5 Die Musik & ich.

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┊  ┊  ┊          ★ NIALL

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Ich wollte nicht hier sein. Alles in mir sträubte sich dagegen und doch waren meine Beine so schwer wie Blei. Jetzt stand ich hinter Louis und Liam, lange hatte ich mich nicht mehr dermaßen unwohl in meiner Haut gefühlt.

Jetzt wurde ich in das private Krankenzimmer geschoben und vergrub die Hände tief in den Taschen meines Hoodies. Optimistisch plapperte Louis vor sich hin. Ich verstand nur jeden zweiten Satz und setzte mich einfach an den runden Tisch für Besucher. Harry stieß dazu, allerdings langsam und mit einer Krücke. Er sah aus, wie ich mich fühlte.

Erbärmlich.

Liam stellte neben die Pizzen mehrere Flaschen Wasser ab und Louis riss den Karton auf. Während meine Freunde über das fettige Essen herfielen, sah ich aus dem Fenster.

Die Zeit bei Noah war... meine Oase. Dass sie enden musste, war mir von Anfang an klar. Trotzdem wünschte ich, ich hätte ein paar Tage mehr gehabt, bevor Louis mich fand.

Ich fühlte mich merkwürdig fremd und ausgeschlossen zwischen meinen Freunden. Freunde, die mir so nahe gewesen waren, wie Familie. Irgendwie bitter. Automatisch verschränkte ich die Finger miteinander und bemerkte, dass noch keiner von ihnen ein Wort gesagt hatte.

„Okay."

Beinahe zuckte ich zusammen, weil Liam so plötzlich die Stille durchbrach. Er wirkte nervös und wir alle sahen ihn an. Hart schluckte er: „Mittlerweile dürfte jeder von uns gemerkt haben, dass wir alle in verschiedene Richtungen spazieren und nicht mehr über das reden, was gerade so bei uns los ist."

Wahre Worte. Ich blickte schweigend auf meine Hände und hob dann angestrengt den Kopf. Liam hatte das Pizzastück abgesetzt und war der Mutigste von uns: „Ihr wisst, ich habe Cheryl verlassen."

Allgemeines Nicken machte die Runde.

„Ich schäme mich dafür."

Überrascht blickte ich ihn an und Liam strich sich durch die chaotische Wolle auf seinem Kopf: „Eigentlich bin ich immer davon ausgegangen, dass ich... nicht so... sein würde. Ich meine, ich liebe meinen Sohn, aber ich weiß, dass es falsch war mit Cheryl eine Familie zu gründen. Denn... das was ich empfand war weniger Liebe und mehr... ich habe mich von dem guten Sex blenden lassen und mich aufgeführt wie ein dummer Teenager."

Wow, da ging aber einer hart mit sich ins Gericht.

„Jetzt habe ich nicht nur einen miesen peinlichen Ruf, sondern auch noch einen Menschen verletzt, der es durchaus ehrlich mit mir meinte", fuhr er fort. „Gleichzeitig bin ich als Vater eine echte Flasche, meine Familie weiß das, ihr wisst das und die ganze Welt. Denn... ich weiß nichts mit Bear anzufangen."

Boom.

Liam verschränkte die Arme vor der Brust: „So, es ist raus. Ich fühle mich besser." Er grinste schief. „Ich wette, das kann keiner von euch toppen."

Louis schnaubte: „Und wie ich das toppen kann."

„Die Bühne gehört dir", Liam machte eine elegante Handbewegung und das ließ Louis sich nicht zweimal sagen: „Ich habe Eleanor enorm Unrecht getan, sie hat mich völlig zurecht sitzen gelassen und ich absolut keinen Plan, ob ich mich in diesem Leben noch entschuldigen kann oder sie zu mir zurückkommt. Denn sind wir ehrlich, nicht einmal ich würde zu mir zurückkehren."

Liebe heißt das Lied ✓Where stories live. Discover now