Dancing With Your Ghost | Luke Patterson

08 - "we can do this"

,,Das ist der Club."

...

Jasmine POV:

Reggie hat letzte Woche nachdem er bei mir übernachtet hat noch eine weitere Nacht nicht Zuhause geschlafen. Wir haben dann alle bei Bobby im Proberaum zusammen geschlafen und versucht einen neuen Song zu schreiben. Reg' hat einen Song über einen Besten Freund in der Wüste geschrieben oder so und mit seinem Bass neue Sachen ausprobiert. Dabei hat Luke mich gefragt, was wir machen könnten um ihn aufzumuntern, doch ich hatte selbst keine gute Idee gehabt. Deshalb meinte ich zu ihm, dass unsere Anwesenheit schon sehr viel ausmacht, denn wenn er alleine gewesen wäre....Wäre er wahrscheinlich zusammengebrochen. Wer wäre das nicht irgendwann, wenn man sein Leben lang in einer glücklichen Familie aufgewachsen wäre und dann plötzlich die Eltern anfangen sich jeden Abend an die Gurgel zu gehen. Seien wir mal ganz ehrlich, ist nicht jede Familie ein bisschen am Arsch?

Jedenfalls sind es unsere Probleme, die uns in gewisser Weise und wenn ich für meinen Teil ganz ehrlich bin, enger zusammenschweißen. Wenn wir nicht alle unsere „kleinen" Probleme hätten, dann würden wir auch höchst wahrscheinlich nicht wissen, was die Sorge um jemanden ist. Und gerade durch unsere schlechten Tage und Probleme kommt es dann zu Freundschaften und engen Bindungen, da man sich zu der Person, die dich am Besten kennt, zurückzieht und getröstet werden will oder ihr deine Gedanken mitteilt. Nur damit man sich dann befreiter fühlt und die Hoffnung auf das Ende von Sturm hat. Bis dieser Sturm dann aber vorbeizieht, kann eine Ewigkeit vergehen.

Wir sind dann noch später an den Strand gegangen und haben aufs Meer hinaus geschaut. Natürlich wollte Luke ins Wasser hinein, aber ich habe ihn zum Glück mit Alex davon abgezahlten, da es viel zu kalt war. Es muss auch echt nicht sein, dass er sich wegen sowas noch erkältet, nicht wenn das bedeutet, dass wir für eine kurze Zeit nicht auftreten können. Und natürlich auch um seine Gesundheit.

Gerade spazieren wir alle gemeinsam durch die Straßen von Hollywood und suchen ein gutes Plätzchen, um Musik zu machen. Alex benutzt wie immer seine Hände oder die kleinen Rasseleier, um das Schlagzeug zu ersetzen. Luke hat seine Gitarre mitgenommen und Reggie, Bobby und Ich singen gemeinsam die Hits von Sunset Curve oder das, was uns gerade einfällt. Schlussendlich landen wir vor einem Club und Reggie kommt auf die grandiose Idee einfach vor ihm zu spielen in der Hoffnung, dass sie uns bemerken und auftreten lassen. Das kam schon öfter vor, dass wir und vor oder hinter die Clubs gestellt haben, da sie uns nicht spielen lassen wollten. Doch wir haben nicht aufgegeben und auch nicht um Erlaubnis gefragt. Ich lege meine Kappe vor uns auf den Boden, sodass die Leute uns etwas Geld geben können. Während Luke Get Lost anstimmt, klatsche ich in die Hände und bringe die Leute in meiner Umgebung auf uns Aufmerksam zu werden, und mit zu klatschen. Zwischendurch bringe ich noch ein paar rhythmische Melodien hervor und leite in den Song ein. Bob' und Reg' harmonieren mit Lukes und meiner Stimme und man kann die freudigen Gesichter der Menschen sehen und, dass wir genau das machen, was ihnen gefällt. Wir machen das, was wir am Besten können und was wir am liebsten tun. Musik. Gemeinsam erreichen wir die Herzen der Menschen.

Einige Male stehe ich mit Reggie Rücken an Rücken und wir singen gemeinsam die Backround Zeilen zu Lukes Text. Die Echos und so, ihr wisst schon. Ich tanze auch viel zu der Musik, weil ich es einfach nicht lassen kann. Es ist unglaublich, welches Gefühl Musik in einem erwecken kann. Die Lebenslust und die Energie, die durch jeden Muskel und Faser deines Körpers sprießt, sodass du gezwungen bist sie in die Welt hinaus zu tragen, um andere daran teilzuhaben.

Es treten einige Leute vor und legen Kleingeld in meine Kappe, was uns sehr freut und noch einmal etwas anspornt. Wobei ich genau weiß, dass es uns nicht ums Geld geht. Naja vielleicht ein bisschen, aber der Fokus liegt darin Menschen zu bewegen und einen Unterschied zu machen. Natürlich wollen wir auch unseren Eltern beweisen, dass wir es mit unserer Leidenschaft ernst meinen.

Heute hatten wir kein Glück mit dem Gig im Club, aber wir haben nochmal ein Tag gewonnen, an dem wir unser können gezeigt haben.
Gemeinsam gehen wir noch weiter den Boulevard entlang und bleiben vor einem riesengroßen Schild stehen. ‚Orpheum'

,,Ihr wisst, was das ist. Oder?" Bobby blickt immer noch hoch auf die leuchtenden Buchstaben, so wie wir es alle tun.

,,Das ist der Club." Führt Alex fort.

,,In dem alle berühmt werden, wenn sie dort spielen." Beende ich.

,,Leute, wir müssen dort spielen." Luke stellt sich vor uns und stemmt die Hände in die Hüften. Mit einem entschlossenen Nicken macht er seinen Entschluss fest und ich lege meinen Kopf schief.

..Ja und wie sollen wir das anstellen? Wir konnten ja noch nicht mal einen Gig in dem kleinen Club ein paar Straßen weiter ergattern."

,,Wir legen uns einfach mehr ins Zeug. Wir spielen vor und hinter Clubs, wenn es sein muss. Wir spielen am Pier, am Strand, in Cafés und Bar's. Ja sogar vielleicht in Bücherclubs. Mir egal, aber irgendwann werden wir auf dieser Bühne hier stehen und mächtig abrocken. Weil wir es in uns haben. Wir schaffen das. Das verspreche ich." Luke legt seine Hand aufs Herz und zeigt ein Peace Zeichen hoch. Genau wie ich es damals am Strand gemacht habe. Dies bringt mich ein wenig zum grinsen, da ich es irgendwie süß finde, dass er mich nachäfft und es trotzdem ernst meint.

,,Hey! Du machst meine Geste nach. Die hab ich dir gezeigt." Reggie freut sich bis über die Ohren und ich schüttele gemeinsam mit den anderen den Kopf.

,,Nein hast du nicht." Sagen wir gleichzeitig und seine Mundwinkel fallen ungläubig nach unten.

Jedenfalls hat Luke heute geschworen, dass er uns an dieses Ziel führen möchte und wir haben gemeinsam versprochen, dass wir unser Bestes geben werden, dass dies auch geschieht.

———————————-
Ein etwas kürzeres Kapitel :)
Lasst mich wissen, ob es euch gefällt und was ich besser machen könnte.
X KC