Wieder der alte?

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*Keiner dieser Idioten versteht warum? Sie tun es einfach. Nur weil die heutige Gesellschaft das erwartet... Wie langweilig es doch ist jeden Tag der selbe Mist.. *

Dazai stieß die erste Tür auf. Sofort stieg ihm der Geruch von vertrocknetem Blut in die Nase. Das roch eigentlich sogar recht angenehm.
Als er sich dann weiter umsah und die Leute die er überwachen sollte, anfingen das Blut verschwinden zu lassen, bemerkte er langsam ein aufsteigenden Reiz das Blut an den Wänden zu spüren.

Langsam strichen seine Finger über die Blut verschmierten Wände. An einer Stelle war die rote Flüssigkeit wohl noch nicht so alt wie im Rest des Raumes, denn Dazai's Fingerspitzen wurden plötzlich rot.

Er betrachtete seine Hand einige Sekunden bevor er sie sich an dem Mantel wieder ab wischte. Der Anblick hatte etwas Ekel ausgelöst.

Die Reinigungsaktion dauerte wieder recht lange. Da Dazai's einziger Auftrag war diese zu überwachen wurde ihm schnell langweilig.

Alle die da vor ihm die Wände und Böden schruppten waren entweder Gefangene oder Japaner die der Mafia Geld schuldig waren und dieses aus Zahlungsunfähigkeit abarbeiten mussten. Zweites war definitiv das unangenehmere, da die Mafia gerne auch mal heitlos hohe Zinsen verlangte und diese mit abgedeckt werden mussten.

Dazai erwischte sich selbst plötzlich dabei wie er begonnen hatte zu lächeln und das bei dem bloßen Gedanken daran über diesen Leuten zu stehen.
Es erfüllte ihn regelrecht zuzusehen wie sie jamerten und winselten wie die Hunde.

Es war wie Mori ihm erst vor kurzem noch gesagt hatte "Du kannst den Jungen aus der Mafia holen aber du wirst es niemals schaffen die Mafia aus dem Jungen zu holen." Noch nie hatte Dazai gedacht das es mal soweit käme...
Aber er musste Mori recht geben.

Dazai lehnte sich an eine schon gesäuberte Wand und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Dabai beobachtete er auch besonders die darin hin und her flitzenden Menschen. Wie als seien sie Hunde krabelten sie auf dem Boden herum. Plötzlich entdeckte der Mafiosi ein junges Mädchen unter seinen Hunden.

"Du! Komm mal her!" rief er in die Richtung des Kindes. Das Mädchen drehte sich erstaunt zu ihm um. "I-Ich?" das Kind begann zu zittern als sie sich aufrichtete. Sie begann langsam auf den Mafiosi zuzugehen. Einen. Meter vor ihm blieb sie stehen.

Sie war 10 Jahre alt und ein hübsches Kind.
Ihre Augen strahlten in leuchtenem Grün und die Hellbraunen Locken fielen elegant auf ihre Schultern. 

Dazai musterte das Mädchen etwas bevor er verlangte das sie näher kam. Sie tat es, aus Angst. Jetzt stand sie einen halben Meter vor dem schwarz gekleideten Mann. "Noch näher." Das Mädchen trat langsam nochmal drei Schritte auf den Mafiosi zu.

Dazai legte seine Hand an ihr Kin und ließ sie zu ihm aufschauen. "Was macht so ein hübsches Mädchen hier unten?" Das Mädchen schwieg. "Wie ist dein Name liebes?" versuchte er sie zum sprechen zu bewegen. Und sie antwortete. "Ayako... Yamada Ayako." Sie sprach ruhig und leise und trotzdem hörte Dazai die Angst in der Stimme. "Keine Angst. Dir passiert nichts. Sag mir mal wie alt du bist Ayako." "... 10 Jahre"
Dazai's Blick wanderte durch den Raum und er merkte das er von allen anwesenden beobachtet wurde.
Zwei Erwachsene, eine Frau und ein Mann schienen jedoch mehr das Kind zu beäugen und nur manchmal auf den Mafiosi zu sehen.
Dazai konnte spüren das sie besorgt waren.

"Die beiden sind deine Eltern?" fragte er das Mädchen während er auf die beiden Japaner deutete. Sie, zu seiner Verwunderung, schüttelte schüchtern den Kopf. "Wer sind sie dann?" "Meine Mutter und mein Bruder."

"Warum seid ihr hier?" wollte Dazai dann wissen. "Mein Vater hat sich Geld von der Mafia geliehen und konnte es dann nicht mehr zurück zahlen. Vor ein paar Tagen ist er dann gestorben und jetzt müssen wir das Geld mit unserer Leistung zurück zahlen."

Ayako sprach nach einer kurzen Pause weiter.

"Nach seinem Tod standen drei Männer vor unserer Tür und haben uns die Waffen gezeigt. Sie haben gesagt das unser Vater schon lange im Rückstand ist und das sie ihr Geld wollen!"

