35. Der Alptraum

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Geschockt sahen Keanu und ich uns an. Zu erwarten war es ja. Vor allem seitdem Yael es mir auf der Spendengala erzählt hatte, war es nur noch eine Frage der Zeit, wann er sie fragte.

Ich stand auf und begab mich in die Arme von beiden und glückwünschte sie. Ich machte nur eine Bewegung mit dem Kopf, um Keanu zu bedeuten, dass er es mir gleichtun sollte, er ging aber ohne ein Wort zu sagen wieder ins Haus.

»Ich rede mit ihm, keine Sorge. Er kriegt sich schon wieder ein.« sagte ich besänftigend. »Danke Schatz.« sagte Mom und drückte mir einen dicken Kuss auf die Stirn.

Ich ging wieder hinein und fand Keanu tatsächlich in meinem Zimmer vor.

»Keanu, was ist denn los?« von Yael immer noch keine Spur.

»Ich meine, ja du hattest recht Kiana, es war zu erwarten. Mom scheint zum ersten Mal seit Jahren wieder glücklich zu sein. Aber ich gewöhne mich einfach nicht an dieses Leben, was er uns bietet.« antwortete Keanu mir.

»Ja verständlich. Alberto überrascht mich immer wieder aufs Neue damit, wie er sein Geld ausgibt.« gab ich zurück.

Keanu umarmte mich. Ich fühlte mich lange nicht mehr so geborgen in einer Umarmung, wie in dieser, sodass ich gar nicht mitbekam, wie Yael wieder ins Zimmer trat.

Als wir unsere Umarmung lösten, bemerkte ich ihn schließlich. »Yael wie lange sitzt du da schon?« fragte ich angespannt.

»Nicht lang.« gab er zurück. »das ist wohl mein Zeichen, zu gehen. Ich möchte ja nicht in den Mittelpunkt des Streites geraten.« sagte Keanu und verschwand.

»Wo warst du?« fragte ich Yael, welcher sich wieder mit seinem Handy beschäftigte.

»Spazieren.« sagte er lustlos, was für mich das Zeichen war, die Konversation abzubrechen, da er scheinbar keine Lust hatte, sich mit mir zu unterhalten. Aber wann hatter die schonmal.

Ich verstand es bloß nicht, einen Tag war er total süß- Äh nett.. ich meine nett.. zu mir und den nächsten ignorierte er mich gekonnt, als wäre ich Luft.

Da ich keine Lust hatte, mir den Kopf über ihn zu zerbrechen, legte ich mich in mein Bett, nachdem ich meinen Alpaka Schlafanzug angezogen hatte, und las ein Buch.

Da es draußen schon längst dunkel war, fielen mir meine Augen auch sehr schnell zu. Mein Buch legte ich neben mich und schlief ein.

Mitten in der Nacht allerdings, schrie ich auf. Ich merkte es nicht direkt, aber ich hatte scheinbar einen Alptraum.

»Was ist denn hier los?« fragte Yael, indem er durch den offenen Torbogen, ohne Schiebetür, stapfte.

»Ich hatte einen Alptraum, glaub ich.« sagte ich unsicher schluchzend. Direkt kam Yael auf mich zu, was ich nicht erwartet hätte.

Er setzte sich neben mich und direkt ummantelte mich ein Gefühl der Wärme. »Hey.« sagte er sanft und ruhig. Direkt musste ich anfangen, zu weinen, da ich kein Mitleid von ihm gewohnt war.

»Alles wird gut. Willst du darüber reden?« sagte er fürsorglich. Er weitete seine Arme auf und nickte mit seinem Kopf, sodass ich zu ihm kommen sollte.

Er schloss mich liebevoll in seine Arme und was tat ich? Genau, ich heulte sein Shirt voll. »Sorry« sagte ich, als wir uns aus der Umarmung lösten.

»Nicht dafür. Wenn's raus muss, muss es raus.« sagte Yael und lächelte. Als er bedeutete, zu gehen, ergriff ich die Gelegenheit.

»Yael?« »Hm.«

»Kannst du vielleicht in der Nacht hier schlafen. Ich will nicht nochmal aufwachen vor Panik. Und bei dir fühl ich mich sicher.« direkt hielt ich mir die Hand vor den Mund, ich glaubte nicht, dass diese Worte aus mir rausgekommen sind.

Secretly my brother ✅Where stories live. Discover now