittrigen einatmen meinerseits drückte ich die Spritze weiter herunter, sodass sie durch Newts spannende Haut bohrte. So langsam und doch so schnell wie es ging, drückte ich langsam aber sicher mein Blut in die Laufbahn von Newt hinein. Schneller als gedacht, war das Blut aus der Spritze heraus und in Newts Blutbahn gekommen. Brenda war schon bereit mit einem Stück Papier, was sie vorsichtig auf die Wunde drückte. Panisch starrte ich auf die leere Spritze. „Das reicht doch nicht!" sagte ich hastig und wollte schon meinen Ärmel wieder hochziehen, damit man mir erneut Blut abnehmen konnte.
Doch als ich von hinten eine Hand auf meinem Rücken spürte, drehte ich mich herum und starrte in das besorgte Gesicht von Jorge. „Das wird für jetzt reichen, hermana. Das hier ist kein geeigneter Ort, um ne Blutspende zuhalten." sagte er bitter ernst.
Ich seufzte auf und packte dann die Spritze zurück in meine Bauchtasche hinein. „Wir müssen ihn jetzt irgendwie hier wegbekommen. Wie nah kann Vince mit dem Teil herfliegen? Newt sollte sich jetzt am besten so wenig wie möglich bewegen." meinte Brenda und schaute auch zu Jorge hinauf. „Wir werden sehen, was sich machen lässt." antwortete Jorge und ging einige Meter weiter weg, um mit Vince über das Walkie-Talkie zureden. „Was machen wir mit dem Messer?" fragte Pfanne sofort nach, weshalb wir alle auf das Messer in Newts unteren Teil des Bauches guckten. „Das muss am besten so lange wie möglich dort bleiben. Deshalb ist es auch so wichtig ihn vorsichtig zu transportieren. Jegliche Irritation kann dazu führen, dass ihm noch mehr schaden zugefügt wird. Außerdem stoppt es die Blutung und lässt auch soweit keine Keime rein." fügte ich hinzu. „Obwohl ich da auch keine richtige Ahnung habe. Wir müssen einfach so schnell wie's geht zurück zum Stützpunkt." Zustimmend nickte Brenda, die ich anschaute.
Wenige Augenblicke später hörten wir schon das Dröhnen des Flugschiffes über uns, welches außerhalb des Gebäudes auf dem Boden landete. Ein Glück, war der meiste Krieg hier unterbrochen worden. Weitere kurze Zeit später, kam Vince mit einer Liege angelaufen. Erschrocken starrte er auf den Körper von Newt, um den wir alle hockten.
„Gut, dass du da bist, Vince. Wir müssen ihm jetzt irgendwie hier hinauf bekommen." sagte ich, stand auf und deutete dann auf die Liege. „Dir ist aber bewusst, was er da", er deutete auf die Bauchgegend von Newt, „so hat, oder?" fragte er nervös. Als Antwort gab ich ihm ein einfaches Nicken.
„Na gut, Männer. Dann lasst uns mal unseren Freund anheben." sagte Vince und griff vorsichtig an Newts Seite.
„Vorsichtig!" sagte ich panisch, als Jorge, Gally, Minho und Pfanne ihm zur Hilfe eilten. Bei drei hoben die 5 Männer den schwachen Körper von Newt an und wuchteten den schmächtigen Jungen auf die Liege. So auf dem weißen Untergrund sah er viel blasser aus, als vorher. Schnell schüttelte ich den Kopf und schaute mich dann um. „Sagt mal, hat einer von euch meinen Bruder gesehen?" fragte ich direkt raus.
Brenda sah mich bedauernd an und begann dann zu sprechen. „Du hast ihn ganz schön angeschrieen, Joy." murmelte sie. Angespannt schaute ich zur Seite auf den Boden.
Wo war Thomas?
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𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄
Fanfiction- Wird bald überarbeitet - 𝐖.𝐂.𝐊.𝐃. Eine Abkürzung hinter der etwas viel größeres steckt, als man glauben mag. Früher habe ich sogar daran geglaubt. An einen Weg, der uns alle aus diesem 𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬 rausschaffen könnte. Doch ich hab mich dagegen...