~Thirty-nine~

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Auf meinen Gesicht bildete sich eine verdächtige Röte. Meistens wurde ich tatsächlich jünger geschätzt, verständlicherweise.

„Ahh, äh, nein die Kuscheltiere sind für die Geschwister meines besten Freundes! Das ist leider ein Missverständnis!", erklärte ich geschockt und wedelte mit meinen Händen wild in der Luft herum.

Die Verkäuferin nickte langsam, so, als müsste sie das Gehörte erstmal verstehen.

„Also sind Sie doch kein Vater? Dies ist ja höchst ärgerlich."

„Du bist Vater?", erschrocken drehte ich mich um und meine Augen fielen auf Yoongi, dessen schwarzes Haar ihm ins Gesicht fiel.

„Yah, Hyung! Wieso? Nein, wieso sollte ich? Ich habe doch noch mein ganzes Leben vor mir, die Spielsachen sind immer noch für Tae", sprach ich verzweifelt.

Yoongi lachte auf, kam auf mich zu und stellte sich neben mich.

„Das weiß ich doch, Chim. Ich wollte dich doch nur ärgern. Schönen Tag noch", sprach Yoongi, winkte der Verkäuferin noch einmal zu und zog mich dann vom Stand weg.

„Ich frage mich echt, warum die Verkäuferin dich älter geschätzt hat. Liegt es an den Haaren? Nein, eher nicht. Du siehst lustigerweise sogar jünger aus! Sag mal, bist du geschrumpft?", fragte mich der Schwarzhaarige neckisch.

Mein Mund öffnete sich geschockt. Wollte mir ernsthaft Yoongi verklickern, dass ich geschrumpft wäre? Ausgerechnet Yoongi, der nicht viel größer war als ich?!

„Hast du mich gerade als klein beleidigt? Ich bin kein Zwerg, eher du, du Giftzwerg! Du bist zwar ein süßer, aber du bist hier der Zwerg!", verkündigte ich beleidigt, stemmte die Hände in die Seiten.

Der Ältere fing an zu Lachen. In seinen Augen glitzerten Partikel, die Nase süß verzogen.

Ich sag'ja, der Ältere war ein Softie.

„Tut mir leid, Chim. Aber du bist halt einfach klein."

Ich schlug ihm beleidigt auf dem Arm, er wich mir lachend aus.

„Lege dich lieber nicht mit mir an, ich kann sehr böse werden!", erwiderte ich und streckte dem Älteren die Zunge raus.

„Das glaub ich dir auf's Wort", sprach der Schwarzhaarige, ein neckisches Grinsen zierte seine Mundwinkel.

Die Wahrheit war, dass ich Yoongi vermisst hatte, ich hatte seine Stimme und seine Nähe vermisst.

Ob er wohl eines Tages seine Blockeinträge weiterschreiben würde? Ohne seine Einträge wären wir wohl nie ins Gespräch kommen - beziehungsweise ich hätte ihn wohl nie um 1 Uhr morgens geweckt.

Und jetzt war alles so kompliziert. Wann würden sich unsere Wege wieder trennen? 

Wir würden uns ja spätestens auf der Hochzeit von seinem Bruder sehen, aber wer weiß, wann diese stattfinden sollte.

„Yoongi?", fragte ich schüchtern, nahm all meinem Mut zusammen.

„Hm?", der Angesprochene blieb stehen, blickte mich wartend an.

„W-wie wird... es jetzt mit u-uns..ähm weitergehen?"

Der Ältere legte die Stirn in Falten. Oh Gott, wie würde er wohl antworten? Ich wusste nicht, ob ich eine Ablehnung überleben könnte.  Mir war bewusst, dass ich das ganze Drama verursacht hatte, ich hatte ihm sein Herz rausgerissen und bin darauf rumgetrampelt.

Ich hatte ihm verlassen, als er mir seine Liebe gestand. Nur die Frage war nur, ob er dies  noch fühlte.

Alles hing jetzt von seiner Antwort ab.

„I-ich weiß es nicht", antwortete er schließlich, blickte auf seine Schuhe.

„Ich weiß... es auch nicht. A-aber ich würde es gerne probieren. Langsam und behutsam. Aber... nur wenn du w-willst natürlich!"

Ich plapperte mich hier gerade um Hals und Kragen.

Der Ältere hob seinen Blick, unsere Augen trafen sich. Wieder einmal bestaunte ich die Schönheit seiner Augen, die elegante, katzenartige Form.

„Probieren? Wie meinst du das? Also, geküsst haben wir uns schon oft genug, findest du nicht?"

Meine Wangen brannten, ein wohliges Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus. Diese Erinnerungen hütete ich wie einen Schatz, zu dem nur der Schwarzhaarige einen Schlüssel hatte. Naja, Seokjin und Namjoon haben es auch mehrmals mitbekommen, die musste ich mitzählen.

„K-küssen meinte ich in erster Linie nicht. Nocht nicht, also, wenn du willst. Denn ich würde.... wollen, wer würde dich denn nicht.. küssen wollen? Ähm, vieleicht anfangs leichtere Sachen. Das musst du entscheiden, Yoonie", erklärte ich, fuhr mir aufgeregt durch die blonden Haare.

Er nickte langsam, als würde er alles langsam realisieren.

„Dann lass es uns probieren. Für mich wäre das okay, Kleiner. Aber du brichst mir nie wieder mein verdammtes Herz, haben wir uns verstanden?!"

Ein großer Stein fiel mir von meinem Herzen. Meine Mundwinkel zogen sich zu einem glücklichen Lächeln, meine Augen verschwanden fast gänzlich.

„Hyung, ich verspreche und gelobe, dass ich dein Herz nie wieder brechen werde, das schwöre ich feierlich. Aber bitte pass auch auf mein armes Herz auf!", antwortete ich bittend, hob meinen Pinky als Versprechen.

Sein Blick fiel auf meinen kleinen Finger, fasziniert nahm er diesen in seine Hände.

„Ich gelobe, dass ich auch auf dein Herz aufpassen werde, lass uns gegenseitig auf das Herz des Anderen aufpassen. Und was sind wir jetzt? Boyfriend's in Spe? Gosh, dein Pinky ist so süß!"

Mir entfuhr ein Kichern. „Boyfriend's in Spe klingt gut. Wir können ja erstmal eine Testphase einführen, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hält. Und danach könnten wir entscheiden, wie es weitergeht? Wie findest du das Yoongi?", fragte ich zur Sicherheit noch einmal nach.

Der Ältere nickte, hob seinen Pinky und verschränkte diesen mit meinem, ein stummes Versprechen.

Dabei schauten wir uns unentwegt in die Augen. Ich öffnete langsam meine Hand, meine Finger strichen sachte über Yoongi's  Handinnenfäche, ehe ich sie miteineander verschränkte.

Yoongi lächelte. „Brich mir nie wieder mein Herz, sonst breche ich dir deine Beine", mahnte er zum Spaß, weshalb ich hastig nickte.

„Ich versprech's dir, Yoongi. Es wird nicht mehr vorkommen. Aber, wenn ich doch irgendeinen Mist veranstalte, sag mir das bitte. Dann werde ich das sofort beheben. Und mich entschuldigen. Nur sprech mit mir, bitte."

Er nickte langsam, seine Augen hatte er auf unsere verschränkten Hände gelegt.

„Wie viel Körperkontakt ist erlaubt? Wo ist die Grenze?", erkundigte er sich verträumt.

„Ähm, wo ist den deine Grenze? Nicht höher als ähm Küssen? Also, nicht auf den Lippen, wenn du nicht willst."

„Küssen klingt gut. Also ist das erlaubt?", fragte er und drückte seine Lippen auf meine Stirn.

Dies geschah so plötzlich, dass ich geschockt aufatmete.

„V-von mir aus ja. Du bist der, bei dem ich mir Sorgen mache. Schließlich habe ich dein Herz gebrochen, das heilt bestimmt nicht so schnell. Sag, wenn es dir zu schnell geht, du hälst die Zügel in der Hand, Ich mag deine Lippen, das solltest du wissen, Giftzwerg", äußerte ich mich.

„Solange ich beim Sex auch die Zügel in der Hand habe, ist alles für mich recht."

„Yoongi! Hier sind kleine Kinder!"





𝐁𝐋𝐔𝐄 𝐀𝐍𝐃 𝐆𝐑𝐄𝐘┊ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now