Kapitel 14

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Mittwoch, 08. August 2018

„Hi", wurde ich begrüßt und sofort zur Seite gedrängt, nachdem ich die Tür geöffnet hatte.

„Ehm hi", erwiderte ich und sah verwirrt zu Harry, welcher sich seine Schuhe auszog. „Wo kann ich die Jacke hinhängen?", wollte Harry wissen und sah mich fragend an. Zuvor hatte er Diese nämlich schon ausgezogen und hielt sie nun an einer Hand hoch. „Warte, ich nehme sie dir ab", bedröppelt nahm ich ihm die Jacke ab und hing sie auf einen Hacken. 

„Also das hätte ich auch gekonnt", warf mir Harry vor, „Ist doch nur einen Meter von mir entfernt." Ich zuckte mit den Schultern und war immer noch sehr verwirrt, doch das schien Harry nicht zu stören. 

„Wohnzimmer oder doch dein Zimmer?", erkundigte sich Harry, nachdem er erst losgelaufen war und dann wieder stand, „Oder doch die Küche?" „Ähm", fing ich an und runzelte immer noch die Stirn, doch Harry machte die Geste, dass ich still sein sollte. „Das Wohnzimmer", entschied Harry dann und blickte mich trotzdem fragend an. „Ja klar", stimmte ich ihm zu und er ging los, „Obwohl ne." 

Doch Harry achtete gar nicht auf meinen Protest am Ende, sondern ging in das Wohnzimmer, wo er es sich sofort auf der Couch gemütlich machte. „Das soll jetzt nicht unhöflich klingen, aber wieso bist du hier?", fragte ich nach und ließ mich in den Sessel gegenüber von ihm fallen, „Und warum um Gottes Willen fühlst du dich hier wie zu Hause?" 

Harry lehnte seine Unterarme auf seinen Beinen ab und sah mich dann an. Ich musste wohl nicht erwähnen, dass sein Mund halb geöffnet war und er wieder so lange brauchte, um zu sprechen. „Mir war langweilig", nannte er als Grund, „Niall hat gesagt, dass man bei dir handeln muss, anstatt darauf zu warten, dass du irgendetwas machst. Deswegen fühle ich mich wie zu Hause. Außerdem sind wir doch Nachbarn." 

„Nialls Gerede kann man schon mit dem von Trump vergleichen. Zum Glück ist er damals kein Präsident geworden", ich verdrehte die Augen und runzelte erneut die Stirn, „Ziehst du jetzt bei Niall ein oder wieso habe ich jetzt dich auch noch als Nachbar?" „Das kannst du laut sagen. Amerika wäre untergegangen", Harry rümpfte die Nase, „Nö, ich bleibe in meinem Haus. Aber Niall ist mein Kumpel, beziehungsweise eigentlich fast, wie mein Bruder. Du bist mit ihm befreundet. Deshalb bist du auch meine Nachbarin." 

„Ich bin nicht mit ihm befreundet", widersprach ich sofort, doch Harry zuckte nur mit den Schultern und grinste leicht. „Jedem das Seine", ließ er mich wissen und ich verdrehte die Augen. „Okay, okay", ich hob abwehrend die Hände, „Ich verstehe deine Erklärung, aber warum bist du hier?" „Mir war langweilig, hatte ich doch gesagt", Harry legte den Kopf schief und sah nun mich verwirrt an. 

„Und warum kommst du dann ausgerechnet zu mir?", half ich ihm auf die Sprünge und drehte meine Hand so, dass es als eine Geste galt, die aussagte, dass ich noch auf etwas wartete. Harry sah mich für einen Moment an, doch dann seufzte er. „Ehrlich, ich weiß es gar nicht genau", offenbarte er mir, „Vielleicht, weil ich dich einfach mehr kennenlernen wollte." 

„Also du gehst einfach so normal und dann fällt dir plötzlich ein, oh du könntest ja Feli besuchen", die Ironie war deutlich darin zu hören, doch anscheinend hatte Harry kein Gespür für so etwas. „Ja, genau so war es", freute er sich und ich schnaufte leicht. „Das war von mir ironisch gemeint", erklärte ich und sein Gesichtsausdruck wechselte von freudig zu verwirrt. 

„Das war aber ernst gemeint von mir. So ähnlich ist das oft", beteuerte er, „Was meinst du, wie oft ich dadurch neue Songs schreiben konnte." „Du schreibst Songs?", wunderte ich mich und strich mir eine blonde Haarsträhne zurück. „Oh", kam es nur von Harry und ließ mich noch unwissender, als ich eh schon war. Ich stellte fest, dass Harry eine Person war, die mich sehr leicht verwirren konnte. 

Just hold on /Niall Horan/Where stories live. Discover now