𝐔𝐍𝐖𝐎𝐑𝐓𝐇𝐘, 𝐃𝐑𝐀𝐂𝐎 𝐌𝐀𝐋𝐅𝐎𝐘

Eleven

    Am nächsten Morgen erwachte Isabell als erste im Schlafsaal. Die Sonnenstrahlen strahlten so förmlich durch dir roten Vorhänge. Heute war Samstag. Das erste Quidditch Training mit der neuen Kapitänin. Angelina. Isabell machte sich fertig und ging dann anschließen runter in den Gemeinschaftschaftsraum

   Sie dachte sie wäre alleine aber dort saß schon jemand und schrieb etwas. Wahrscheinlich ein Brief. Als sie näher heranging, sah sie dass es Harry war. Als er jemanden hinter sich bemerkte, versuchte er schnell das Stück Pergament zu verstecken, was ihm nicht sonderlich gut geling. Er drehte sich angespannt nach hinten um zu sehen wer dort war und beruhigte sich als er sah dass es sich nur um Isabell handelte.  „Guten Morgen, schon so früh wach?" sagte sie und setzte sich auf dem gegenüberliegenden Sessel. Er lächelte sie an. „Guten Morgen. Jaah, ich dachte mir ich schreibe Schnuffel noch einen Brief, was so in der Woche abging." Isabell nickte nachdenklich. „Verstehe... Hast du es auch so geschrieben, dass niemand wirklich wissen wird was du meinst, wenn er abgefangen wird?" Er reichte ihr den Brief lautlos mit einem kleinem Lächeln auf den Lippen.

   Lieber Schnuffel,

   ich hoffe, dir geht es gut, die erste Woche hier war schrecklich, ich bin wirklich froh, dass jetzt Wochenende ist. Wir haben eine neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Umbridge. Sie ist fast so nett wie deine Mum. Ich schreibe dir, weil das, wovon ich dir letzten Sommer berichtet habe, gestern Abend wieder passiert ist, als ich bei Umbridge nachsitzen musste. Wir alle vermissen unseren größten Freund, wir hoffen, er kommt bald zurück. Gib mir bitte schnell Antworten.

   Herzlichst, Harry

   „Der ist dir echt gut gelungen, muss ich sagen... Redest du von deiner Narbe?" fragte sie ihn ohne vom Blatt aufzugucken. „Ehm... ja. Ich weiß es hört sich echt albern an, aber vielleicht gibt es ja doch einen Zusammenhang." Er zuckte einfach seine Schultern. „Wieso gehst du nicht zu Dumbledore? Er weiß doch bestimmt eine Antwort darauf, ich meine es ist Dumbledore." Sie gab Harry den Brief wieder und er versiegelte ihn. „Ich weiß nicht, er ist mittlerweile so komisch zu mir. Er guckt mich noch nicht einmal an und weicht ständig meinen Blicken aus. Ich weiß es einfach nicht."

   Isabell nickte in Gedanken. Sie hat es auch schon mitbekommen. Er weicht ständig seinen Blicken aus, als hätte er Angst ihn anzusehen. Aber Dumbledore hat keine Angst, Dumbledore hat vor nichts und niemandem Angst. Vorallem nicht vor einem 15 jährigen Jugendlichen. „Nun, ich gehe dann mal den Brief abschicken, wir sehen uns noch?" Isabell guckte erstmal verwirrt auf bevor sie ihm antwortete: „Ja ja, klar. Bis später dann." Als er durch das Portrait wieder hindurchging, lehnte sie sich entspannt zur Lehne des Sessels zurück und schloss ihre Augen. Sie hörte für wenige Augenblicke friedlich der Ruhe zu. Sie lauschte dem Gezwitscher der Vögel, der Blätter der Bäume die nur so raschelten und sog den Geruch des Friedens ein. Innerhalb der Mauern von Hogwarts fühlte sie sich sicher, abgeschottet von dem was da draußen abging.

   Muggel und Muggelgeborene wurden gewaltsam getötet, zwar weniger Auffälig, aber es passierte. Sie fragte sich ob ihr Vater wieder zu ihm zurückgekehrt war. Wahrscheinlich. Wenn nicht konnte es nämlich sein und Isabells bitterer Tod bedeuten. In den Ferien war er oft außer Haus gewesen. Isabell hatte ihn nie gefragt wohin, doch mittlerweile konnte sie es sich schon denken. Irgendwann- dachte sie sich- möchte er mich sicherlich kennenlernen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Irgendwann wird er auf ihre Talente im Verteidigen und der Okklumentik aufmerksam. Irgendwann möchte er sie in seinen Reihen haben. Und wenn sie jetzt nichts dagegen unternehmen würde, wäre es zu spät. Sie wollte nicht für das Böse kämpfen. Sie möchte für das Gute kämpfen. Für Freiheit und Gerechtigkeit, egal ob Muggel, Zauberer oder Hexe. Jeder verdient ein solches friedliches Leben. So friedlich wie es gerade bei ihr war.