Sie begann zu weinen.

"Sie haben uns einfach mitgeschleift und uns mit den anderen in einen kleinen kalten Raum gesperrt! Außer-dem haben sie gesagt das wir erst-wieder nach Hause dürfen wenn wir-unsere Schulden abgearbeitet haben... Aber ich-ich will wieder in die Schule ge-hen! I-ch will zu meinen Fr-eunden zurück!... "

Es flossen immer mehr Tränen und mit der Zeit kam Dazai wieder mehr zu sich. Er wolte und konnte die vielen Tränen nicht mehr sehen und zog das Kind etwas näher an sich. Langsam legte er eine Hand an das Kin des Mädchens und strich dann mit einem Finger eine Träne weg. "Hör auf zu weinen. So ein hübsches Gesicht sollte man nicht hinter Tränen verstecken müssen." Die Worte waren ruhig und liebevoll gesprochen.

Das Mädchen sah hoch. Sie hatte noch nie so einen freundlichen Mafiosi gesehen. Doch dann vernahm sie einen Satz der ihr Herz stoppen ließ. "Wenn du hier fertig bist kommst du noch mal zu mir." Die bewaffneten Mafiosi links und rechts neben Dazai schoben das Kind dann wieder zurück zu ihrer Familie.

Keiner wusste was Dazai vor hatte, die Mafiosi neben ihm und auch die kleine Familie ging von etwas bösem aus dabai hatte Dazai nur eine Wunde am Handgelenk das Kindes bemerkt und wollte dieser auf den Grund gehen.
Das ging aber keineswegs hier, daher hatte er sie gebeten ihn später noch etwas zu begleiten.

Auf der anderen Seite war Chuuya im Moment sehr dankbar für Atsushi's Hilfe.
Der kleinere hatte schnell bemerkt das die Zwillinge für ihn allein zu viel Arbeit machten.
Außerdem schien Atsushi sehr gut mit den kleinen zu können und auch die beiden mochten den Menschentieger scheinbar sehr.

Aus Atsushi und Chuuya waren mit der Zeit Freunde geworden und es war als kannten sie sich schon ewig.

"Was hälst du eigentlich davon wenn du bei uns in der Detektei anfängst? Immerhin möchtest du glaube ich nicht mehr zur Mafia zurück, oder?"

Atsushi's Worte ließen den Rotschopf erstarren. "Glaubst du wirklich das ich das kann? Immerhin glaube ich nicht das deine Kollegen wirklich akzeptieren würden wenn ich jetzt bei euch anfangen würde. Ich habe ja schließlich zu der feindlichen Seite gehört..."

"Das ist es ja! Du weißt wie der Untergrund tickt und wie deren Geschäfte funktionieren. Du kennst Geheimnisse, die uns einen endscheiden Vorteil bieten können, Chuuya-san! So eine Chance kann der Chef garantiert nicht ablehnen. Schlußendlich ließ der ehemalige Mafiosi überzeugen. "Wir können ja mal fragen... " Wenige Minuten später hing ihm Atsushi, vor Freude, am Hals, was ein kurzes Zucken von Chuuya auslöste.

"Oh!.... Tut mir leid Chuuya-san! Ich wollte nicht... -" Chuuya winkte ab. "Nein, alles okay. Ich muss mich nur noch etwas daran gewöhnen das Leute nett zu mir sind und mir besondere Aufmerksamkeit schenken...In der Mafia waren meine Gefühle immer uninteressant. Erst bei Dazai hab ich mich wirklich öffnen können. Und jetzt... E-Es ist einfach nur -" 

Atsushi bemerkte das die Augen des kleineren sich mit Tränen füllten. Er setzte sich neben ihn und öffnete vorsichtig die Arme, sodass Chuuya, falls er es wollte, eine Umarmung bekommen konnte.

Er wollte Chuuya nicht überrumpeln, da bisher schließlich niemand außer Dazai wirklich zu Chuuya durchdringen konnte. Allerdings war da auch dieser Drang den weinenden Rotschopf in die Arme zu nehmen und ihn wieder glücklich zu machen.

Als Chuuya Atsushi's Geste bemerkte war er ihm wirklich dankbar und ließ sich in die Umarmung fallen. Er brauchte das gerade einfach.
Die Erinnerung daran was im Krankenhaus passiert war und daran das er seinen geliebten Detektiven seit dem nicht mehr gesehen hatte zerfrasen ihm fast das Herz.

Alles was er zu Beginn dieser Mission wollte war sie einfach erfolgreich zu beenden und dann wieder sein Leben so entspannt wie möglich weiter zu führen. Und jetzt....jetzt saß er mit Zwillingen, nebenbei von dem ehemaligen Partner den er doch so gehasst hatte, bei dem neuen Schützling dieses Ex-Mafiosi und wusste nicht mehr weiter.

Das war nie so geplant! Where stories live. Discover now