Kapitel 8

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Es kehrte Ruhe ein bei Emma, da alle an einem neuen Fall  arbeiten. Endlich war sie mal alleine und konnte über alles nachdenken.  Was ist passiert war. Wie es eventuell weiter gehen sollte.  Selbstverständlich auch darüber, wie sie es anstellen sollte, alles  richtig aufzuarbeiten. Klar war für sie natürlich, dass sie eine  Baustelle nach der Anderen abzuarbeiten hatte. Wie sollte es ihr  gelingen dieses zu bewerkstelligen. Dafür musste unbedingt eine Lösung  her. Jedoch konnte sie in ihrem Kopf keine wirkliche logische Lösung  finden. Für sie war es einfach nur noch wichtig, dass sie bald wieder  hier rauskam. Die frische Luft wieder in ihren Lungen strömen konnte,  diese Krankenhausluft, war auf Dauer nicht so angenehm, trotzdem musste  sie diese noch etwas aushalten. Wie war es noch gleich, wenn bei ihr  drei Tage alles in Ordnung war, durfte sie endlich nach Hause. Nach  Hause, da war ja noch etwas, sie hatte kein Zuhause mehr. Sie musste  wohl bei irgendwen erst einmal unterkommen bis sie wieder etwas neues  hatte. In ihrem Kopf ging sie alle Möglichkeiten noch einmal durch, als  sie jedoch bei Spencer angelangt war, tat ihr Herz weh. Das Schicksal  war schon ein mieser Verräter gewesen. Erst schickte es ihr diesen Mann  und kurz darauf geschah ihr so was der artiges, dass sie nicht mehr  richtig weiter wusste. Da war dann auch noch dieses doofe Sprichwort was  ihr schon seit geraumer Zeit durch die Gedanken schwirrte.

'Was uns nicht umbringt, macht uns nur Stärker.'

Es  ging ihr schon richtig auf die Nerven, denn sie wusste nicht, wie es  sie stärker machen sollte. Im Moment wurde sie dadurch noch nicht  stärker.
Mit mal musste sie aus diesem Bett raus, so schnell wie nur  möglich, sie konnte einfach nicht mehr liegen. Es machte sie schon fast  verrückt. Dieses Warten.
Ihr Handy leuchtete auf dem Tisch neben  ihrem Bett, doch sie nahm es nicht richtig wahr. Zwar merkte sie, dass  sich das Zimmer erhellte aber sie blieb am Fenster stehen und sah wie  die Tage zuvor auf Washington.

„Entschuldigen sie, aber sie sollten sich wieder ins Bett legen.", sagte die Nachtschwester zu ihr als sie in ihr Zimmer kam.

„Schon in Ordnung.", antwortete Emma ihr und begab sich langsam wieder zum Bett.

Müde  schloss sie die Augen und hoffte, dass die Zeit endlich schneller  vergehen würde. Doch die Nacht war nicht erholsam für sie, immer wieder  wachte sie auf. Der Traum über das passierte er griff immer wieder von  ihr Besitz. Gegen fünf hielt sie es nicht mehr aus, machte das Licht  neben ihrem Bett an. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Handy blinkte.  Mit ihren zarten Fingern griff sie nach dem schwarzen Ding und  entsperrte es. Penelope hatte ihr ein Bild vom Team geschickt, was sie  wohl selber geschickt bekommen hatte, sie sah darauf wie sie alle am  Lachen waren. War sie froh, dass sie ihren Patenonkel und Reid lachen  sah, die hatten immer die angespanntesten Gesichter, wenn sie bei ihr zu  Besuch waren.
Nun legte sie ihr Handy wieder beiseite, versuchte  noch etwas zu schlafen, doch es klappte nicht. Trotzdem gelang es ihr im  Moment einfach nicht. Ihr Kopf machte ihr immer wieder einen Strich  durch die Rechnung. So vergingen die Tage, nun musste sie wieder zur  Kontrolle zum MRT gebracht. Wenn dieses Bild in Ordnung wäre, dürfte sie  wieder das Krankenhaus verlassen. Nur müsste sich jedoch einer Therapie  unterziehen, damit sie alles verarbeiten konnte. Es rauschte alles so  an ihr vorbei, schon versuchte die Oberärztin sie darüber aufzuklären,  was sie alles so beachten sollte, aber sie sprach ihr auch Mut zu. In  ihrem Kopf herrschte einfach nur noch Leere, die Informationen kamen gar  nicht richtig an. Klar war ihr schon, dass sie irgendwann wieder aus  dem Krankenhaus musste, doch irgendwas in ihr wollte nicht, dass sich es  jetzt schon änderte. Nun stand sie vor Vollendete Tatsachen. Wo sollte  sie denn jetzt hin? Alle waren arbeiten und sie selber hatte doch keine  Wohnung mehr. Da Penelope mit ihr zusammen eine Wohnung suchen wollte.

Ihre  Finger griffen nach ihrem Handy als sie wieder in ihrem Zimmer war. Nur  vorsichtig tippte sie auf ihm herum und versuchte Penelope zu  erreichen, da es ihr nicht gelang. Schrieb sie ihr, dass sie jetzt schon  entlassen werden würde. Kam nichts zurück. Zuerst zog sie die paar  Kleidungsstücke, die ihre Freundin ihr mitgebrachte an und dann  vibrierte ihr Handy wieder. Dort stand, dass sie im Moment mit dem  gesamten Team unterwegs war um einen Fall zu lösen.
Na das passte ja  mal wieder. Dann musste sie sich irgendwie was anderes überlegen. Erst  einmal wurden ihr ihre Entlassungspapiere überreicht mit der Empfehlung  zum Psychiater zu gehen.
Erleichterung machte sich kurz in ihr breit  als sie die frische Luft auf ihrer Haut spürte, endlich hatte sie das  Krankenhaus hinter sich gelassen. Doch sie war im nächsten Moment wieder  besorgt und fuhr sich mit der rechten Hand durch ihr zerzaustes blondes  Haar. In diesem Augenblick fasste sie einen Entschluss, den Neustart  jetzt schon zu beginnen. Der nächste Friseur auf ihrem Weg war gleich  der ihre, den sie schon in den letzten Monaten schon ein paar Mal  betreten hatte.

„Kann ich Ihnen weiterhelfen?", fragte sie Frau gleich vorne am Tresen.

„Ich  brauche ganz dringend eine Veränderung, wenn es möglich wäre, gerne  sofort.", nervös biss sich Emma auf die Lippe, sie hatte Angst davor,  dass sich das ganze zu Fordernd klang.

„Kein Problem, setz dich  einfach und du bist gleich dran sobald mein Kollege fertig ist.",  erklärte sie es ihr und wies mit der Hand auf den Wartebereich.

Während  sie wartete kam schon gleich wieder eine SMS von Aaron <Du kannst  gerne bei Beth und Jack bleiben, solange wir noch unterwegs sind. Wir  halten es für das Beste im Moment. Wenn das in Ordnung ist, kannst du  mir schreiben wo du gerade bist, dann holt dich Beth ab.>

Emma  wusste ja, dass sie alle nur das Beste für sie wollten, aber jetzt war  ihr wichtig sich selber zu verändern, damit sie mit dem Thema anfangen  konnte abzuschließen. Trotzdem tippte sie ihm die Adresse wo sie sich  gerade befand. Dann wurde sie auch schon aufgerufen.

„Hey Süße, was kann ich für dich tun?", fragte der Friseur sie als sie auf dem Stuhl saß.

„Michael ich brauch eine Veränderung ganz dringend. Aber nur so sehr, dass es neu ist und man mich noch erkennt."

„Okay  dann probieren wir was neues aus. Etwas Farbe um frische in deine  Naturhaarfarbe aufzufrischen.", sagte Michael und ging sofort los und  holte die eingefärbten Haarsträhnen um sie an zuhalten.
Er brachte  die helle Farbe auf die Längen ihrer Haare im Balayagestyle und  mattierte ihre Naturhaarfarbe am Ansatz ab. Gerade als sie zum Ausspülen  den Platz wechselte kam Beth rein.

„Emma ist alles in Ordnung?", fragte sie als sie zu ihr kam.

„Ja  alles in Ordnung, ich musste nur eine Änderung vornehmen damit ich  anfangen kann, abzuschließen.", erklärte Emma es ihr, weswegen sie hier  beim Friseur saß.

„Das kann ich vollkommen verstehen. Ich hab  den Nachmittag frei und Penelope meinte ich sollte mit dir eine kleine  Shoppingtour machen, da sie nichts von deinen alten Sachen behalten  haben und somit hast du nur das was du gerade an hast.", erklärte Beth  es ihr noch einmal, weil sie sicherlich nicht mehr daran gedacht hatte  nachdem Penelope es ihr damals gesagt hatte.

„Ja, dass ist wohl wahr, dann sollten wir das tun. Und lass mich raten Penelope will auch Bilder sehen."

„Ja da hast du recht. Wie lange brauchst du noch? Sonnst hol ich uns noch einen Kaffee für unterwegs Nebenan."

„Michael was meinst du, wie lange es noch circa dauert?", fragte sie ihren Friseur.

„Viertelstunde ungefähr.", schätze er  und sah wie Beth sich auf den Weg machte zum Café, um die Ecke.

Michael  klemmte ihre Haare hoch und föhnte ihre Haare nach und nach über einen  große Rundbürste trocken. Als Beth wieder kam war sie gerade fertig mit  dem trocknen und musste nur noch bezahlen, was sie auch sofort darauf  machte mit ihrer EC-Karte, da sie ja noch keine Bargeld bei sich hatte.

„So dann erzähl mal, wie geht es dir denn so wirklich?", wollte Beth wissen, um abzuschätzen wie es ihr ging.

„Beth,  ich weiß nicht so recht, wie ich mich fühlen soll im Moment. Erst freut  man sich, dass alles in Ordnung ist und wenn man aus dem Krankenhaus  kommt, wieder nicht. Aber irgendwann wird es schon wieder werden. Erst  einmal einen kleinen Neustart machen, so wie heute zum Beispiel. Ich  denke der Neustart wird mich in nächster Zeit öfters treffen."

„Das  kann durchaus sein, schließlich ist nicht jeder Tag, der gleiche.",  erwiderte Beth es ihr als sie in den nächsten Laden gingen. Sie  probierte immer wieder einige Sachen an, musste kurz still halten, wenn  Beth ein Foto für Penelope machen wollte. Mit vollgepackten Tüten trafen  sie am späten Nachmittag bei Jacks Schule ein, um ihn abzuholen. Abends  bestellten sie sich eine riesengroße Pizza und machten ein Foto und  schickten es Aaron mit dem Untertitel: <Sie hat schon wieder gesunden  Appetit. Der Tag war auch gut gewesen.> schrieb Beth dazu, damit sie  sich alle keine Sorgen machen mussten, wie sie den ersten Tag außerhalb  des Krankenhauses verbrachte.

Für imme Liebe (Spencer Reid x reader)Where stories live. Discover now