Kapitel 18

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Freitag, 17. August 2018

Ich setzte mich gerade gemütlich auf meine Liege, die auf meinen Balkon stand. Natürlich mit einem Buch. Ich hatte mal wieder das Bedürfnis, Sherlock Holmes zu lesen, so sehr vermisste ich sie. Kaum hatte ich die erste Seite aufgeschlagen, hörte ich von drinnen ein Klingeln, das sich nach meinem Handy anhörte. 

Ich überlegte, ob es sich überhaupt lohnen würde, aufzustehen, doch dann entschied ich mich dafür. Mein Buch legte ich auf meine Liege und ich rannte schnell nach drinnen. Gerade noch rechtzeitig schnappte ich mein Telefon und drückte auf „annehmen". 

„Hallo?", meldete ich mich atemlos. „Hey Phoebe", wurde ich begrüßt und ich verzog langsam mein Gesicht. „Hi Niall, schön, dass du anrufst", log ich und atmete tief durch. Ich schmiss mich auf mein Bett. „Natürlich. Ich muss mich doch informieren, ob du ohne mich irgendwo hingefallen bist", lachte er und es schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. 

Komischerweise hörte sich dieses Lachen so nah an. Als würde er direkt neben mir oder in meiner Nähe stehen und lachen. Ich wusste nicht, wie recht ich damit hatte. 

„So tollpatschig bin ich auch nicht", widersprach ich entrüstet und ich hörte Niall wieder einmal lachen. „Jetzt mal zu etwas anderem", kündigte Niall an und ich runzelte die Stirn. Ich war gespannt, was nun kommen würde. 

„Sag mal, dieser Stein an deinem Armband,", fing er an, „ist das dein Geburtsstein?" Verwirrt blickte ich auf mein Armband. Ich trug zwar ein Armband, aber... „Niall, ich habe da überhaupt keinen Stein dran", erklärte ich ihm und überprüfte zur Sicherheit erneut mein Armband, obwohl ich es auswendig kannte, „Wieso interessiert dich so ein Stein?" 

Ich hörte Niall am anderen Ende der Leitung seufzen und das ließ mich noch misstrauischer werden, weswegen ich meine Frage wiederholte. „Erwischt", gab Niall zu, „Ich wollte nur wissen, wann du Geburtstag hast, weil ich Angst habe, ihn zu verpassen." Dieses Mal war ich diejenige, die lachte. 

„Hör auf zu lachen", beschwerte sich Niall und ich hörte tatsächlich auf. Trotzdem konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Wieso fragst du dann nicht einfach?", wollte ich wissen, „Wie kommst du auf so etwas, wie ein Geburtsstein? Das ist doch völlig absurd." „Weil es nicht so einfach ist", verteidigte er sich, „Im Internet haben die gesagt, das würde helfen und ich habe es halt ausprobiert." 

„Im Internet?", ich prustete los und dieses Mal fiel auch Niall in mein Lachen ein. „Auf das Internet kann man sich immer verlassen", lehrte ich ihn ironisch und Niall stimmte mir da zu. Ich setzte mich auf meinem Bett auf und schüttelte leicht mit dem Kopf. Auf was für Ideen ein Mensch kommen konnte. 

„Wenn du es genau wissen willst, ich habe am ersten September Geburtstag", informiert ich ihn, „Ich werde dann 22, falls du das auch noch wissen möchtest, dich aber nicht traust, zu fragen." Sofort fing er an zu singen: „I don't know about you, but I'm feeling twentytwooooo." Ich kniff meine Augen zusammen, presste meine Lippen aufeinander und holte tief Luft. 

„Sehr lustig", unterbrach ich ihn und versuchte, nicht allzu unhöflich zu erscheinen. Schließlich war ich Phoebe und nicht Feli. Mir wurde siedend heiß. Ich hatte ihm doch nicht ernsthaft Feli's Geburtstag genannt? Meine Augen wurden immer größer und ich haute mit der Faust auf mein Bett. Innerlich dachte ich mir nur „scheiße, scheiße, scheiße". 

Doch dann verwarf ich den Gedanken wieder, da Niall doch nicht wusste, wann ich, also Feli, Geburtstag hatte. Oder? Zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern, ein Wort darüber verloren zu haben. Nur mein Alter und den Monat. Und wenn schon. Dann hatten Phoebe und Feli halt etwas gemeinsam. 

Ich stand von meinem Bett auf und stellte mich an meine Balkontür, die durch einen Vorhang verdeckt war. Durch meinen Vorhang hindurch konnte ich eine dunkle Gestalt erkennen, die wohl an einem Fenster stand. Vermutlich war es Niall. Schließlich wohnt er in dem Haus gegenüber. 

Just hold on /Niall Horan/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt