25. Kenay

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Peinlich berührt lief ich zum Parkplatz und sah mich nach mir bekannten Fahrzeugen um, vergebens. Auf einmal stand ein weißer BMW X5 vor mir und hupte. In den Scheiben sah ich nichts, da sie alle abgedunkelt wurden.

Das Beifahrersitz-Fenster fuhr herunter und ich sah Kenay. Lässig saß er da, seine Haare zerzaust, hatte eine Sonnenbrille auf, welche ihn cool machte. »Auf gehts, chica.« sagte er und beugte sich zur Beifahrertür, um sie mir von innen zu öffnen.

Schnell stieg ich ein. »Kenay, was machst du hier?« fragte ich verdutzt. »Dich abholen siehst du doch.« antwortete er und musste lachen. Als er aber sah, dass ich nicht lachte, fügte er noch hinzu.

»Alberto wollte, dass wir noch weinen neuen Koffer kaufen fahren und dein Outfit für die Premiere abholen.« »Wie mein Outfit? Hat das wer schon ausgesucht? Ich dachte ich muss das aussuchen.« musste ich entsetzt zurückgeben.

»Ja dachte ich auch, um ehrlich zu sein. Aber Alberto meinte, es wäre besser für die Publicity, wenn du etwas angemessenes trägst.« gab Kenay mit einem bemitleideten Grinsen zurück.

Wir fuhren also wieder ins Fleureter, welches Alberto scheinbar zu gefallen schien, um mein Outfit abzuholen. Ich war gespannt, was er dieses Mal ausgesucht hatte.

Vor mir lag ein Babyrosa farbener Rock, mit einer weißen Bluse. Ich musste es Alberto schon lassen, gut sah das mal wieder aus. Kenay schaute mich an und riss die Augen auf, was soviel bedeutete wie ›gefällt es dir?‹ grinsend lächelte ich und bedeutete ihm, dass es schön aussah.

Als wir Zuhause ankamen, begab ich mich direkt in mein Zimmer, um meinen neuen Koffer, welchen Kenay und ich gekauft hatten, zu packen.

Da ich nicht viel brauchte, weil ich sowieso nur zwei Tage unterwegs war, packte ich auch nicht viel ein.

Für den Flug heute Abend legte ich mir eine graue Jogginghose und ein weißes oversized Shirt heraus. Als ich Yaels Jacke sah, nahm ich diese auch und legte sie auf den Stapel, was ich anziehen würde.

Ich packte also mein Outfit ein, welches ich bei der Premiere anziehen würde und noch einen Pyjama. Ebenfalls packte ich den Kleinkram ein, den ein Mädchen eben brauchte.

»Kiana? Wir müssen los.« rief Kenay von unten zu mir. Da der Flug recht lange dauerte, fragte ich mich, wie ich diese 9 Stunden herumkriegen sollte. Kenay erinnerte mich aber, mehrfach, daran, mein IPad mitzunehmen und Filme runterzuladen.

Am Flughafen angekommen, sind Kenay und ich gut durchgekommen, da Alberto uns einen Privatjet gebucht hatte, sodass wir uns nicht durch den Stress am Flughafen aufregten.

Wir saßen also jetzt in der Lounge, in welcher es Essen gab, wo ich auch direkt zuschlug. »Warum riechst du eigentlich so nach Mann?« fragte Kenay mich plötzlich. Seitdem er mich gerufen hatte, hatte er noch kein Wort mit mir geredet.

»Äh ich denke, das ist wegen Yaels Jacke.« gab ich schmunzelnd zurück, woraufhin auch Kenay Lächeln musste.

»Du Kenay?« setzte ich an. Auf sein Nicken fuhr ich dann fort. »Warum arbeitest du eigentlich für deinen Bruder?« nachdem ich die Frage gestellt hatte, war mir nicht ganz sicher, ob ich das hätte fragen sollen.

Da Kenay aber gelassen antwortete, fühlte ich mich nicht unwohl. »Naja ich arbeite eigentlich nicht Hauptberuflich für ihn, sondern nur manchmal, wenn er Hilfe braucht.«

Kurz darauf kam schon die Stewardess, die uns auf unserem Flug begleitete. »Hier entlang bitte.« sagte sie und zeigte uns den Weg in den Jet.

Der ganze Flug nach Los Angeles lief reibungslos ab. Eigentlich habe ich den ganzen Flug geschlafen, da es nach deutscher Zeit bereits Nacht war.

Als wir aber endlich, nach dem ewigen Weg aus dem Flughafen, rauskamen, fühlte ich mich ein wenig zu warm angezogen. In Deutschland waren es gerade einmal 16°, hier waren es allerdings 27°. Schnell zog ich die Jacke aus und band sie um meine Hüften.

Mein Handy klingelte. Es war Titus. »Heyyyy Kiana. Wie ich sehe bist du mal wieder komplett viel zu warm angezogen.« sagte ich und wunderte mich, woher er das wusste. Als ich mich dann aber umdrehte, da ich sein Lachen von außerhalb meines Handys hörte, sah ich ihn lachend auf mich zulaufen.

Als Kenay bemerkte, wie Titus auf mich zukam, stellte er sich zwischen uns. Scheinbar wusste er nicht, dass das Titus war. »Kenay das ist nur Titus.« wies ich ihn freundlich darauf hin.

Entschuldigend ging er aus dem Weg und ließ Titus und mich uns umarmen.

Secretly my brother ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt