66. Drei Unverzeihlicheflüche

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Ohne es lenken zu können fing ich an meinen Kopf zu schütteln, "Nein, Professor."
In dem Moment als ich meine Worte aussprach, begann der Geheimnisdetektor, der ohnehin schon die ganze Zeit summte, an zu vibrieren.
Professor Moody warf einen Blick in die Ecke und dann wieder zu mir, "Mir können Sie nichts vorgaukeln, Miss Lestrange. Mein Geheimnisdetekor enthüllt jede Lüge."
Ich entnahm ein gezwungenes Grinsen auf den Lippen des Professors, der nicht weiter auf meine Lüge einging.

"Engorgio.", Moody lies die zweite Spinne auf die doppelte Größe wachsen. Erneut sah er mich prüfend an, bevor er den Folterfluch an der Spinne demonstrierte.
Sie kugelte sich unter sichtlich qualvollen Schmerzen über den Tisch. Ein Art lautes Quieken war zu hören und ich hielt mir die Ohren zu, bis die Spinne schließlich auf dem Boden landete.
Professor Moody griff nach ihr, ließ sie wieder schrumpfen und warf sie zurück in das Glas, wo sie sich dicht an den Boden drückte.
Er nahm die letzte Spinne, um mir den interessantesten aller Unverzeihlichenflüche zu präsentieren, "Der Todesfluch."

"Ohne sichtbare Verletzungen sterben die Opfer dieses Fluches. Man kann ihn nicht überleben und es gibt keinen Gegenfluch.", sagte ich fast wie in Trance und blickte den Professor an.

"Korrekt, Lestrange.", leise knurrend fügte er noch "Ihr Onkel hat ausnahmsweise gute Arbeit geleistet.", hinzu.
Er richtete seinen Zauberstab auf die letzte Spinne, sah noch kurz prüfend zu mir, "Avada Kedavra.", sprach er entschlossen. Die Spinne landete auf ihrem Rücken und war sofort tot.
Beeindruckt drehte ich sie mit der Spitze meines Zauberstabes herum, um sie zu betrachten.

Der Professor nahm das Glas mit der einzigen Überlebenden Spinne und humpelte davon, "Die Verwendung einer dieser drei Flüche hat als Strafe eine lebenslange Haft in Askaban zur Folge."

"Ich weiß, Professor.", sagte ich ein wenig besserwisserisch, doch Moody ignorierte diesen Unterton.

"Nun der eigentliche Grund warum Sie hier sind. Sie wollen dem Imperiusfluch widerstehen, so wie es Ihr Bruder geschafft hat. Zu Ihrem Glück bin ich da genau der richtige Ansprechpartner.", grummelte er in sich hinein und packte mich an den Schultern, damit ich mich aufrichtete, "Ich werde Sie nun mit dem Imperius belegen. Es wird ein merkwürdiges Gefühl sein, doch Sie sollen ihre Erfahrung selbst machen."
Nickend steckte ich meinen Zauberstab weg und wartete gespannt, aber auch ein wenig nervös auf den Fluch.
Ich hörte Moody den Zauberspruch sprechen. Keine Sekunde später fühlte ich mich leicht wie eine Feder. Glücklich und Sorgenfrei, es war einerseits ein wunderbares, andererseits aber auch ein unangenehmes Gefühl.
Plötzlich hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, "Spring auf deinen Stuhl.", hörte ich die Stimme Moodys sprechen.
Ohne selbst etwas machen zu müssen gingen meine Beine in Richtung des Stuhles. Doch bevor ich auf den Stuhl sprang vernahm ich eine weitere Stimme, weit weg und sehr leise. "Warum denn? Was sollst du denn auf einem Stuhl?", fragte diese Stimme.
Es war meine eigene Stimme, die mir mitteilte, dass ich noch einen eigenen Willen hatte.
Doch ich konnte nicht gegen die laute und starke Stimme Moodys ankommen und mein Körper tat einfach was ihm befohlen wurde.
Als sich der Fluch von mir löste stand ich verlegen auf dem Stuhl.
"Fieser Fluch, dieser Imperius.", sagte Moody, der mich überlegen ansah, jedoch nicht den Anschein erweckte es lustig zu finden.

Total verwirrt von dem, was eben in meinem Kopf vorging sah ich den Professor an und kletterte vom Stuhl.
"Es fühlte sich merkwürdig an. Ich hatte einen Moment das Gefühl ich könnte dem kinderleicht widerstehen. Ich habe selbst zu mir gesprochen.", ich setzte mich auf den Stuhl, auf dem ich zuvor noch gestanden habe und sah dem Professor etwas enttäuscht von mir selbst an.
Dieser zog sich einen Stuhl zum Tisch und setzte sich zu mir, "Messen Sie sich nicht an Ihrem Bruder, Miss Lestrange. Er ist zwei Jahre älter, ich bin mir sicher, dass er das vor zwei Jahren auch noch nicht so perfekt hinbekommen hätte wie jetzt."

Ich schüttelte mit dem Kopf, "Volans ist immer besser. In allem.", sagte ich wütend und stand entschlossen auf.

"Mister Lestrange hat eine starke Willenskraft und zudem ist er von Natur aus sehr begabt, er ist eine Ausnahme.", grummelte Moody und erhob sich mühsam, "Sie wollen es erneut versuchen, nehme ich an.", er richtete seinen Zauberstab auf mich und ließ den Fluch ohne auf eine Antwort zu warten auf mich los.
Wie zuvor trat dieses merkwürdige Gefühl ein und Moodys Stimme meldete sich erneut in meinem Kopf, "Klatschen Sie laut mit den Händen über Ihrem Kopf.", sagte die Stimme laut.
"Nein.", hörte ich meine eigene Stimme im Kopf sprechen. Sie war zwar lauter als zuvor, doch Moody übertönte sie eindeutig.
"Na los!", zischte seine Stimme.
Ich fühlte wie meine Arme sich bewegten, "Lass das!", rief meine Stimme nun lauter. Ich erschreckte mich und befand mich plötzlich wieder in meinem normalen Zustand.
Verwirrt, was nun wieder passiert war sah ich durch den Raum.
Ich war mir sicher, dass Moody den Fluch von mir nahm, da etwas passiert war, doch er stand beeindruckt gegen die zusammen geschobenen Tische gelehnt und sah mich an, "Glückwunsch.", sagte er nickend.
Ich verstand immer noch nicht und sah ihn fragend an.
"Sie haben es geschafft. Sie haben den Fluch gebrochen. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht erwartet, dass Sie es so schnell schaffen würden.", ich vernahm ein leichtes Lächeln und musste selber stolz grinsen, doch dann packten mich wieder die Zweifel, "Vielleicht war es auch nur Glück, Professor, ein Zufall."

"Wir können es morgen nach dem Abendessen erneut versuchen.", erwiderte Moody knapp.

Dankend sah ich ihn an, "Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.", ich schnappte meine Tasche und legte sie mir um.
Ich hatte gerade den Raum grinsend verlassen, als der Professor mich zurück rief.

"Ja, Sir?", fragend sah ich ihn an und hielt mich im Türrahmen fest.

"Vergessen sie nicht, dass jeder dieser Flüche unverzeilich ist."

"Das vergesse ich nicht, Professor.", wartend sah ich ihn an.

"Ich möchte nicht, dass sie groß herumposaunen, was ich Ihnen hier zeige.", sagte er, bevor er die Tür der Klasse schloss.

Die besonderen Kinder der LestrangesTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang