Epilog

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°Warnung°
In diesem letzten Kapitel werden Themen wie Tod, Sehnsucht, Schmerz, Vernachlässigung der eigenen Gesundheit und Blut behandelt. Wenn du Schwierigkeiten damit hast, dann lies bitte nicht weiter."


Der Regen prasselt auf mich herab und die kühle Luft umarmt mich wie einen Schleier

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Der Regen prasselt auf mich herab und die kühle Luft umarmt mich wie einen Schleier. Ganz Hollywood ist von dunklen Wolken bedeckt und die Lichter der Straßen versuchen dieser Dunkelheit entgegenzuwirken. Es ist ein stürmischer Abend wie schon lange nicht mehr. Früher hätte ich in meinem Zimmer gesessen und dieses Wetter genossen. Ich hätte in warmen Armen von meinem Freund gelegen und er hätte mir sanfte Küsse auf meiner Stirn verteilt. Unsere Wärme hätte uns nach oben auf Wolke Sieben schweben lassen und unsere Liebe wäre niemals zum Ende gekommen. Doch jetzt stehe ich hier im Regen und bin vollkommen durchnässt und meine Haare kleben in meinem Gesicht und meine Schuhe stehen auch unter Wasser. Keiner ist hier und streicht meine Strähnen hinter die Ohren, keiner nimmt mich in den Arm und verteilt kleine Küsse in meinem Gesicht. Nein. Ich bin alleine und die Welt scheint sich gegen mich gestellt zu haben. Das sonst so geliebte Wetter scheint mich auch auszulachen und mir einen Strich durch die Rechnung zu ziehen. Autos sausen an mir vorbei und der Regen auf den Straßen peitscht mir an die Beine, sodass keine trockene Stelle mehr in Sicht zu sein scheint.

Ist das meine Bestrafung? Ist das die Rache dafür, dass ich es nicht verhindern konnte? Ist es meine Schuld?

Andere könnten jetzt auch einfach sagen, ich solle rein ins Warme gehen und nicht dumm draußen an den Menschen vorbei gehen ohne Regenschirm und Jacke. Aber mir fehlt jeder Ansporn dazu mich ins Haus zu begeben. Vor allem nicht, wenn ich sowieso von keinem erwartet werde. Früher hab ich mich gefreut ins Studio zu gehen und die Gesichter meiner Liebsten zu sehen, aber jetzt erwartet mich dort einzig und alleine die Einsamkeit. Deshalb bleibe ich im Haus meiner Eltern. Maria und Noah.

Das dunkle Haus vergrößert den Schatten, der sich hinter mir auf dem Asphalt erstreckt. Dennoch begebe ich mich freiwillig in diese Höhle, denn ich kann nicht so einfach wieder zurück ins Studio.

Denn da ist keiner, der mich erwartet.

Kein Reggie, der an seinem Verstärker herumspielt oder mit dem Walkman in der Hand aufgenommene Lieder laut mitsingt und auch kein Alex, der an seinem Schlagzeug rumbastelt oder Briefe an Ben schreibt. Und nach dem ganzen Fiasko auch kein Bobby, der Luke über die Schulter schaut beim Song schreiben. Und wie gesagt kein Luke mit seinem Buch in der Hand. Keine stürmischen Augen, die mich vorm Ertrinken retten. Und auch keine Farben, die mein Leben einen Sinn geben. Wie kann ich ohne sie leben?

Wo ist mein Rosenrot, wenn ich mich nach Zuneigung sehne? Wenn ich die feurige Kraft brauche, um weiterzumachen und mich gegen die Gefahren des Alltags stellen möchte?

Wo ist mein leuchtendes Gold, wenn ich mich in der Dunkelheit verloren fühle und nach dem Licht am Ende des langen Tunnels suche? Wo ist mein Bester Freund? Mein Bruder?

Dancing With Your Ghost | Luke PattersonWhere stories live. Discover now