Kapitel 2

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Das Apparieren hasst Harry schon immer, und da er nicht von seinem Vater gestützt wird, fällt er auf die Knie. Ihm wird davon immer furchtbar schlecht.

"Beweg dich endlich Potter!", schnarrt Severus kalt. Als Harry sich langsam aufrappelt und seinen Kopf hebt, entdeckt er viele Häuser. Es ist eine ordentliche Siedlung. Langsam setzt sich Harry in Bewegung und folgt seinem Vater. An der Haustür Nummer 4 angekommen, klingelt Severus. Von drinnen hört man Geräusche, als auch schon eine Frau die Tür öffnet. Der kleine Harry findet sie jetzt schon unsympathisch und unfreundlich. 

"Hallo Petunia. Ich denke du kennst mich noch.", schnarrt Severus kalt. 

"Was willst du hier, Snape? Wir wollen nichts mit euch Freaks tun haben!", keift die große Frau. 

"Das hier ist der Sohn deiner Schwester! Er gehört euch. Schließlich ist er euer Neffe!", speit Severus und disappariert ohne weitere Worte. Das versetzt Harry einen Stich im Herzen. Sein Vater hat ihn tatsächlich abgegeben. Es tut weh. Aber vielleicht wird er jetzt ein besseres Leben haben. Mit diesem Gedanken schaut der sieben jährige zu der Frau, die Severus Petunia nannte, hoch. Diese ist aber alles andere als glücklich darüber. Jetzt hat sie einen Freak im Haus. 

"Komm rein!", sagt sie nur und geht rein. Harry folgt ihr ins Wohnzimmer, nachdem er die Tür geschlossen hat. Dort sitzen ein dicker Mann und ein ebenso dickes Kind. 

"Wer ist das, Petunia Schatz?", fragt der dicke Mann seine Frau. Angewidert guckt Petunia auf Harry herunter. 

"Das ist Harry Potter, der Sohn meiner toten Schwester. Ich habe dir doch erzählt wer und was sie war.", erklärt diese ihrem Mann trocken. 

"Du hast einen Freak in unser Haus gelassen?", fragt der Mann seine Frau wütend und auch geschockt. 

"Hatte ich eine andere Wahl, Vernon? Nein, hatte ich nicht, da Snape einfach nach einer kurzen Erklärung wieder abgehauen ist!", sagt Petunia deutlich ungehalten. Immer noch steht Harry mit gesenktem Kopf im Wohnzimmer. Umso mehr Worte er aus dem Mund seiner scheinbaren Verwandten hört, desto unwohler fühlt er sich. 

"Naja, immerhin haben wir jetzt jemanden für den Haushalt.", speit Vernon. 

"Du wirst in dem Schrank unter der Treppe wohnen! Morgen werden Regeln aufgestellt. Um Punkt sieben Uhr steht das Frühstück auf dem Tisch!", wendet er sich an den kleinen schwarzhaarigen Jungen. Dieser nickt nur. Harry ahnt, dass sein Leben ab jetzt noch schlimmer wird. Ihm wird eine alte, löchrige Matratze gegeben, die er selbst in den kleinen Schrank hieven muss. Im Schrank stinkt es penetrant nach Putzmitteln, aber er sagt nichts. Der dicke Mann macht ihm Angst. Der kleine Schwarzhaarige rollt sich auf der Matratze zusammen und weint stumm vor sich hin. Sein Vater liebt ihn nicht und hat ihn einfach weggegeben. Hier, in diesem Haus, scheint ihn auch keiner zu mögen. Er wird als Freak betitelt. Leise schniefend fragt Harry sich, was er falsch gemacht hat, bis er am Ende einschläft. 

Broken Boy [Harry Potter]Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz