14. Persönlicher Chauffeur

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»Kiana?« fragte Luna klopfend an meiner Tür. »Ja?« »Du kannst gerne in mein Bad!« setzte sie so laut fort, dass Yael es auch gehört haben muss. Ich kann mir nur vorstellen, wie er seine Augen gerollt haben muss. »Danke« stieß ich zurück und begab mich auf den Weg in Lunas Bad.

Als wir alle, einschließlich Yael, beim Frühstückstisch angekommen waren, war von Mom und Alberto keine Spur. »Wo sind Mom und Alberto?« fragte ich also in die Runde. »Alberto ist wahrscheinlich arbeiten und eure Mom schläft.« kam es überraschenderweise aus Yael.

»Mom schläft doch aber nie, wenn wir in die Schule müssen.« sagte ich an meinen Bruder gerichtet, welcher daraufhin auch nickte.

Die Hausfrau brachte uns unser Frühstück, welches wir auch recht schnell aufaßen. Als es dann aber daran ging, in die Schule zu gelangen, wurde das Chaos deutlich sichtbar. Yael flog sowieso aus der Sache raus, er fuhr sein Auto und fertig. Luna wurde meistens von Alberto gebracht und wenn das nicht ging, fuhr sie mit dem Rad. Da Alberto nicht da war, konnte Keanu und mich scheinbar niemand fahren.

»Hallo Kinder« ertönte es vom Treppenvorsprung. Eine große, männliche Silhouette war zu erkennen, das musste Alberto sein. »Das fährst du uns? Oder wie sollen wir zur Schule kommen?« fragte Luna ihn entgeistert.

»Schatz, du fährst doch immer so gerne mit deinem Rad. Du kannst mit dem Rad fahren, ich fahr heute niemanden.« Yael verdrehte die Augen, als er hörte, welche Worte aus seinem Vater kamen.

»Wir haben noch ein Rad, das könnte dir passen Keanu. Das ist Yaels altes Rad. Wenn du möchtest kannst du mit Luna zusammen zur Schule fahren.« sagte Alberto zu Keanu, welcher es sich nicht zweimal sagen ließ und mit Luna das Haus verließ.

Jetzt standen nur noch Yael und ich da. Yael in einer lockeren schwarzen Hose, einem weißen Shirt, welches er überall reingesteckt hatte, aber damit es etwas lockerer aussah, wieder stückchenweise des Shirts rausgezogen hat. Aufgerundet haben seinen Look dann noch seine schwarzen Chucks. Ich musste schon zugeben, dass ihm das Outfit echt gut stand.

»Yael du nimmst bitte Kiana mit in zur Schule. Du hast ja ein Auto.« Yael verdrehte die Augen und ging, ohne sich zu mir umzudrehen, aus der Tür. Ich folgte ihm raus, wo meine Spur mehr von Keanu und Luna war.

»Welches ist deins?« fragte ich ihn freundlich und etwas perplex, denn gestern Abend als wir ankamen, hatte ich die ganzen Autos noch gar nicht gesehen gehabt. Heute standen deutlich mehr da.

Eine Antwort bekam ich nicht. Ich lief ihm einfach nur hinterher, konnte mich allerdings nicht darauf konzentrieren, zu welchem Auto er lief, denn ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Er räusperte sich und zog damit meine vollste Aufmerksamkeit wieder auf sich.

Wir standen vor einem gelben Lamborghini Urus. Meine Augen weiteten sich und meine Kinnlade öffnete sich schlagartig nach unten. Wie konnte man ihm so ein teures Auto andrehen. »Das ist deiner?« fragte ich ihn, immer noch nicht ganz in der Wirklichkeit angekommen.

Er guckte nur nickend mit den Schultern, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre, fügte dann aber noch hinzu. »billigeres Auto wär mir lieber gewesen.« »Wieso hat dein Vater dir dann das gekauft?« hakte ich nach, obwohl ich wusste, dass er nicht antworten wird.

»Ist doch egal. Steigst du jetzt auch ein?« erst jetzt bemerkte ich, dass er mir die ganze Zeit meine Tür aufgehalten hatte. Schnell stieg ich ein und war wieder komplett fasziniert vom Interiordesign.

Da Yael nicht der Typ war, mit dem man sich unterhalten konnte, versuchte ich es erst gar nicht. Ich nahm zum ersten Mal seit vielen Stunden mein Handy in die Hand und checkte meine Nachrichten.

›Naaa Kiana. Was geht? Du meldest dich gar nicht mehr ist was passiert?❤️‹ von Titus. Ich antwortete ihm schnell, sodass er sich nicht noch mehr Sorgen machte. ›Ne alles gut ich gewöhne mich selbst gerade daran, dass wir umgezogen sind.‹ schnell fügte ich der Nachricht noch ein Herz hinzu, was scheinbar auch Yaels Aufmerksamkeit erregte.

Secretly my brother ✅Where stories live. Discover now