𝐄𝐩𝐢𝐥𝐨𝐠

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knapp drei Monate später

„Wohin führst du mich?", fragte ich lachend, bedeckte mit meinen Händen meine Augen.

„Das wirst du gleich sehen, Süßer!", erwiderte Yoongi amüsiert, welcher seine Hände auf meinen Torso gelegt hatte und mich so führte.

Yoongi hatte mich um fünf Uhr morgens geweckt, mich aus dem Bett geschmissen und mich zum Fertigmachen gezwungen.

Der Schwarzhaarige konnte ganz schön überzeugend werden.

Doch trotz alledem war ich beim Zähneputzen eingeschlafen und der Ältere hatte mich dann schlafend am Waschbecken gefunden.

Damit hatte er wohl nicht gerechnet, weshalb er dezent wütend wurde und mir dann  die Zähne geputzt hatte.

Naja, er hatte mich wohl eher mit der Zahnbürste ersticken wollen.

Und jetzt waren wir heillos zu spät.

„Wann sind wir da?", quengelte ich aufgeregt.

„Jimin, wie alt bist du nochmal? Drei?", fragte mich Yoongi tadelnd und ich senkte schuldbewusst den Kopf.

„Aber jetzt ehrlich, wann sind wir da? Meine Beine tun weh."

Der Schwarzhaarige fuhr mir einmal über die Haare und steckte mir eine langgewordene Strähne sanft hinters Ohr.

Meine immer noch blonden Haare gingen mir mittlerweile bis zum Kinn. Und vorallem die Geschwister Kim hatten einen Narren an ihnen gefressen, alle drei. Und auch Yoongi berührte meine längeren Haare jetzt oft, beziehungsweise noch öfter.

„Hab noch ein bisschen Geduld bitte. Wir haben es gleich geschafft. Doch jetzt wird es steil, ich trage dich jetzt. Achtung, du kannst die Hände abnehmen. Aber wehe du machst die Augen auf! Augen zulassen. Bitte, für mich!", bat Yoongi und ließ seine eine Hand an meinen Torso los.

Ich nickte zögerlich. Was hatte der Ältere wohl geplannt?

„Achtung, ich laß jetzt los und hocke mich vor dich hin, damit du aufsteigen kannst", erklärte mir der Schwarzhaarige.

Erneut nickte ich.

„Komm rauf", sagte er und ich stieg zögerlich auf seinen Rücken, umklammerte seinen Hals mit meinen Armen.

Er richtete sich auf und ich quitschte einmal unmännlich auf.

„Süßer, du brauchst keine Angst zu haben. Ich hab dich und werde dich auch nicht fallen lassen, Jiminie."

„Versprochen?"

„Versprochen", erwiderte der Ältere und lief los.

Beruhigt vergrub ich meinen Kopf in seinem Nacken.

Ich atmete Yoongis Eigengeruch ein. Er roch nach Waschmittel und ein bisschen auch nach irgendeinen Männerparfüm.

„Du riechst gut", teilte ich den Älteren mit und drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Nacken.

Yoongi lachte. „Danke, kann ich nur zurückgeben, Kleiner."

„Sind wir bald da?"

Der Schwarzhaarige nickte und beschleunigte anscheinend seine Schritte, da er sich jetzt viel schneller bewegte.

„Bin ich nicht zu schwer?", fragte ich verwirrt darüber, dass er nicht angestrengt keuchte.

Ich wäre längst schon zusammengebrochen, vorallem bei einem Berg.

Aber ich war auch kein guter Messwert, da ich kein sportlicher Mensch war. Und anscheinend wusste Yoongi dies auch.

„Nein, bist du nicht. Ich würde dich bis ans Ende der Welt tragen, wenn ich müsste. So, wir sind da, Kleiner", erwiderte Yoongi und ich atmete erleichtert auf.

Er setzte mich ab, verbot mir aber immer noch meine Augen zu öffnen.

Yoongi stellte sich erneut hinter mich, platzierte seine Hände auf meine Taille und führte mich nach vorne.

