Wiedersehen

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Chuuya hatte sicherlich wieder von dieser Nacht geträumt. Von der Gasse und von diesen Typen...

Die tiefblauen, tränennassen Augen Chuuya's trafen die beruhigenden, hasselnussbraunen Augen Dazai's und blieben auch sofort dort hängen. Chuuya's Artmung, die bis vor ein paar Sekunden noch deutlich schneller und panischer war, als normal, beruhigte sich wieder.

"Chibi... Es ist alles okay. Du bist in Sicherheit!" Dazai machte vorsichtige und langsame Schritte auf Chuuya zu. Seine Hände behielt er da wo Chuuya sie sehen konnte, damit der sich sicher fühlte und nicht panisch oder ängstlich wurde. Als Dazai genau vor dem Mafiosi stand dauerte es nur wenige Sekunden und Chuuya lag wieder in Dazai's Armen.

Dazai hielt den Rotschopf mit beiden Händen fest und küsste ihn sanft auf den Kopf. Chuuya weinte immer noch. Das Geräusch von Chuuya's Schluchzen ließ Dazai ihn nur noch fester an sich ziehen. "Es wird alles wieder gut. Artme einfach tief ein und wieder aus." Chuuya tat dies und beruhigte sich langsam wieder. Als er seinen Kopf etwas zur Seite legte sahr er einen kleinen Hut auf dem Boden liegen.

"Du hast- mir meinen Hut gebracht?!" Chuuya begann leicht zu lachen und wischte sich, mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht. "Ist das nicht offensichtlich!?" Dazai lächelte Chuuya an und der entgegnete ihm ebenfalls ein kleines wunderschönes Lächeln. Dazai ließ ihn kurz los um den Hut zu holen und ihn dann wieder auf den Kopf seines Besitzers zu setzen, danach nahm er ihn wieder in den Arm. Chuuya wurde rot und vergrub sich wieder in Dazai's Mantel.

Er hatte plötzlich so ein komisches Gefühl. Ein Gefühl als könnte er den ganzen Tag mit Dazai verbringen. Er fühlte sich in Dazai's Nähe so sicher und ihm wurde jedesmal so wohlig warm. In Dazai's Gegenwart ging es ihm gut. Er fühlte sich geborgen. Und außerdem hatte er keine Angst, er war ruhig und entspannt und nicht so nervös wie er es, mittlerweile den restlichen Tag lang, war.

Chuuya schaffte es seit dem Vorfall in der Gasse einfach nicht mehr ruhig zu bleiben wenn er auf Mission war. Er hatte immer das Gefühl verfolgt zu werden. Das gefiel ihm gar nicht! Bei jedem klitze kleinen Geräusch hinter ihm, lief ihm augenblicklich ein eisiger Schauer den Rücken runter. Seine Konzentration war weg und er bekam wirklich Angst davor was passieren könnte wenn wieder jemand hinter ihm auftauchte.

Außerdem musste er für einige Missionen durch und in dunkele, einsame und stille Gassen. In diesen Momenten konnte er seinen Herzschlag schon hören und spüren! Seine Artmung wurde kürzer und schneller, er bekam das Gefühl das es immer schwerer wurde Luft zu holen. Ab und zu glaubte Chuuya das er ersticken könne. Nach einer solchen Mission dauerte es teilweise Stunden bis sich der Rotschopf wieder völlig im Griff hatte!

Es graute ihm vor solchen Missionen aber das konnte er keinem anvertrauen!... Er wusste das es eigentlich der besste Weg war das alles zu verarbeiten aber wenn die anderen mitbekommen hätten das der Rotschopf Angst vor Gassen hatte, oder schlimmer, WARUM er Angst vor Gassen hatte dann würden ihn alle anderen sicher als Schwächling sehen.. Und das als leitendes Führungsmitglied der Hafen Mafia!...
Das durfte einfach nicht passieren! Diese Blöße wollte Chuuya sich nicht geben müssen.

Keiner von beiden wusste wie lange sie sich in den Armen lagen aber irgendwann kam ein Hafenarbeiter vorbei. Dazai drehte sich schnell so das er Chuuya verdeckte. Der Arbeiter erkannte den Detektiven sofort und blieb stehen um diesen zu grüßen.

"Was verschafft uns den die Ehre einen der bewaffneten Detektive bei uns unten im Hafen begrüßen zu dürfen!?" Dazai setzte ein höfliches Lächeln auf und antwortete "Recherchen in einem Fall..."

Chuuya versuchte in diesem Moment so ruhig wie möglich zu sein. Es kam doch so gut wie niemand in diese Straßen... Aber wenn jemand kam waren es immer Hafenarbeiter. Der Mafiosi wusste genau das es Dazai in Teufelsküche bringen würde wenn jemand die beiden zusammen sehen würde! Eigentlich hätte ihm das ja auch egal sein können aber er hatte schließlich noch eine Mission zu erledigen... Und abgesehen davon wollte er einfach nicht der Grund dafür sein das Dazai in Schwierigkeiten kam.

Nach einigen Minuten ging der Arbeiter wieder. Chuuya entspannte sich wieder und legte seinen Kopf auf Dazai's Schulter ab. "Chibi?" "Hmmm..." "Bist du immer noch müde?" Dazai drehte sich wieder zurück und legte seine Hände an Chuuya's Hüfte um ihn etwas näher zu sich zu ziehen. "Vielleicht..." Chuuya's Kopf lag immer noch auf Dazai's Schulter und er hatte seine Arme um Dazai's Nacken geschlagen.

Chuuya entschied sich dann seinen Kopf zu heben. Dazai gab Chuuya einen Kuss auf die Stirn und ließ seine Lippen auf dieser liegen. "Können wir gehen...?" "Wohin?" Chuuya löste sich etwas aus der Umarmung. "Nach Hause..?" Dazai lächelte. "Welches Zuhause meinst du denn? Immerhin haben wir beide eins.." "Ich wäre mit deinem zufrieden." Chuuya schaute ihm direkt in die Augen. Dazai strich im wieder Stränen aus dem Gesicht und küsste ihn dann kurz. "Soll ich dich tragen?" "Nein. Ich kann noch laufen! Nur so langsam werd ich müde.." Dazai musste schmunzeln. "Dann komm!" mit diesen Worten hielt er Chuuya seine Hand hin.

Der Mafiosi nahm sie dankend an und glitt förmlich von der Kiste. Dann liefen sie händchenhaltend die Straße runter.

Kurz vor Dazai's Wohnung blieb Chuuya wie angewurzelt stehen. Sie waren nur noch ein paar Straßen von dem Haus entfernt, in dem Dazai wohnte aber der Mafiosi war wie erstarrt und rührte sich kein Stück. Er begann wieder zu zittern und seine Artmung wurde wieder kürzer und schneller.

"Chibi?!" Dazai sahr sich um. Nach einigen Minuten erkannte er das Problem. Die Typen aus der Gasse standen nicht mal 50m weiter die Straße runter. Als Dazai sie sahr zog er instinktiv Chuuya näher an sich ran und kramte mit der anderen Hand in seiner Tasche nach seinem Handy. "Chibi, komm. Wir gehen da lang. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich lass die nicht nochmal an dich ran!" Chuuya sprach kein Wort und ließ sich von Dazai einfach nach rechts in die Abbiegende Straße schieben.

Dazai nahm sein Handy in die Hand und wählte die Nummer der Polizei. Diesesmal würde er diese Idioten nicht wieder laufen lassen!

Chuuya bekam Dazai's Telefonat, mit der Polizei, gar nicht mit. Er war mit seinen Gedanken wieder in der Gasse. Als er plötzlich Dazai's Hände an seinen Hüften spürte zuckte er ordentlich zusammen. Er hatte sich so in seinen Gedanken verirrt, dass er die Realität, um sich herum komplett vergessen hatte.

Das war nie so geplant! Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