~Thirty-seven~

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Die Person im schwarzen Kapuzenpulli rannte aus der Abteilung.

Gehetzt machte ich mich hinterher, versuchte sie gerade noch zu erwischen.

Die Platten verschwommen vor meinen Augen, ich flitzte „Vielleicht-Yoongi" hinterher.

Beim letzen Mal war ich gegangen, hatte den Älteren alleine gelassen und bin vor meinen eigenen Ängsten weggerannt.

Ich war fast da. Nur noch ein kleines Stück-

„Vielleicht-Giftzwerg" hatte die Tür fast erreicht, ich streckte meine kleine Hand aus und platzierte sie auf die Schulter des Anderen.

An den Schultern drehte ich ihn zu mir, ruckartig stolperte er in meine Richtung.

Ich zog schockiert die Luft ein. Vor mir stand wahrhaftig Min Yoongi, der mich zerknautscht musterte. 

„Du Stalker!", entfuhr es mir und der Größere schüttelte den Kopf, fuhr sich durch die Haare.

 „Du hast ja deine Haare gefärbt", stellte er nach einigen Sekunden Stille fest, schaute interessiert auf seine Baguette-Füße.

„Ja. Genau wie du? Wieso?! Deine weißen Haare waren doch ganz - ansehnlich", merkte ich an und musterte seine nun pechschwarzen Haare.

Sogar das stand ihn. Fast sogar noch besser als die Weißen.

„Wie geht es dir? Wie geht es deiner Tante? Jin war kurz davor, dich in Busan zu besuchen und dann zu kidnappen. Zum Glück konnten Namjoon und ich ihn noch davon abhalten. Er hätte dich hundertprozentig vom Krankenbett wegeschleift, so wie ich ihn kenne", lachte er nervös und blickte mir endlich wieder in die Augen.

Ich hatte seine Augen wirklich vermisst. Und seine Stimme. Einfach alles an ihm.

„Ähm, ja. Mir geht es gut. Eunji  hat es auch überstanden. Sie ist unfreundlich wie immer. Dafür darf ich Donnerstag's bei den Kim's mitessen - bei meinen besten Freund. Es ist alles im grünen Bereich. Wie geht es dir? Und den Anderen?"

Yoongi's altbekanntes Gummy Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und mein Herz machte einen gewaltigen Satz.

Ich war noch immer nicht immun gegenüber seinen Lächeln und das verärgerte mich.

Wie konnte mich ein einzelner Mensch so außer Konzept bringen?

„Auch ganz okay. Jin und Namjoon wollen heiraten. Deswegen hat Seokjin mich nach Busan gejagt und ich sollte dich suchen..., um dich einzuladen."

Jin und Namjoon waren verlobt?! Freude breitete sich in meinen Inneren aus, ich freute mich für das frisch verlobte Paar.

Der Schwarzhaarige überreichte mir die Einladung und Stille breitete sich unter uns aus.

Es war ungewohnt, fast schon komisch, dass er jetzt nun vor mir stand.

Ich hatte ihn seit fast vier Monaten gesehen. Wir beide hatten uns verändert, an uns gearbeitet.

Yoongi sah glücklicher, lebensfreudiger aus. In seinen Augen glitzerten regelrecht Sterne.

„Jiminieee" ertönte Hoseok's Stimme und ich grinste, als er von hinten die Arme um mich schlang.

„Donnerlittchen, dein Freund sieht ja wirklich aus wie eine Katze. Kein Wunder, dass du für ihn gef-", ich trat den Rothaarigen auf dem Fuß und blickte peinlich berührt Yoongi an, welcher eine Augenbraue kritisch hochgezogen hatte.

„Klappe, Seok. Bist du fertig?"

Hoseok löste seine Arme von mir, trat einen Schritt zurück und richtete seine runde Brille, die auf seiner Nase thronte.

„Hallo, ich bin Hoseok. Ein Freund von Jimin. Wer bist du?", fragte er den Schwarzhaarigen und streckte freundlich seine Hand aus.

„Min Yoongi, freut mich."

Hobi wandte sich zu mir und fuchtelte wild mit seinen auserkorenen Platten vor meinem Gesicht herum.

 „Ich hab dir doch gesagt, dass Plattenläden toll sind. Siehst du, du hast ihn wiedergefunden. Und wenn du den Dude noch einmal gehen lässt, verschiffe ich deinen Jibooty eigenhändig nach Seoul zurück und lass dich ihn suchen. Wir sehen uns am Wochenende, Jiminie", verkündete er und hüpfte freudenstrahlend aus dem gemütlichen Laden.

Yoongi hatte seine Stirn verwirrt in Falten gezogen, ihm entfuhr ein belustigter Laut.

„Ähm ja, das war Hoseok. Mein lebendiger Wecker. Warte, bist du Taehyung kennenlernst, der ist noch schlimmer", lachte ich nervös und fuhr mir durch die Haare.

„Das ist möglich? Schlimmer als Jin geht zumindest nicht. Motivierte Menschen sind anstrengend", erzählte er und wandte seinen Blick wieder mir zu.

Erst jetzt fiel mir die Platte auf, die er in seiner Hand umklammert hatte.

„Was ist das, Yoong's? Dürfte ich das mal sehen?"

Ein leichter Rotschimmer breitete sich auf seinen blassen Gesicht aus und er drückte mir die Platte schüchtern in die Hand.

„Das bist ja du", rief ich verwirrt aus. Von der dunklen Vorderseite blickte mir wahrhaftig ein Yoongi entegegen, welcher sein Gesicht zur Seite gedreht hatte.

Aber die Statur gehörte wahrhaftig meinem Gegenüber's. 

„D-2", las ich verwundert und blickte auf, nur um in das stolze Gesicht des Älteren zu sehen, welcher ein glückliches Lächeln auf den Lippen hatte.

„Ohh, Yoongi. Ich bin so stolz auf dich."

Ich wuschelte den Größeren durch die schwarzen Haare und ihm entfuhr ein niedliches Glucksen, was mein Herz erneut tanzen ließ. 

„Ich habe es geschafft", murmelte er glücklich und sein Lächeln wurde noch größer.

„Dürfte ich dich- auf einen Kaffee einladen? Um deinen Erfolg zu feiern?", fragte ich den Älteren.

Sein Nicken ließ mich aufquitschen. Die Sonne schien durch die vollgestopften Schaufenster, Hunderte von  Staubflusen tanzten durch die Luft und hüllten uns in ein goldenes Licht.

𝐁𝐋𝐔𝐄 𝐀𝐍𝐃 𝐆𝐑𝐄𝐘┊ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now