„Achtung Süßer, da ist ein Stein. Wir machen jetzt einen kleinen Schlenker nach links", sagte der Ältere und ich folgte seinem Befehl widerstandslos.

„Okay, das hast du gut gemacht, Kleiner."

„Ich bin doch nicht dein Hund!", lachte ich und zog ihm damit auf.

„Du-. Dein Ernst? Aber wenn du gerne wie ein Hund behandelt werden willst- komm her Puppy", erwiderte Yoongi und ich konnte sein Grinsen vor meinen inneren Auge sehen.

„Das ist jetzt irrelevant. Sind wir denn jetzt da oder nicht?", fragte ich beschämt.

„Fast. Nur noch ein kleines Stückchen. Ahh, wir sind da. Achtung, wir setzen uns jetzt, ist das in Ordnung? Komm Süßer".

Erneut folgte ich seiner Bitte und setzte mich hin. Meine Beine knackten und Yoongi entfuhr ein belustigtes Schnauben.

Ich fühlte eine Art Decke und wackelte ungeduldig mit meinem Kopf.

„Halt bitte still, ich sag dir, wenn du die Augen öffnen kannst."

„In Ordnung. Darf ich sie jetzt öffnen?", fragte ich ungeduldig.

Ich war von Natür aus ein sehr ungeduldiger Mensch.

„Ich setzt mich noch schnell hin. Aber jetzt- öffne bitte die Augen", bat Yoongi mich.

Ich folgte seiner Bitte, öffnete flatternd meine Augenlider.

Mir entfuhr ein staunender Laut.

Wir befanden uns auf einen Berg und gerade ging die Sonne auf - ein Sonnenaufgang auf einen hohen Berg.

Yoongi hatte die Picknick-Decke im Westen drapiert und Frühstück mitgenommen.

Ich flog dem Schwarzhaarigen um den Hals.

„Danke", nuschelte ich in seine Halsbeuge, atmete seinen Duft ein.

„Kein Problem. Das habe ich doch gerne gemacht."

Er hatte sich an meinen Wunsch erinnert. Ich hatte ihm nämlich mal bei einen Telefonat erzählt, dass ich eines Tages gerne mal einen Sonnenaufgang sehen würde.

Und nun saßen wir zusammen im goldenen Licht getaucht in der hellen Sonne.

Yoongi ging vor mir in die Knie.

„Park Jimin, auch genannt als Kleiner, Süßer, Jiminie oder Blue, wir kennen uns schon eine lange Zeit. Wir haben viel Mist erlebt und unnötiges Drama verursacht. Doch jetzt, nach vier Monaten Probezeit, bin ich mir sicher.  Ich will dich nie wieder aus meinem Leben wissen. Ich möchte mit dir zusammen alt werden. Deswegen frage ich dich jetzt, hier und heute: Park Jimin, würdest du mir die Ehre erweisen und mein fester Freund sein?"

Wir schauten uns gegenseitig in die Augen.

„Ja. Ja!", schrie ich aufgebracht und warf sich ihm in den Arm.

Er fing mich stürmisch auf und ich drückte meine Lippen fest auf seine.

Seine linke Hand hielt mich fest, während die andere in meine blonden Haare wanderte.

Ich löste mich langsam von ihm, lächelte ihn an.

„Ich liebe dich, Blue", sagte er ernst, in seinen Augen erkannte ich soviel Liebe und Zuneigung.

„Ich liebe dich auch, Grey. Für immer und ewig. Und dein Herz ist bei mir sicher - wie mein Herz dir gehört. Und zwar nur dir Yoongi. Gott, ich liebe dich so sehr."

Er rutschte näher zu mir hin, legte seine Hand auf meine Wange und küsste mich erneut.

Das warme Licht der aufgehenden Sonne erstrahlte uns und ich wollte, dass dieser Moment nie wieder aufhörte. Denn in diesem Moment konnte ich Yoongi das erste Mal meinem festen Freund nennen.

Und irgendwann bestimmt meinen Ehemann.

𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃

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𝐁𝐋𝐔𝐄 𝐀𝐍𝐃 𝐆𝐑𝐄𝐘┊ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt