Kapitel 11:

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Stunden vergehen. Es ist irgendwann am nächsten Morgen, draußen ist es immer noch dunkel und ich wünsche mir, die Sonne würde bereits am Himmel scheinen, denn die Seestadt sieht bei Tag erholender aus, als in der Nacht. Immer wieder hören wir das Grollen aus dem Berg und sehen Staub und Kies, das vom Dach vor meinen Füßen herunterfällt und ich es immer über den Boden verwische, was ich eigentlich lassen soll, da es nicht mein Haus ist. Legolas ist verschwunden und er kommt auch nicht mehr zurück, das weiß ich. Ich weiß nicht mal bis wohin er die Orks verfolgt hat, deswegen bleibe ich hier um die schutzlosen Kinder und Zwerge zu bewachen. Was ist, wenn er die Seestadt ohne mich verlassen hat? Was ist, wenn er wieder zurück zu seinem Vater gegangen ist, nachdem er alle Orks getötet hat? Die Stadt ist klein und ich höre keinen Kampf zwischen einem Ork und Elb mehr, noch von jemand anderem. Vielleicht läuft er gerade über den Holzsteg, der ihn auf die andere Seite des Sees bringt und damit immer weiter weg von mir ist.

Als Bain, der mittlere von den drei Kindern, aus dem Fenster sieht, ruft er mich zu sich. „Sieht nur!"

Die Zwerge und die Schwestern gesellen sich zu ihm, währenddem ich die Tür öffne und den Erebor erblicke, wo ich plötzlich gelben Schimmer im Himmel entdecke. Er erhebt sich vor dem Berg und breitet sich aus. Die Menschen auf den Straßen schreien, andere laufen in ihre Häuser und fragen sich, was das sein kann. Sie wissen alle, dass die Gemeinschaft von Zwergen dort ist, da der Bürgermeister von Esgaroth es genehmigt hat, dass sie ihn betreten können. Ohne die Erlaubnis vom Bürgermeister kommt niemand so schnell rein und wieder raus. Ich frage mich wohl, wo die Eltern der drei Kinder stecken und, dass sie ihre Kinder alleine im Hause lassen, gerade in so einer Situation. Die Zwerge rund um mich herum sehen beängstigend aus. Sie alle wissen bereits, was passieren wird. Tilda nimmt eine Puppe, drückt die fest an sich und sieht ängstlich um sich herum. Mein Herz klopft mir bis zum Hals, als es mir in den Kopf schlägt. Es kann nur das sein und es kann nur durch die Zwerge dazu gekommen sein. Ich erinnere mich an etwas, das mir Luthien erzählt hat, als sie mir zum ersten Mal von dem Drachen erzählte, der im Berg haust.


Die Prophezeiung

Der Herr der Silberquellen,
der König edlen Steins,
der König unter dem Berg,
nimmt an sich was ist seins.
Frohe Halt der Glockenkunde
und des Königs Wiederkehr,
doch alles geht zu Grunde
und der See wird ein Flammenmeer.

Talia: Die Schlacht der fünf HeereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt