Fourteen

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Am Abend saß Isabell mit Harry, Hermine und Ron noch im Gemeinschaftsraum um zu warten, bis die anderen Schüler schlafen gingen.

Es war also weit nach Mitternacht als sich die letzten Schüler in ihre Schlafräume verzogen haben. Isabell war kurz davor einzuschlafen. Aber Ron konnte sie noch aufwecken indem er „Sirius!" rief.

Sie schreckte hoch und sah in das Feuer in dem Sirius Kopf zu sehen war.

„Hi." sagter grinsend.

„Hi." erwiderten die vier Freunde und ließen sich dabei auf dem Boden vor dem Kamin nieder. Sonderlich gemütlich war es nicht.

„Wie steht's?" fragte Sirius.

„Nicht so gut." sagte Harry. „Das Ministerium hat schon wieder einen Erlass durchgesetzt, mit dem sie unsere Quidditch-Mannschaften verbieten-"

„Oder Geheimgruppen für Verteidiung gegen die dunklen Künste?" unterbrach Sirius ihn fragend.

Eine kurze Stille trat ein in der man nur noch Krummbeins leises Schnurren hörte. „Woher weißt du das?" fragte Harry ihn.

„Ihr solltet eure Treffpunkte sorgfältiger auswählen." sagte er und grinste noch breiter als vorher schon. „Der Eberkopf, ich bitte euch."

„Also, jedenfalls war das besser als die Drei Besen!" versuchte Hermine sich trotzig zu verteidigen. „Da ist es immer rappelvoll-"

„Was hieße, dass man euch nicht so leicht belauschen könnte. Du musst noch eine Menge lernen Hermine." sagte Sirius.

„Wer hat uns belauscht?" fragte Harry neugierig.

„Mundungus natürlich." Isabell runzelte verwirrt die Stirn und die anderen sahen auch verdutzt aus. Sirius lachte bei diesem Anblick. „Er war die Hexe unter dem Schleier."

Harry schien verblüfft. „Das war Mundungus? Was hat er im Eberkopf getrieben?"

„Was glaubst du wohl?" fragte Sirius und schien ein wenig ungeduldig. „Ein Auge auf dich gehalten natürlich."

Harry wurde wütend. „Ich werde immer noch beschattet?"

„Allerdings." sagte Sirius. „Und völlig zu Recht, findest du nicht, wenn du an deinem freien Wochenende gleich als Erstes eine illegale Verteidiungsgruppe gründest."

Sirius sah aber nicht besonders wütend oder enttäuscht aus, nein ganz im Gegenteil, er blickte ihn voller Stolz an.

„Warum hat sich Dung vor uns versteckt?" fragte Ron ein wenig enttäuscht. „Wir hätten ihn gern gesehen."

„Er hat seit zwanzig Jahren Hausverbot im Eberkopf", sagte Sirius, „und dieser Wirt hat ein gutes Gedächtnis. Wir haben Moodys zweiten Tarnumhang verloren, als sie Sturgis verhafteten, also hat sich Dung in letzter Zeit öfter als Hexe verkleidet... sei's drum... aber erstmal zu dir, Ron – ich habe versprochen dir von deiner Mutter etwas auszurichten."

„Ach ja?" fragte der Angesprochene argwöhnich.

„Sie sagt, du darfst auf gar keinen Fall an einer illegalen Geheimgruppe für Verteidigung gegen die dunklen Künste teilnehmen. Du würdest garantiert rausgeworfen werden und deine Zukunft wäre ruiniert. Später sei noch genug Zeit zu lernen, wie du dich verteidigen kannst, und du seist zu jung, um dir momentan darüber Sorgen zu machen. Außerdem" Sirius Augen wanderten zu Isabell, Harry und Hermine, „rät sie euch dreien dringend davon ab, mit der Gruppe weiterzumachen, auch wenn sie sich im Klaren ist, dass sie euch keine Anweisungen erteilen kann. Sie bittet euch einfach zu bedenken, dass sie nur das Beste für euch im Sinn hat. Sie hätte euch das alles geschrieben, aber wenn die Eule abgefangen worden wäre, dann wärt ihr alle in großen Schwierigkeiten geraten, und persönlich kann sie es euch nicht sagen, weil sie heute Nachtschicht hat."

„Was für eine Nachtschicht?" fragte Ron rasch nach.

„Das braucht dich nicht zu kümmern, es geht um den Orden. Also ist es mir zugefallen, die Botschaft zu übermitteln, und denkt daran, ihr zu sagen, dass ich alles weitergeleitet habe, denn ich glaube nicht, dass sie mir traut."

