3. ᴛᴀɢ, ɴᴀᴄʜᴛ - ᴛʀᴇғғᴇɴ

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"Okay you're Coverboy pretty, stamped with a beauty mark. But it's such a pity a boy so pretty with an ugly heart" - Ugly Heart, G.R.L.

Die Sonne ist schon lange untergegangen und ich habe die Vorhänge zugezogen, um auch das helle Licht des Vollmonds auszusperren. Mit starrem Blick sehe ich in die Dunkelheit und lasse die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren, als es klopft.

Ich erkenne Louis alleine an der Art und Lautstärke des Geräuschs und als ich nicht reagiere, wiederholt er es etwas energischer.

"Ja?", stelle ich fragend in den Raum und mit einem leisen Klicken öffnet er die Tür und betritt das Zimmer.

"Schläfst du schon?", flüstert er und als ich mich aufsetze, erkenne ich nur seine Silhouette wenige Schritte von meinem Bett entfernt.

"Normalerweise spreche ich nicht im Schlaf", ewidere ich. "Glaube ich zumindest."

Ich bin nicht böse auf Louis und ich weiß auch nicht, ob es Enttäuschung ist, die ich empfinde, denn grundsätzlich habe ich bei der heutigen Auseinandersetzung mit genau dem Verhalten gerechnet, das er an den Tag gelegt hat. Aber irgendwie finde ich es einfach schade, dass er sich mit Leuten wie Liam und Danny abgibt und sich nicht im Entferntesten für mich und Zayn ausgesprochen hat, als Danny blöde Kommentare gemacht hat. Erst als dieser Zayn gepackt hat, hat er es gewagt den Mund aufzumachen, aber sich wirklich dafür eingesetzt, dass die Situation nicht eskaliert, hat er auch nicht.

Ich will ihm keinen Vorwurf machen, denn auch wenn wir alleine mittlerweile ganz gut auskommen, ist er doch niemand, mit dem ich etwas wie eine Freundschaft oder engere Bindung pflege. Aber ist etwas Zivilcourage deswegen zu viel verlangt? Immerhin bin ich sein Tanzpartner und selbst wenn er mich gar nicht kennen würde, ist es nicht in Ordnung gewesen, wie Danny sich verhalten hat, und als dessen Freund ist es doch nicht falsch, ihn darauf hinzuweisen. Louis ist nicht der weltoffenste und toleranteste Mensch und hat selbst schon blöde Dinge zu mir gesagt, aber dann hat er wieder lichte Momente, wo ich mich frage, ob er nicht vielleicht doch mehr Akzeptanz für Dinge übrig hat, die er vor seinen Freunden einfach nicht zeigen kann oder möchte.

"Ich... naja, ich wollte nur wissen, ob es dir gut geht", meint er und lässt sich ungefragt auf meinem Bettende nieder.

"Wieso fragen alle mich, ob es mir gut geht? Zayn wurde fast geschlagen. Du solltest eher zu ihm gehen und ihn fragen."

"Ich war bei Zayn", lautet die überraschende Antwort und Louis räuspert sich. "Und jetzt bin ich bei dir. Also, geht es dir gut?"

"Ja, ich denke schon", sage ich und ziehe die Decke etwas höher, weil er die Tür offen gelassen hat und mir langsam ein wenig kalt wird.

"Gut", sagt er bloß und dann wird es unangenehm still. Schweigend sitzen wir da und keiner scheint zu wissen, was zu tun ist. Soll ich ihn bitten zu gehen? Soll er das Gespräch einfach beenden und mich alleine lassen? Sollen wir das Thema wechseln oder langweiligen Smalltalk halten?

"Bist du eingeschlafen?", durchbricht er nach einer Weile die Stille und ich muss wegen der doofen Frage ungewollt schmunzeln.

"Du siehst doch, dass ich sitze."

"Eigentlich nicht, es ist stockdunkel."

"Ich sehe dich", widerspreche ich und er legt den Kopf schief. "Zumindest deine Umrisse."

"Warst du schon einmal nachts schwimmen?", fragt er dann völlig unerwartet und ich runzle die Stirn.

"Nein, wieso?"

"Willst du in den Pool gehen?"

"Jetzt?" Ungläubig werfe ich einen Blick auf den Wecker der halb zwei Uhr nachts zeigt. "Wir müssen morgen doch trainieren, oder nicht?"

Golden || larry stylinson fanfictionWhere stories live. Discover now