Kapitel 40

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Heut kommt Felix wieder zurück, worauf ich mich schon total freue. Wir haben gestern, wie ausgemacht, wieder einen Videoanruf gemacht und ich habe tatsächlich durchgehalten, bis wir beschlossen haben, schlafen zu gehen. Natürlich war es nicht dasselbe, wie wenn er neben mir gelegen wäre, aber es war auf jeden Fall eine schöne Alternative. Ich vermisse  seine Berührungen, seine Küsse, seine Wärme. Daher freue ich mich umso mehr, dass ich ihn heute Abend wieder in meine Arme schließen kann. Da heute Samstag ist, haben Lilly und ich besprochen, dass wir den Tag, bis Felix kommt, noch gemeinsam genießen, in die Stadt fahren und dort dann auch gleich was essen gehen.

Als ich gerade alleine am Tisch sitze, weil Lilly auf die Toilette musste, läutet mein Handy und Felix Nummer leuchtet am Display auf. „Hey Schatz, na, wie geht's euch?" „Uns geht's gut. Wir sitzen hier gerade in einem Restaurant und essen zu Mittag. Wie schaut's bei dir aus? Wann geht heute dein Flieger?" „Ähm, ja, deshalb habe ich eigentlich angerufen. Schatz, es tut mir furchtbar leid, aber mir ist ein Termin dazwischengekommen und ich kann erst heute Nacht losfliegen und bin dann eben erst Morgen in der Früh wieder da. Es tut mir furchtbar leid, aber ich dachte mir, wenn ich schon mal da bin, würde ich mir den Vortrag gerne anhören – es geht um ein neues Produkt am Markt, welches Nierenbeckenentzündungen schneller heilen soll. Wenn aber irgendwas ist, kann ich das auch absagen." „Nein Schatz, es ist alles in Ordnung – ob du heute Abend oder morgen in der Früh kommst, macht jetzt auch keinen  großen Unterschied mehr." „Du bist die Beste. Ich weiß schon, warum ich mir dich ausgesucht habe." Ich lache und erröte leicht. Mir fallen tausende Dinge ein, die ich jetzt gerne mit ihm machen würde. Ich muss meine Gedanken jedoch schnell wieder zügeln, da ja Lilly neben mir sitzt und ich deshalb  jetzt natürlich keinen dirty talk mit Felix führen kann. 

„Aber mach dir doch einen schönen Abend – Lilly wollte doch eh schon mega lange mal bei ihrer Freundin übernachten. Vielleicht haben ja ein paar Mädels Zeit, hm?" „Ja, stimmt. Es wäre schön, mal wieder was mit den Mädels zu machen. Wann wirst du denn morgen wieder in Wien sein?" „So gegen 6 vermutlich. Aber bitte komm mich nicht abholen. Ich will nicht, dass du so früh aufstehen musst wegen mir." „Falls ich heute mit meinen Freundinnen fortgehe, werde ich wahrscheinlich sowieso nicht in der Lage sein, dich abzuholen", scherze ich, obwohl es sein könnte, dass ich wirklich zu viel trinken werde. Ich habe schließlich mega lange nichts mehr getrunken, da will ich es genießen, wenn ich mal kann. „Oh, Lilly kommt gerade wieder – sie war am Klo. Magst du mit ihr sprechen?" „Ja klar, gib mir meinen Engel. Aber warte, sie war alleine auf der Toilette?" „Beruhige dich – ich hatte die Tür die ganze Zeit im Auge." „Ok, ich dachte schon." „Für was hältst du mich?" Er lacht ins Telefon und ich merke, dass er sich richtig freut, seine Kleine wieder zu hören, obwohl er, als er nicht da war, eh jeden Tag für mindestens eine halbe Stunde mit ihr geredet hat. „Hey, mein Schatz. Felix ist am Telefon. Magst du mit ihm reden?", frage ich sie, nachdem sie sich hingesetzt hat. „Jaaaaa!" Ich lächle und reiche ihr mein Handy.

Die beiden reden, bis unser Essen kommt. Ich liebe es, ihnen zuzuhören, wenn sie telefonieren. Da wir in einem Restaurant sitzen, kann ich Felix Stimme nicht hören, aber alleine wie Lilly sich freut, mit ihm zu sprechen, erwärmt mein Herz. Nachdem sie aufgelegt hat, bespreche ich den Plan mit ihr. Natürlich würde ich den Abend auch mit ihr verbringen, wenn sie nicht zu ihrer Freundin wollen würde, aber sie will eh unbedingt hin. Felix hat ihr auch schon gesagt, dass er erst morgen kommt und ich habe das Gefühl, dass sie zumindest heute bei ihrer Freundin schlafen darf, tröstet sie ein wenig. Natürlich versteht sie, dass Felix arbeiten muss, aber sie hätte ihn nun mal gerne, so wie ich auch, schon heute wieder bei sich gehabt. Scheiße, ich habe ja ganz vergessen Melina, die Mutter von Lillys Freundin, zu fragen, ob das heute überhaupt möglich ist. Wenn sie jetzt nicht dort schlafen kann, habe ich ein großes Problem.

„Ja hallo, hier spricht Ellie. Sorry, dass es so spontan ist, aber mein Mann ist auf Geschäftsreise und seine Pläne haben sich kurzfristig geändert. Würde es bei euch gehen, dass Lilly heute bei euch übernachtet?" „Ja, klar gerne. Sarah bettelt mich eh schon richtig lange deswegen an. Bringst du sie vielleicht gegen 6 vorbei?" „Ja super, das passt perfekt – dann sehen wir uns später." „Ja, bis später, tschüss." Was ein Glück. „Ok, mein Schatz, ich setze dich um 6 dort ab, passt das?" „Ja, danke Ellie. Ich freu mich schon so!" Ihre Augen glitzern voller Freude. Ich liebe es, wie sehr sich Kinder wegen Kleinigkeiten freuen. So, jetzt muss ich nur schauen, ob meine Mädels auch Zeit haben.
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hier noch eines der beiden versprochenen Kapitel ^^

Warum ausgerechnet dominant? (Teil 2)Where stories live. Discover now