Kapitel 24

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Narrator's POV:

Nachdem sich Jace um Claire gekümmert hatte und auch sonst ihre Sachen sicher versteckt hat, sodass sie die Polizei nicht finden würde, begab er sich nach unten in die Küche, wo er sich erstmal ein Glas Bourbon einschenkte. Seine Wut hatte er mittlerweile im Griff, dennoch war ihm etwas mulmig zumute, wenn er daran dachte, dass die Polizei und Claire bald nur noch wenige Meter trennen würden. Trotzdem versuchte er zuversichtlich und ruhig zu bleiben, weswegen auf das erste Glas gleich auch noch ein zweites folgte. Bevor er sich überhaupt noch auf ein drittes Glas einlassen konnte, riss ihn ein lautes Türklingeln aus seinen Gedanken.

Circa 1/2 Stunde zuvor:
Als der Anruf mit Claire unerwartet beendet wurde, war ihrer Mutter der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie hatte die ganze Zeit Recht gehabt, was ihre Tochter anging. Sie hatte in keinem Fall überreagiert, so wie es ihr der Polizist am Anfang verklickern wollte. Sie hatte sich zurecht Sorgen gemacht und jetzt hatte sie den handfesten Beweis dafür. Nun hoffe sie nur noch, dass die Polizei Claire tatsächlich hat orten können und dass sie ihre Tochter bald wieder im Arm halten würde. Hektisch lief sie im Flur ihrer Wohnung auf und ab und wartete innig auf einen Anruf. Auf jenen Anruf, der ihr mitteilen würde, dass sie Claire hatten aufspüren können. Jener Anruf, der ihr versicherte, dass alles gut werden würde. Und tatsächlich klingelte keine Minute später ihr Telefon.

"Hallo, haben Sie meine Tochter aufspüren können? Wo ist sie? Ich will sofort zu ihr fahren!", brabbelte sie hektisch ins Telefon.

"Bleiben Sie ganz ruhig, Frau Shields. Wir haben Ihre Tochter finden können. Sobald wir die Lage vor Ort überprüft haben, melden wir uns nochmal bei Ihnen.", antwortete ihr eine ruhige Stimme auf ihre Fragen.

"Ich will auch dorthin! Sollte es nur den geringsten Hauch einer Chance geben, dass sich meine Tochter wirklich an jenem Ort befindet, muss ich zu ihr!"

"Immer mit der Ruhe, Sie können dort nicht hin. Immerhin wissen wir noch nicht einmal sicher, ob sich Claire tatsächlich dort aufhält. Zweitens könnte es gefährlich werden und dass Sie sich dadurch selbst in Gefahr bringen, können wir nicht verantworten."

Sie sah ein, dass es absolut nichts brachte, sich mit der Person am Hörer zu streiten. Kurzerhand legte sie auf und griff schnellstmöglich nach den Schlüsseln für ihr Auto. Zügig rannte sie die Treppen des Wohnungsgebäudes hinab und lief auf ihr Auto zu. Dort angekommen sprang sie schon beinahe hinein, startete den Motor und spurtete Richtung Polizeirevier. Hoffentlich war die Polizei noch nicht losgefahren, so wie sie sie jedoch kannte, ließen sie sich auch hierbei gemächlich Zeit. Als sie nur wenige Minuten später beim Gebäude ankam, sah sie gerade den Kommisar, mit welchem sie am vorherigen Tage gesprochen hat, in sein Polizeiauto steigen. Unauffällig beschloss sie ihm nachzufahren und hielt ausreichend Abstand, damit sie nicht gesehen wurde.

Der Weg führte größtenteils durch den Wald, der nicht gerade im besten Zustand war. Sie musste sich wirklich bemühen, vorsichtig und nicht zu hektisch zu fahren, um nicht gesehen zu werden. Eine gute halbe Stunde später blieb das Auto abrupt vor einer riesigen Villa mitten im Wald stehen. Claires Mutter konnte gerade noch in einen Busch ausweichen, damit ihr Auto nicht gesehen wurde. Aus dem Gebüsch konnte Sie erkennen, wie sowohl Herr Schumann, als auch ein Kollege von ihm aus dem Fahrzeug stiegen. Die beiden Polizisten schritten auf das Gebäude zu und klopften mäßig an der Tür, welche ihnen nur wenige Sekunden später auch schon geöffnet wurde. Sie konnte ihn nur schwer erkennen, da sie sich immer noch im Gebüsch versteckte, jedoch fielen ihr seine braunen Locken und sein markantes Gesicht direkt auf. Braune Haare...davon hatte Anna doch erzählt... Claires Mutter war sich ziemlich sicher, dass das die Person war, welche Claire auf dem Gewissen hatte.

Sie meinte zu hören, wie sich der Mitte zwanzig Jährige als Jace vorstellte und die beiden, nachdem sie ihm den Durchsuchungsbeschluss vor die Nase gehalten hatten, freundlich hereinbat. Die Polizisten schritten herein und die Tür wurde hinter Ihnen geschlossen. Jetzt, da alles im grünen Bereich war, begab sich auch Claires Mutter vorsichtig Richtung Villa und suchte nach einem unauffälligen Eingang. Als sie dann das offene Küchenfenster entdeckte zögerte sie nicht lange, ehe sie sich durch dieses behutsam Zutritt ins Haus verschaffte. Zu ihrem Glück wurde sie erstmals von keinem entdeckt und hielt sich im Verborgenen.

You're mine - a kidnapper story ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt