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Kapitel 2

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„Danke, dass du gekommen bist", sagte ich zu Mira, sobald ich mich in Hörweite befand. „Gefällt dir, was Freya verbrochen hat?"

Die stämmige Mittdreißigerin schnitt noch einmal die Grimasse, mit der sie mir aufgefallen war. „Deine Freunde haben sich alle Mühe gegeben einen netten Abend auf die Beine zu stellen. Herzlichen Glückwunsch, Cara. Von uns beiden. Ich hatte gehofft, Fabian würde mitkommen, aber sie können ihn heute im Spital nicht entbehren."

„Ich weiß, dass er es kaum schafft einen Fuß aus der Klinik zu setzen, bevor sie ihn wieder zurückrufen. Aber er wird es noch bereuen nicht gekommen zu sein, allein schon wegen der Torten. Du und Isabelle habt euch gegenseitig übertroffen", fügte ich mit einem breiten Lächeln hinzu, um ihr zu zeigen, dass ich seine Abwesenheit nicht persönlich nahm. Mein Pflegevater, Miras Mann, musste Überstunden schieben, um die fehlende Belegschaft des örtlichen Krankenhauses wettzumachen, und konnte sich glücklich schätzen, wenn er abends in sein eigenes Bett fallen konnte.

„Heute ist das meiste von mir und Will. Die Arme wird wohl erst in einigen Monaten wieder ausreichend Schlaf bekommen, um die Muße fürs Backen zu finden." Sie blickte vielsagend zu der Frau mit den blonden Locken und ihrem dunkelhaarigen Mann, die beide über das Bündel gebeugt waren, das auf wundersame Weise bei all dem Lärm schlafen konnte.

„Auch gut; erzähl Isabelle nichts davon, aber Wills Schokoladentorten sind ... schokoladiger. Dafür ist einem nach zwei Stück davon dermaßen schlecht, dass man den restlichen Tag kein Essen mehr sehen kann."

Für eine Sekunde herrschte Stille zwischen uns, weil keiner von uns wusste, was an dieser Stelle zu sagen war. Unser lockerer Smalltalk zögerte nur das unvermeidliche Gespräch darüber hinaus, was dieser Abend über meinen Geburtstag hinaus bedeutete. Nach 18 Jahren im System, von einer Pflegefamilie zur nächsten geschoben, war ich endlich frei. Ich überlegte mir schon seit geraumer Zeit wie ich Mira für ihre Bemühungen im letzten Jahr danken konnte, kam jedoch auf keinen grünen Zweig.

„Und du bist dir sicher?"

Die plötzliche Frage der älteren Frau erwischte mich kalt. Mit gerunzelter Stirn sah ich sie an.

„Mit deinem Umzug", ergänzte sie und jetzt verstand ich ihr gezwungenes Lächeln. Meine Pflegemutter war seit der Ankündigung, dass ich ausziehen würde, mehr als besorgt. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie meine Entscheidungen auf sie wirken mochten, ohne von dem Rudel oder der Geschichte mit meinem Vater zu wissen. Ich wusste noch nicht einmal was ich mit meinem Leben anfangen wollte, abgesehen davon, alles über die Welt zu lernen, die mir bisher verborgen geblieben war.

„Du weißt, dass ich dir nichts vorschreiben kann und deine Entscheidung respektiere, aber ihr seid beide so schrecklich jung. Und wir kennen Neal noch nicht allzu lange, auch wenn ich ihn im Grunde für einen anständigen Menschen halte. Dass ihr nicht auf euch allein gestellt seid, ist mir ganz recht, aber es ist trotzdem noch seine Familie, Cara." An dieser Stelle verbarg ich ein Schmunzeln. Mira gegenüber anzudeuten, dass Neal eine Unmenge an Geschwistern, Cousins und Cousinen besaß war einfacher gewesen, als ihr die Wahrheit über das Rudel zu sagen. „Du sollst wissen, dass ich jederzeit für dich da bin. Das ging alles so schnell mit euch ... ich meine, wir haben dich in den letzten Wochen kaum noch gesehen. Wenn etwas schiefgeht ..."

„... dann weiß ich, dass ich zu dir kommen kann", beendete ich ihren Satz für sie und Mira nickte mir mit fester Entschlossenheit zu. Auf einmal war ich froh, dass ihr zumindest Sally noch einige Jahre erhalten bleiben würde – und umgekehrt, dass Sally bei ihnen bleiben durfte. Vielleicht würden sie auch ein neues Kind aufnehmen, jemanden der mit beiden Füßen in ihrer Welt stand.

„Danke", murmelte ich. Nicht nur das Treffen mit Neal und dem Rudel hatte mein Leben auf den Kopf gestellt; auch die Platzierung bei Mira und Fabian war eine willkommene Abwechslung von den vorherigen Familien gewesen. „Für alles. Ich weiß nicht wie ..."

Saving Cara - Band IIKde žijí příběhy. Začni objevovat