20. Der erste rote Teppich

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Als wir uns alle im hinteren der Limousine hinsetzten, fuhr sie auch schon los. Natürlich mit einem privaten Chauffeur.

Die ganze Zeit war eigentlich Ruhe, denn Yael und ich waren eigentlich nur an unseren Handys beschäftigt und Mom und Alberto führten am anderen Ende der Limousine ein paar Gespräche.

Als wir das Ziel erreichten, wurde Mom ganz hibbelig, ich denke, das lag am Champagner, welchen sie in der Limousine zu sich nahm.

»Kiana, hake dich bitte bei Yael ein!« befahl Alberto mir und ich tat, wie mir befohlen wurde. Da Mom und Alberto schon so weit voraus waren, konnte Yael auch in Zimmerlautstärke reden, ohne dass sie uns hörten.

»Alberto besteht total auf Förmlichkeiten, ihm ist sein Image manchmal wichtiger als Familie.« entsetzt sah ich ihn an, woraufhin er nur nickte.

Als wir durch das offene Tor eintraten, wurden wir von einer riesigen Menschenmenge überrascht. Überall hingen Plakate, für was am heutigen Tag alles gespendet werden würde.

»So Kinder in einer halben Stunde halte ich eine Ansprache, wo ihr bitte erscheinen werdet. In der Zeit bis dahin werden wir einige Interviews führen und Fotos machen.« kündigte Alberto an.

Ich sah in Yaels Gesicht, dessen Blick direkt zeigte, dass er keine Lust darauf hatte. Yael war nicht so ein Mensch für die Öffentlichkeit.

»Werdet ihr private Sachen gefragt, antwortet bitte entweder so, dass es freundlich klingt, oder einfach ignorieren. Ihr seid da drin zu zweit, denn Helene und ich werden separat von euch Interviews führen. Yael bitte pass auf sie auf.« informierte er uns.

Wir traten noch gemeinsam in den offenen Garten ein, wo ein roter Teppich aufgebaut wurde, an welchem, hinter den Zäunen hunderte Reporter für diverse Fernsehsender oder Klatsch und Tratsch Zeitungen standen.

Schnell machten wir also ›Familienfotos‹ und schon trennte sich unsere Vierergruppe durch zwei. Yael und ich, und Mom und Alberto.

Yael und ich hakten uns aus, denn es war recht unangenehm. »Kiana« rief eine Reporterin von der Seite. Ich war total perplex, denn ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass mich überhaupt wer kennt.

Da ich nicht reagierte, legte Yael seinen Arm um meine Taille und schob mich sanft, mit nicht zu wenig aber auch nicht zu viel Druck, zu der Reporterin.

Secretly my brother ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt