3. ᴛᴀɢ, ɴᴀᴄʜᴍɪᴛᴛᴀɢ ʙɪs ᴀʙᴇɴᴅ - ᴇʀsᴛᴇ ʟɪᴠᴇsʜᴏᴡ ᴠᴏʟ. 1

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"Boys wear pink, girls wear blue.
Imma do me, so fuck your rules" - Boys Wear Pink, Todrick Hall

Schon seit ich wach bin, klopft mir das Herz bis zum Hals, aber jetzt, nach den letzten Proben und mit den anderen im Wohnzimmer, nur darauf wartend, dass etwas passiert, kann ich kaum noch stillsitzen.

Wie bescheuert ziehe ich meine Kreise und umrunde bereits zum elften Mal den Esstisch.

So wie ich das aus dem Fernsehen kenne, werden wir alle mit teuren Wägen abgeholt und zur Halle für die Liveshows gefahren, wo man uns für den Auftritt herrichtet bevor es losgeht.

Dwayne und Violet gehen gemeinsam noch einmal ihre Choreographie durch. Perrie, Gigi, Rebekah, Eleanor und Willow haben sich zusammengeschart und zerkauen alle Fehler, die passieren könnten. Valentin, Zayn und Joey sprechen sich gegenseitig Mut zu.
Einfach überall herrscht helle Aufregung.

Nur Danny, Liam und Louis stehen etwas Abseits und lachen grölend über irgendetwas, das Danny gesagt hat.
Vielleicht machen sie sich über den Rock lustig, den ich heute trage, aber es soll mir egal sein.

Gerade will ich zur zwölften Runde ansetzen, als von draußen ein Geräusch zu hören ist, und alle verstummen und neugierig zur Terrassentür sehen, durch die Taylor mit ihrem strahlenden Lächeln und gekleidet in ein pinkes Kleid tritt.

Draußen sehe ich schon ein Kamerteam auf uns warten, das uns vermutlich beim Weg vom Grundstück und zu den Autos begleitet.

"Meine Lieben, seid ihr schon aufgeregt vor dem ersten Auftritt?", ergreift Taylor mit ihrer fernsehreifen Stimme das Wort und klatscht begeistert in die Hände, als sie uns der Reihe nach anblickt. Sie scheint fast nervöser als wir zu sein, bei der Aussicht, jetzt wirklich die Show ihres Vaters zu übernehmen.

Zustimmendes Raunen geht durch die Gruppe und sie tritt beiseite, um die Tür freizugeben. "Darf ich euch hinaus bitten? Wir fahren zur Liveshow!"

Ein paar der Frauen jubeln erfreut und wie ein Bienenschwarm strömen wir aus der Villa und auf den Parkplatz vor dem Tor, auf dem zwei große schwarze Mercedes stehen.

"Jeweils sieben Leute in einen Wagen bitte", weist uns Taylor an und die Gruppe teilt sich.

Zayn, Willow und ich bleiben dicht zusammen und gehen gemeinsam mit Dwayne, Perrie und Violet auf das linke Auto zu, während die anderen auf das rechte zusteuern.

Ehe ich weiß, nach was oder wem ich Ausschau halte, habe ich Louis' Schopf bei Danny und Liam entdeckt und auch er sieht in dieser Sekunde zu mir.
Er sagt etwas zu seinen Freunden und dann kommt er doch tatsächlich zu mir herüber.

Es ist irgendwie traurig, dass mich diese simple Aktion so positiv überrascht, aber so weit hat er das Niveau offenbar bereits gesenkt.

"Hi", sagt er als wir gemeinsam in den Mercedes einsteigen und schenkt mir ein Lächeln.

"Hey", erwidere ich und zu meiner Verwunderung setzt er sich direkt neben mich. Wahrscheinlich ist das legitim, jetzt wo wir unter Leuten sind, die ihn dafür nicht verurteilen.

Mein anderer Sitzpartner ist das Fenster, das jedoch verdunkelt ist, auch wenn ich nicht glaube, dass wir mit einem Ansturm von Masterclass-of-Dance-Fans rechnen müssen.

"Ich habe noch nie jemanden gesehen, dem ein grüner Rock steht", meint Louis und rutscht näher an mich heran, um Platz für den riesigen Dwayne zu machen, der sich neben ihn setzt.

"War das ein Kompliment?", frage ich und er schüttelt den Kopf.

"Nein, ich habe noch nie jemanden gesehen und es ist auch heute nicht passiert." Schelmisch grinst er mich an und klopft mir auf den Oberschenkel. "Spaß."

Mit einem kleinen Ruckeln setzt sich das Auto in Bewegung und meine Nervosität, die für den Moment vergessen war, ist wieder deutlich spürbar.

Zayn, der eine Reihe vor uns sitzt, sieht während der Fahrt immer mal wieder prüfend zu uns nach hinten, um sicherzugehen, dass Louis mich nicht doof behandelt, was ich zu schätzen weiß, doch mein Tanzpartner ist tatsächlich recht nett.

Wir sprechen noch einmal über die wichtigsten Teile der Salsa, gehen den Ablauf durch und scherzen hin und wieder ein bisschen.

Als wir nach einer etwa viertelstündigen Fahrt wieder zum Stillstand kommen, steigen wir nacheinander aus.

Louis ist vor mir dran und reicht mir die Hand, um mir aus dem hohen Wagen zu helfen, woraufhin von der anderen Seite des Parkplatzes spöttisches Lachen ertönt, das von niemand geringerem als Danny und Liam stammt.

Er lässt mich nicht sofort los und wartet, bis ich mit beiden Beinen sicher am Boden stehe, doch dann entreißt er mir seine Hand förmlich und ist schneller wieder zu seinen Freunden verschwunden, als ich mich versehe.
Vermutlich, um klarzustellen, warum er gerade meine Hand gehalten hat, obwohl das eigentlich offensichtlich gewesen sein muss.

"Ich weiß, du findest ihn nicht so schlimm, aber er ist echt ein ganz schönes Arschloch", flüstert mir Zayn zu, als wir nebeneinander durch einen Hinterreingang und in einen Raum gehen, in dem Niall und ein anderer Mann schon auf uns warten.

"Hallo zusammen!", begrüßt uns der Fremde und lächelt in die Runde. "Mein Name ist Nick. Es freut mich und meinen Kollegen Niall, dass wir dieses Jahr wieder so viele hübsche Leute für die Auftritte herrichten dürfen. Ich mache Haare und Makeup und Niall kleidet euch passend ein."

Automatisch sammeln sich die Männer auf Nialls Seite und die Frauen auf Nicks. Ein bisschen Überwindung kostet es, auch wenn ich mich eigentlich nicht dafür schäme, Makeup zu mögen, doch dann gehe auch ich auf Nick zu, der meinen Mitstreiterinnen gerade den Weg in ein angrenzendes Zimmer zeigt.

"Hey, ich bin Harry, könnte ich auch geschminkt werden?", frage ich vorsichtig und Nick lächelt mich breit an.

"Natürlich!", bejaht er und schiebt mich in den Raum mit den anderen. Weitere Makeup-Artists erwarten uns und jeder von uns setzt sich auf einen Stuhl.

"Dich übernehme ich höchstpersönlich", freut sich Nick und stellt einen Schminkkoffer mit zahlreichen Paletten auf die Ablage unter dem Spiegel ab, der mir gegenüber hängt.

Dann macht er sich auch schon ans Werk und ich genieße die weichen Pinselstriche auf der Haut, bis jemand die Idylle stört, indem er laut meinen Namen sagt.

Nick pausiert das Bronzer-Auftragen und ich sehe zur Tür, in der Louis mit unsicherem Blick steht.

"Kann ich reinkommen?", fragt er und der Makeupprofi neben mir winkt ihn zu uns.

"Klar, komm her."

"Schau mal", sagt mein Tanzpartner zu mir und hält den Stoffhaufen hoch, den er mitgebracht hat und der sich als oranges Kleid mit lauter Fransen entpuppt. "Ich bekomme ein Hemd in derselben Farbe, ich dachte, das passt dazu."

Im ersten Moment weiß ich nicht, was ich sagen soll, so baff bin ich davon, dass er sich darüber Gedanken gemacht hat, was ich vielleicht anziehen möchte.

"Gefällt es dir nicht?" Er wird ein bisschen rot und seufzt. "Ich kenne mich da nicht aus."

"Doch, es ist schön und wenn es zu deinem Outfit passt, dann ist das doch toll."

"So einen aufmerksamen Partner hätte ich auch gerne, meiner vergisst sogar unseren Hochzeitstag", lacht Nick und ich bin Louis wirklich dankbar dafür, dass er nicht überdeutlich den Unterschied zwischen einem Lebens- und einem Tanzpartner zu erklären versucht, was Danny oder Liam bestimmt getan hätten, um nur ja nicht schwul zu wirken.

"Ich hänge es auf unsere Ankleidestange", sagt er bloß zu mir und dann verlässt er den Raum wieder und ich werde zu Ende geschminkt.

-

Jetzt sucht Louis also schon Kleider für Harry heraus. Vielleicht kommt er doch langsam damit klar, wie Harry sich gerne anzieht.

Bis dann
Maybe

[1237 Wörter]

Golden || larry stylinson fanfictionWhere stories live. Discover now