Isabell schnaubte kurz vegnügt, verstummte aber wieder schnell, als sie merkte, dass es in dieser Situation nicht wirklich angebracht war. Eine kurze Pause trat ein und man hörte nur noch das Knistern des Feuers.

„Also willst du, dass ich sage, ich mach bei der Verteidungsgruppe nicht mit?" murmelte Harry schließlich und senkte den Blick.

„Ich? Sicher nicht!" sagte Sirius etwas lauter und schaute vollkommen überrascht. „Ich halte das für eine glänzende Idee!"

Harry wirkte erleichtert und legte seinen Kopf schief. „Ach ja?"

„Natürlich!" erwiderte Sirius aufgeregt. „Glaubst du vielleicht, dein Vater und ich hätten gekuscht und Befehle von einer alten Vettel wie Umbridge befolgt?"

„Aber – letztes Jahr hast du mir andauernd gesagt, ich soll vorsichtig sein und keine Risiken eingehen-"

„Letztes Jahr sprach alles dafür, dass jemand innerhalb von Hogwarts versucht hat dich umzubringen, Harry! Dieses Jahr wissen wir, dass jemand da draußen ist, der uns am liebsten alle umbringen will."

„Wie charmant du doch bist." bemerkte Isabell sarkastisch und rollte vergnüngt mit den Augen.

„Ich weiß." Sirius richtete seinen Blick auf sie und zwinkerte sie lachend an. ,,Ach ja, bevor ich es vergesse: Isabell, ist es in Ordnung wenn wir in den Ferien über die Sache reden?"

,,Ja, klar." sie nickte bestätigend und somit war das Thema auch vom Tisch. Die anderen schauten sie fragend an, sie schüttelte aber nur den Kopf und murmelte ,,Später."

Hermine schaute verzweifelt zu Sirius. „Und wenn wir rausgeworfen werden?"

„Hermine, das Ganze war deine Idee!" rief Harry und starrte sie verwirrt an.

„Das weiß ich sehr wohl. Ich wollte nur wissen, was Sirius davon hält." behauptete sie achselzuckend.

„Nun ja, besser rausgeworfen und in der Lage, euch zu verteidigen, als sicher in der Schule sitzen und keine Ahnung zu haben."

„Du sagst es." bestätigten Ron und Harry.

„Also" fuhr der Mann im Feuer fort, „wie wollt ihr diese Gruppe organisieren? Wo trefft ihr euch?"

„Na ja, das ist ein ziemliches Problem. Keine Ahnung, wo wir uns treffen können." erklärte Harry mit einer grübelden Miene.

„Wie wär's mit der Heulenden Hütte?" schlug Sirius vor.

,,Hör mal Sirius, immerhin wart ihr nur zu viert, als ihr euch damals während eurer Schulzeit in der Heulenden Hütte getroffen habt" sagte Hermine. „Außerdem konntet ihr euch alle in Tiere verwandeln, und ich denke mal, wenn ihr gewollt hättet, dann hättet ihr euch alle unter einen einzigen Tarnumhang zwängen können. Aber wir sind immerhin achtundzwanzig und keiner von uns ist ein Animagus, also brauchten wir weniger einen Tarnumhang als vielmehr eine Tarnmarkise."

„Du hast Recht." sagte Sirius ein wenig geknickt. „Aber ich bin mir sicher, dass euch was einfallen wird. Früher war hinter diesem großen Spiegel im vierten Stock ein ziemlich geräumiger Geheimgang, vielleicht habt ihr dort drin genug Platz, um Zaubern zu üben."

„Fred und George haben wir gesagt, er ist versperrt." erwiderte Harry kopfschüttelnd. „Eingestürzt oder sowas."

„Oh." sagte Sirius nachdenklich. „Nun, ich denk mal drüber nach und komm drauf zur-"

Seinen Satz konnte er nicht zu Ende bringen. Sirius schaute angespannt und erschrocken. Er wandte sein Gesicht an die rote Backsteinwand des Kamins.

„Sirius?" fragte Isabell nach und ging näher an das Feuer ran. Aber er war schon verschwunden.

„Warum ist er-?" setzte Harry an aber Hermine keuchte entsetzt und sprang auf.

Eine plumpe Hand, mit stummeligen Fingern und voller hässlicher Ringe, tastete das Feuer ab.

Die vier eilten in ihre Schlafräume. Isabell versuchte die Tür so leise wie möglich zuzuschlagen. Sie warf Hermine einen erschrockenen Blick zu und ging dann unruhig zu Bett.

𝐔𝐍𝐖𝐎𝐑𝐓𝐇𝐘, 𝐃𝐑𝐀𝐂𝐎 𝐌𝐀𝐋𝐅𝐎𝐘Where stories live. Discover now