Kapitel 18:

567 37 5
                                    

Den Weg zum Rabenberg ist weit, aber wir machen so schnell wir können, damit wenig Zeit verloren geht. Währenddem wir neben Thal herliefen, erblicken wir die Schlacht der fünf Heere vor dem Erebor bei dem Orks, große Trolle, Wargen, Zwergen und Elben gegeneinander kämpfen. Eine Schlacht, in der hunderte, sogar tausende ihr Leben lassen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so eine große Schlacht, wo mehr als zwanzig Tausend Seelen gegeneinander kämpfen, mit meinen eigenen Augen sehe. Obwohl ich mir diesen Blick am liebsten erspart hätte, denn wenn ich diese Schlacht überleben würde, würden die Erinnerungen mir mein ganzes Leben nachverfolgen und das Leben eines Elben ist lange genug.

Wir rennen so schnell wie wir können weiter in Richtung Norden, bis wir die kleine Festung auf dem Rabenberg erblicken, wo die großen Fledermäuse umherschwirren und ich fassungslos bei dem Anblick werde, dass das Böse hier bereits die Macht erworben hat. Der weiße Nebel macht es mir schwer etwas in dieser Festung zu sehen, doch ich höre ein Schwert Gekämpfe, ich höre die Schreie der Zwerge, ich höre Orks, die getötet werden, ich höre Leid. Immer mehr Orks kommen von Bolgs Armee, die von Gundabad bis hierher marschiert sind und es sieht auf den ersten Blick hoffnungslos und aussichtslos aus. Die Fledermäuse fliegen vom Berg hinunter in die große Schlacht, wo sie den Orks und Trollen zur Seite stehen und ihre Gegner den Kopf abreißen oder bei lebendigen Leib schnappen und in einer gewissen Höhe fallen lassen, sodass diese beim Aufprall sterben.

Legolas steht direkt hinter mir und ich spüre seinen schnellen Atem. Wir beide brauchen dringend mal wieder Ruhe, diese wird erst geschehen, wenn diese schreckliche Schlacht ein Ende gefunden hat und bis jetzt steht das Ende noch weit weg, das sehe ich. Und ich weiß es.

„Nein...", murmele ich erschöpft bei dem Anblick, wo die Fledermäuse einer nach dem anderen töten und die Orks die Zwerge, Elben und Menschen einer nach dem anderen abschlachten.

Wir stehen auf einem schmalen Gehweg, an dessen Ende es über hundert Meter in die Tiefe geht. Als Legolas nach hinten sieht, ergreift er das Bein einer einzigen Fledermaus und fliegt mit ihr davon. Er fliegt hoch zum Berg und gerade, als ich auf diesen erblicke, sehe ich Kili, wie er mit Orks kämpft. Sofort renne ich los, steige die Treppen so schnell hoch wie ich kann, bis ich in der Festung angekommen bin. Es ist dunkel, feucht und ziemlich kalt hier oben. Kein Licht dringt in diese Festung ein, sodass man kaum was erblickt. Da ich keinen Bogen bei mir habe, muss ich mit meinen zwei Dolchen fertig werden. Leise und Langsam gehe ich durch die dunklen Gänge der Festung des Rabenberges, den man immer wieder durch einen anderen Gang oder Treppen verlassen kann – es ist wie ein Labyrinth. Ich sehe in jede Richtung und weiß, dass Orks mich bereits gesehen haben und auf den richtigen Moment warten, mich anzugreifen. Dann kommen gleich mehrere Orks miteinander von allen Seiten, denen ich die Kehle durchschneide. Anderen drücke ich gegen die Mauer und steche ihnen die Dolche in den Oberkörper. Es dauert etwas, bis ich mehrere Dutzend Orks getötet habe und in einen anderen Flur gelange, wo ich es noch mit mehreren Orks aufnehmen muss. Als ich durch das ganze Gekämpfe nach draußen in eine Ebene komme, wo ich Berge voll mit Schnee überdeckt sehe, schaue ich mich schnell um, drehe meinen Kopf zu allen Seiten in der Hoffnung, mein Blick würde auf Kili fallen.

„Kili!", schreie ich und hoffe, eine Antwort zu bekommen. Keine Antwort. Nichts. Erneut versuche ich es, diesmal lauter. „KILI!"

Ich frage mich, wo er ist, denn als ich ihn vorhin gesehen habe, stand er direkt hier, also weiß ich, dass er nicht weit sein kann.

„Talia!", höre ich ihn schreien und es gibt von weiter oben der Festung, wo er gerade mit Orks kämpft.

Talia: Die Schlacht der fünf HeereWhere stories live. Discover now