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Kapitel 9

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Neal hielt sein Versprechen. Er verlor kein Wort mehr über meine Albträume und ich versuchte mich im Gegenzug damit auseinanderzusetzen, was er nicht müde wurde zu betonen: Es war nicht meine Schuld, dass Black tot war. Er hatte es selbst herbeigeführt. Und nichts davon sollte mir die Chance auf ein Leben nach meinen Wünschen nehmen.

„Möchtest du ein wenig Baguette mit Frischkäse, Bernadette?"

Elyas unangebrachte Frage holte mich wieder ins Hier und Jetzt, welches ich damit verbrachte, einen weiteren Abend Babysitten durchzustehen. Isabelle und ihr Mann waren mit den anderen auf Patrouille und da der Alpha nicht wollte, dass ich mit ihnen lief, bevor wir herausgefunden hatten, was es mit der Rückkehr meiner Episoden auf sich hatte, waren Freya und der Elyas freiwillig zurückgeblieben, um mir und Bernadette Gesellschaft zu leisten.

„Wir haben auch Melone und Schinken."

„Elyas, ich glaube die Milch in der Küche reicht ihr vollkommen aus", erinnerte ich ihn an ihr Alter und fing mir einen belustigten Blick ein.

Er rutschte näher zu mir, die Stimme verschwörerisch gesenkt. „Das weiß ich doch, aber ich möchte, dass Freya daran denkt, sie zu füttern. Sie hat bisher kein einziges Mal in Richtung der Kleinen gesehen. Ich dachte, wir machen das gemeinsam, aber sie scheint nichts von Arbeitsteilung zu halten."

Damit hatte er natürlich recht, denn die 20-Jährige beschäftigte sich eingehend mit ihrem Handy und ignorierte Bernadette geflissentlich, die sich in ihrem babyblauen Strampler räkelte. Obwohl ich mich bisher nicht darüber gewundert hatte, fiel mir nun auf, dass sie übermäßig oft auf die Uhrzeit sah, während ihre freie Hand mit einer der Silberketten um ihren Hals spielte.

„Hol Bernadette noch einmal selbst die Flasche – bitte", sagte ich zu Elyas, der unter meinem entschuldigenden Blick aufseufzte. „Und ich versuche derweil, mit Freya zu reden."

Meine Augen folgten dem breiten Rücken des Werwolfs, bis er in der Küche verschwunden war, und ich mir sicher war, dass er uns nicht mehr hören würde. Abrupt drehte ich mich auf dem Sofa um, sodass ich Freya ansehen konnte.

„Also, spuck's aus", verlangte ich entschlossen zu wissen. „Was brütest du aus?"

Sie blinzelte überrascht in meine Richtung, bevor sich ihre dunkelviolett geschminkten Lippen zu einem Grinsen verzogen.

„Wir sind völlig allein, nicht wahr? Niemand kann nachprüfen, was wir den ganzen Abend getan haben, außer auf Bernadette aufzupassen."

Zögerlich nickend, begann ich mich vor ihren nächsten Worten zu fürchten.

„Wenn wir also einen kleinen Abstecher in den Wald machen würden ..."

Der Groschen fiel und mit ihm alles Blut aus meinem Gesicht. „Freya, du willst doch nicht etwa selbst auf die Jagd nach dem Einzelläufer gehen? Die anderen sind sowieso bereits auf Patrouille!"

„Womit sie bisher so viel Erfolg hatten", schoss sie scharf zurück. Ihr schulterlanges Haar wippte aufgebracht.

„Aber was, wenn der Einzelläufer gefährlich ist?"

Kaum, dass mein Einwand heraußen war, hatte Freya ihn bereits mit einer lässigen Handbewegung beiseite gewischt.

„Höchstens den Tieren gegenüber. Der hätte längst angegriffen, wenn er eine ernste Bedrohung wäre", versicherte sie mir im Tonfall einer Person, die sich absolut sicher war. „Außerdem wollen wir sie oder ihn ja nicht stellen, sondern nur ein bisschen nachforschen. Vielleicht könnten wir herausfinden, ob es ein Lager gibt und wie viele dort schlafen."

Einerseits war die Stimmung zwischen mir und Neal bereits angespannt seit meiner Episode gestern Abend, andererseits hatte ich genug davon, im Inneren der Villa eingesperrt zu sein wie ein Studienobjekt. Und vielleicht würde unser Ausflug dazu beitragen, das Rätsel um den Einzelläufer zu lösen, damit wir unsere volle Aufmerksamkeit auf mein eigenes Mysterium richten konnten. Zögerlich begann ich zu nicken.

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by Sandra
@Sandra_Caterina
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