Fragen über Fragen

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Nachdem Chuuya sich wieder einigermaßen beruhigt hatte schaltete Atsushi den Fernseher ein, um etwas Ablenkung zu verursachen. Das hätte er sich im Nachhinein eigentlich sogar sparen können, denn kaum lief das Gerät, vernahmen beide ein lauter werdendes Wimmern aus dem Schlafzimmer, indem die Zwillinge eigentlich schlafen sollten.

Dies hatte zur Folge das die beiden vom Sofa aufsprangen und die Tür zum Schlafzimmer öffneten.

Kein Zweifel die Zwillinge waren wach!

Chuuya bewegte sich mit ruhigen Schritten auf die beiden zu und nahm dann den Jungen mit den braunem Augen hoch.

Makoto war der ältere der Zwilline. Er hatte Dazai's Augen und auch sein Charakter ähnelte dem des Detektiven schon jetzt sehr.
Wenn er nicht schlief sah er sich aufmerksam in seiner Umgebung um. Auch andere Menschen schien er gleich lieb zu haben und von ihnen auf die Arme genommen werden zu wollen.
Er war ein aufgeweckter kleiner Junge der fast nur lächelte. Er fühlte aich bei allen Menschen wohl und ärgerte auch gerne mal etwas.
Makoto liebte es wenn er in eine neue Umgebung kam. Alles musste er sich ansehen. Er schrie und weinte wenig und wenn er es mal tat dann aus wichtigen Gründen... Oder einfach weil ihm die Aufmerksamkeit fehlte.

Sein jüngerer Bruder Yato war da anders.
Er hatte Chuuya's blaue Augen und auch eher den Charakter des Rothaarigen.
Er war großteils ruhig und entspannt, wenn ihm allerdings etwas nicht passte wurde der kleine laut.
Sehr laut!
Eine neue Umgebung tat dem kleinen Jungen gar nicht gut. Er bekam Angst und begann zu weinen. Bei anderen Menschen war er ängstlich, er schien die andere Person zu mustern aber fast jedes Mal begann er dann zu weinen.
Erst wenn er die andere Person öfter sah und sie ihm bekannt wurde war er wieder gelassen und ruhig. Wenn allerdings eine Person aus dem Raum verschwand, die ihm wohlgesonnen war, begann er ebenfalls zu weinen.
Am wohlsten fühlte er sich in den Armen seines Vaters.

Mit der Zeit akzeptierte er jedoch auch die Arme des Menschentiegers. Zu Beginn hatte er jedesmal wie am Spieß geschrien wenn sein Vater nicht bei ihm war wenn er aufwachte oder Atsushi ihn auch nur berührt hatte.

Makoto war als erster wach und hatte seinen Bruder durch das Schreien geweckt. Der braunäugige Junge beruhigte sich nach etwas wiegen wieder, anders Yato.

Der kleine blauäugige Junge hatte nun schon seit 25 Minuten fast ohne Unterbrechung geschrien. Solange nicht auch er wirklich wieder ruhiger würde konnte sein Zwilling ebenfalls nicht mehr schlafen.

Atsushi hatte Yato vom Bett genommen und trug ihn so im Arm das der kleine seinen Vater gut sehen konnte, damit er wusste das er nicht alleine war.

Chuuya entschied sich nach einigen Minuten dann dazu die Jungen mit ins Wohnzimmer zu bringen. Atsushi war einverstanden und trug den jüngeren Sohn Chuuya's hinter diesem in das angrenzende Wohnzimmer.

Der Fernseher lief noch und die beiden Männer setzten sich auf das Sofa und die beiden Babys auf ihren Schoß. Dabei tauschten die beiden noch mal kurz die Kinder, da Yato viel lieber in den Armen des Rothaarigen lag und sich dort auch besser beruhigte und, mit etwas Glück auch wieder einschlafen konnte.

Mehrere Tage vergingen und Atsushi konnte seinen neuen Mitbewohner tatsächlich entgültig davon überzeugen der Armed Detektiv Agency eine Chance zu geben und ihn auch dorthin zu begleiten.

Als die beiden dann später zusammen die Räumlichkeiten betraten ließ Chuuya wieder seinen Blich über die hölzernen Tische wandern. Und wieder blieb sein Blick an dem Platz, links von Atsushi's und gegenüber Kunikida's hängen.

Ohne wirklich jemals wirklich dagewesen zu sein und ohne es überprüft zu haben konnte Chuuya mit Garantie sagen das es Dazai's Platz war der leer blieb. Er konnte es regelrecht spüren. Als wenn die Präsenz, ja gar seine Energie den Platz noch umschweifte. Wenn man eihn fragen würde könnte er es nicht beschreiben aber er wusste es denn noch!

"Atsushi-kun." riss ihn dann eine, mittlerweile doch recht bekannte ruhige Stimme aus seinen Gedanken. "Chef!" der Detektiv verbeugte sich kurz höflich. "Chuuya-san braucht etwas zu tun, außerdem kann und will ich ihn nicht immer wieder alleine mit den Kindern bei mir lassen müssen...-" Mit einer kurzen Handbewegung stoppte Fukuzawa den Menschentieger in seinem Redefluss.
"Ich habe mir schon gedacht das es soweit kommen würde. Du brauchst mich nicht mehr zu fragen ob ich ihn hier arbeiten lasse. Wenn es für dich in Ordnung ist kann du gerne hier anfagen." wendete er sich dann direkt an Chuuya. Dieser nickte nur kurz und bedankte sich dann höflich.

"Für's erste müsstest du dann an Dazai's Platz arbeiten. Einen anderen haben wir noch nicht frei." Chuuya nickte wieder höflich und wurde dann von Atsushi zu dem Platz gezogen. Die beiden Zwillinge fanden bei Kyoka und Naomi Zeit zum spielen und auch die beiden Frauen waren Feuer und Flamme als sie die kleinen sahen.

Es vergingen wieder mehrere Monate.

Yato hatte sich langsam an die Detektive gewöhnt und auch sein Bruder genoss die Aufmerksamkeit. Chuuya hatte sich schon etwas eingearbeitet und auch die anderen Detektive hatten sich damit abgefunden das er da war. Sie behandelten ihn schin fast so als wäre er schon immer da gewesen. Sogar Kunikida verstand sich mit dem Rotschopf. Mit ihm ließ es sich sehr gut über Dazai ärgern.

Niemals hätte er es für möglich gehalten das er mal so locker mit einem aus der Hafen Mafia sprechen würde! Auch Chuuya war beeindruckt davon wie gut er sich mit einem Detektiven verstand. Der ehemalige Mafiosi schob es darauf, dass Kunikida auch schon einiges an Erfahrung im Umgang mit Dazai gesammelt hatte über die er natürlich mit seinem Vorgänger am besten meckern konnte.

Aber so gut sie sich auch mit der Zeit zu verstehen schienen, es gab immer noch diese Vertrauensprobleme aufgrund der Vergangenheit. Es war als würden die Detektive Chuuya auch nach all den Monaten noch nicht ganz vertrauen. Übel nehmen tat dieser dies jedoch nicht. Bei ihm war es ja schließlich ähnlich.
Auch er hatte sich noch nicht dazu überwunden den Detektiven völliges Vertrauen zu schenken. Immer waren Fragen da, die in seimem Kopf auf und ab tanzten.

Was wenn das alles nur Show ist?
Was wenn sie mich wieder rausschmeißen wenn Dazai wieder da ist?
Was wenn sie mich nur benutzen?
Was wenn sie mich am Ende nur gegen Dazai tauschen wollen?
Was wenn ich ihnen gar nichts bedeute?
Was wenn sie mir meine Kinder wegnehmen wollen?

Was wird passieren wenn das alles zu Ende ist?

Werden sie mich tolerieren oder sogar akzeptieren?
Oder bin ich nur eine wertlose Informationsquelle?

Fragen über Fragen

Chuuya drehte fast durch als Atsushi ihn wieder aus seinen Gedanken befreite. Er hatte dem Rotschopf ein Glas Wasser auf den Tisch gestellt und sah etwas besorgt aus.

"Chuuya-san?" "Hmm?!" "Du hast heute noch nichts getrunken. Ich hab dir ein Glas Wasser gebracht damit du nicht dehydrierst." Chuuya schaute runter auf den Tisch. "Danke dir." Er schenkte dem jüngeren ein kurzes Lächeln bevor er, zugegeben etwas durstig, einen Schluck Wasser nahm. Seit er die Zwillinge hatte war er bemüht weniger Alkohol, speziell Wein zu trinken.

Atsushi setzte sich neben ihm in seinen Stuhl betrachtete den anderen mit besorgter Miene. "Stimmt was nicht?" bemerkte der kleinere die Aufmerksamkeit, welche ihm geschenkt wurde.

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⏰ Last updated: Apr 13, 2022 ⏰

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