Fifteen

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„Harry?" Isabell ging langsam auf den besagten Jungen zu. Er saß alleine in der Bibliothek und beendete seinen Aufsatz für Professor Flitwick.

Er sah zu ihr auf und ein kleines Lächeln breitete sich auf sein Gesicht aus. „Izzy, hey."

Die Brünette zögerte kurz, nahm sich aber letztendlich doch den Stuhl gegenüber Harry. „Ich denke, wir müssen reden." Sie knetete ihre Hände wie immer wenn sie nervös war und nahm einen tiefen Atemzug.

„Ja, natürlich. Bedrückt dich etwas oder brauchst du was?"

Sie schaute kurz nach links und rechts um zu sehen ob irgendwo unerwünschte Zuhörer waren, entschied sich aber dann doch gegen ihre Zweifel. „Ich kann das nicht mehr?" Verdammt, dachte sie sich. Es sollte nicht wie eine Frage klingen.

Harry schien verwirrt und legte seine Feder beiseite. „Was kannst du nicht mehr?"

„So zu tun als wär noch etwas zwischen uns." Sie atmete noch einmal tief ein. „Ich empfinde nichts mehr für dich. Nur freundschaftliches, wenn du verstehst was ich meine. Mittlerweile seh ich dich nur noch als einen Bruder, genauso wie ich Ron als einen Bruder sehe. Ich bin mir nicht sicher ob du es geanuso siehst, denn wenn nicht, dann steh ich echt wie ein Trottel da."

Harry sah erleichtert aus. „Gut, dass du es ansprichst. Ich wollte eigentlich auch schon mit dir darüber reden, nur hatte ich Angst vor deiner Reaktion. Inzwischen seh ich dich auch nur als eine Schwester. Versteh mich nicht falsch, du bedeutest mir immer noch sehr viel."

„Gut, es hat sich einfach nicht richtig angefühlt."

Harry nickte zustimmend. „Aber ich möchte nicht, dass es zwischen uns peinlich wird oder ähnliches. Am besten ist es, wenn wir so weitermachen wie vor dem viertem Schuljahr."

„Ja, ganz genau." Isabell warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Ich muss jetzt auch wieder gehen, wir sehen uns dann später?" Sie stand auf und stellte den Stuhl wieder auf den alten Platz.

„Ja, natürlich. Bis nachher." Er schraubte wieder sein Tintenfass auf und wollte schon auf das Blatt Pergament seine Feder absetzten, aber Isabell rief noch was.

„Vergiss nicht, zwischen uns ist alles wieder normal." sie zwinkerte ihm zu und stolperte dabei über ein Buch. „Wo kommt dieses verdammte Buch her?!"

Harry lachte und schüttelte den Kopf. Endlich hatte er dieses Gespräch hinter sich.

~·~

Um halb acht am Abend, ging Isabell mit ihren Freunden in den siebten Stock. Harry erfuhr von Dobby dem Hauselfen, dass es einen geheimen Raum in Hogwarts gibt. Der Raum der Wünsche oder auch der Da-und-fort-Raum.

Sie hielten gegeüber einem gewaltigem Wandteppich mit Barnabas' den Bekloppten.

„Okay." sagte Harry leise. „Dobby meinte, wir müssten dreimal an diesem Stück Wand vorbeigehen und uns mit aller Kraft darauf konzentrieren, was wir brauchen."

Dies taten sie dann auch. Ron hatte die Augen zusammengekniffen; Hermine flüsterte etwas vor sich hin; Harry hatte die Füste geballt und starrte stur geradeaus und Isabell lief mit leisen Schritten hin und her. Dabei knallte sie fast an die Wand, aber das interessierte sie nicht. Sie muss sich konzentrieren.

„Harry!" rief Hermine als sie zum dritten Mal an der Wand entlanggegangen waren.

Eine riesige, glänzende polierte Tür kam in der Wand zum Vorschein. Harry schritt nach vorne und griff nach der silbernen Messingklinke. Er ging voraus und die anderen ihm hinterher. Sie traten in den gigantischen Raum. Lodernde Flammen beleuchteten den Raum, genauso wie es in ganz Hogwarts war. An den Wänden waren Bücherregale mit dutzenden von Büchern befüllt. Auf dem Boden waren keine Sessel, sondern große Seidenkissen für jeden. Auf der anderen Seite waren einige Regale mit Instrumenten gefüllt wie Geheimnis-Detektoren und Spicksokope.

„Die sind gut, wenn wir Schockzauber üben." sagte Ron begeistert und stupste einen der Kissen auf dem Boden an.

„Und schaut euch nur diese Bücher an!" fügte Hermine entzückt hinzu. „Ein Handbuch gängiger Flüche und Gegenflüche... Die dunklen Künste überlistet... Zaubern zur Selbstverteidigung-"

„Oh, könntest du mir dieses Buch geben Hermine, es hört sich interessant an." Isabell schaute über ihre linke Schulter zu ihr. Sie stand an einem Regal mit verschiedenen Instrumenten.

„Ja gerne, hier bitte." Hermine nahm sich ein Buch aus dem Regal und setzte sich auf einen der Kissen. „Harry, das ist wunderbar, hier ist alles was wir brauchen!"

„Wenn ich könnte, dann würde ich mein ganzes Leben hier verbringen wollen." sagte Isabell verträumt und ließ sich auf den Boden nieder. Sie legte sich auf den Rücken und mit dem Kopf auf einem der Kissen.

„Ganz allein?" fragte Ron und zog belustigt eine Augenbraue hoch.

„Wenn mir niemand Gesellschaft leisten möchte." Sie zuckte ihre Schultern so gut es ging. „Dann ganz allein."

Harry schmunzelte und Ron und Hermine kicherten leise.

„Hey, was gibt es denn da zu lachen?" Sie legte das Buch aufgeschlagen auf ihre Oberschenkel und setzte sich. Sie schmollte leicht, konnte sich aber kein Grinsen verkneifen.

„Du erinnerst mich manchmal echt an Loony- entschuldige, ich meinte Luna Lovegood." Ron setzte sich mit einem Spicksokop auf einen Kissen.

„Hm." machte Isabell. „Ich mag Luna."

Harry wandte sich von den Instrumenten ab und sah Isabell an. „Was meinte Tatze das letzte Mal, als er meinte, dass ihr in den Ferien drüber spricht?"

„Ach das. Ich möchte von zuhause abhauen." Sie sagte es so als würde sie kein Drama draus machen, wie sie sich aber wirklich fühlte, war das komplette Gegenteil. Sie fürchtete sich vor dem kommendem.

„Du möchtest was?!" riefen ihre Freunde entsetzt.

„Abhauen." Sie schaute von ihrem Buch auf und knickte die obere Ecke des Papiers um, damit sie sich die Seite merken würde. „Ich weiß, dass mein Vater möchte, dass ich zur nächsten Generation von Todessern werden soll. Mein Leben wurde vor meiner Geburt schon fast durchgeplant. Fehlt nur noch ein reinblütiger Mann, den ich im Alter von 17 Jahren heiraten soll." Sie verdrehte die Augen und legte ihr Buch wieder zur Seite.

„Und wo möchtest du dann hin? Du kannst gerne zu mir kommen." sagte Hermine aufrichtig.

Ron nickte zustimmend. „Zu uns könntest du auch kommen, Mum würde sich sicher über noch eine Person im Haus freuen."

„Ich würde dir ja auch gerne anbieten zu mir zu kommen, aber ich denke das wäre keine gute Idee." Harry schnaubte sarkastisch und setzte sich zwischen Isabell und Ron.

Isabell lächelte traurig, aber schüttelte den Kopf. „Das ist zwar wirklich nett von euch, aber die Möglichkeit, dass ihr durch mich in Gefahr kommt, ist zu hoch."

„Wir sind doch schon längst in Gefahr, also macht es keinen Unterschied." sagte Ron

„Durch mich aber noch mehr. Danke, wirklich, aber ich rede erst einmal mit Sirius darüber."

𝐔𝐍𝐖𝐎𝐑𝐓𝐇𝐘, 𝐃𝐑𝐀𝐂𝐎 𝐌𝐀𝐋𝐅𝐎𝐘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt