~Thirty-three~

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Yoongi entfernte schnell seine Hände von meiner Taille.

Ich drehte mich um und grinste ihn überlegen an.

«Ist das dein Ernst? Das klang gerade eben noch ganz anders.», erwiderte er, gewann langsam sein Selbstbewusstsein zurück.

Die Röte schoss in meine Wangen. «Yah Hyung!»

Zu gut erinnerte ich mich an die Gefühle, die Hitze um uns herum und seine Hände auf meinem Körper.

Ungewollt erinnerte ich mich an Szenen, die mir jetzt noch den Atem nahmen.

Yoongi's schöne Lippen verzierten sich zu einen süffisanten Grinsen.

Beleidigt verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und verzog meinem Mund zu einen Schmollmund.

«Du bist süß.», verkündete er trocken und verließ die Küche.

Jetzt musste ich den Abwasch ganz alleine machen.

××××

Zitternd suchte ich meine Sachen zusammen, wischte mit über das verheulte Gesicht.

Mir entfuhr ein Schniefen.

Ich räumte, beziehungsweise ich schmiss, meine sieben Dinge in meine Tasche und wuselte aufgeregt durch das Gästezimmer, was die letzen Tage mein Zuhause war.

«Wo willst du hin?», fragte mich Yoongi, am Türrahmen lehnend und mir zuschauend.

«Nach Hause.», erwiderte ich aufgelöst.

Er biss die Zähne zusammen, offenbar passte es ihm nicht, dass ich ging.

Für immer.

«Ich dachte, hier ist dein Zuhause.»

Genervt schnaubte ich auf, antwortete ihm nicht.

«Verdammt, antworte mir. Warum gehst du, huh?»

Wieder keine Antwort meinerseits.

Der Ältere sah mich traurig an.

«Sag mir, was los ist. Bitte. Bitte Jiminie.»

Das erste Mal nannte er mich so. Das allererste Mal. Mein Herz machte einen Satz.

«Meine Tante hatte einen Herzinfarkt. Es sieht sehr schlecht aus.», antwortete ich schniefend.

Naja, sie hatte mich nie wirklich beachtet. Trotzdem hatte sie mich aufgenommen, mir Platz unter ihrem Dach gewährt und sie war ja immer noch meine Tante.

Die Schwester meiner Eomma.

Die Person, die sich drei lange Jahre um mich gekümmert hatte.

«Ich gehe nach Busan zurück. Hoffen wir Mal, dass sie es schafft. Ich beende die Schule. Lebe mein Leben. Ohne Dich.»

Meine Stimme war kalt, ich musste das jetzt tun.

«Verdammt, Jimin. Nein. Das lasse ich nicht zu! Ich will nicht, dass du gehst. Du sollst bei mir bleiben. Was verstehst du daran nicht?», erwiderte der Ältere, seine Stimme wurde lauter, verzweifelter.

Ich darf jetzt nicht schwach werden.

«Nein. Ich habe keinen Grund dazu.», antwortet ich monoton, den Schmerz in meinem Inneren ignoriend.

«Mach's gut, Yoongi. Vielleicht sehen wir uns Mal wieder.»

Mein Herz, mein Körper und ein kleiner Teil meines Gehirns sträuben sich gegen meine Entscheidung, ich wollte zu ihm rennen, ihn berühren, ihn umarmen, ihn küssen.

Jedoch mein Verstand überwiegte.

«Jiminie. Tu mir das nicht an. Ich flehe dich an. Bitte lass mich nicht alleine», flehte Yoongi, in seinen Augen schimmerten Tränen.

Ich griff nach den Koffer, zog ihn hinter mir her und wollte gerade an ihn vorbei laufen, als er nach meinem Handgelenk griff.

«Bleib.»

Verdammt. Wie sehr ich dies wollte.

Ich schüttelte seine Hand ab und lief weiter.

«Jiminie.»

Ich blieb am Türrahmen stehen.

«Ich liebe Dich.»

Seine Worte berührten mich.

Der erste Kuss war nicht der wichtigste und bedeutendste. Sondern der letze.

Mein Gepäck fiel mir aus der Hand.

Auf der Stelle drehte ich mich um, war mit wenigen Schritten bei ihm und legte meine Hand in seinen Nacken.

Ich zog ihn zu mir, legte bestimmt meine Lippen auf seine.

Seine rauen Lippen waren mir mittlerweile so vertraut, so alltäglich.

Er seufzte auf, erwiderte den gefühlsvollen Kuss.

Meine Hand vergrub ich in seinen weichen Haaren, erkundete seine warmen Lippen und er legte seine Hände auf meine Hüfte.

Langsam löste ich mich von ihm, rannte aus dem Zimmer und hob mein Gepäck auf.

Diesmal würde ich gehen.

Komplett.

Und hinter mir ließ ich den Jungen zurück, den ich liebte.

𝐁𝐋𝐔𝐄 𝐀𝐍𝐃 𝐆𝐑𝐄𝐘┊ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now