12.

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Einige Tage vergehen, Liam war, wie angekündigt, nicht da. Wird wohl darauf schließen, dass es unter der Woche war.

Lisa und Kim haben jeweils nur kleine Zimmer hier im Haus. Man könnte schon sagen, dass sie in die Abstellkammern gezwängt wurden.
Ich wollte schon mehrmals, dass sie sich jeweils eines der Gästezimmer beziehen, da es hier, außer meinem Zimmer, noch 7 andere Schlafzimmer gibt. Aber die beiden haben jedes mal abgelehnt und sagten zu mir, dass sie klar kämen.

Als 2 andere Typen, ziemlich groß gewachsen etc. Vor ein paar Tagen Einkäufe brachten, habe ich erstmal bemerkt wie die und Liam hier rein und raus kommen.
Ein Fahrstuhl, versteckt hinter einer unscheinbaren Schiebetür. Natürlich Pin-gesichert und ausgestattet mit Kamera.
Hier alleine raus zu kommen ist praktisch unmöglich.

Das Weinen habe ich nach dem 2. Tag hier aufgegeben. Das bringt mir meine Freiheit und alles was ich liebe auch nicht zurück.
Ich war bis jetzt sogar ziemlich zuverlässig. Ich weiß, dass nach mir gesucht wird. Ich weiß, dass alles in der Macht stehende getan wird um mich zu finden. Vor allem Chris wird nicht eher ruhen, ehe ich nicht wieder bei ihm bin.

Ich wünschte ich könnte das selbe sagen. Was nützt es, wenn ich nicht schlafe? Ich würde irgendwann sterben vor Müdigkeit und somit helfe ich wohl keinem.

Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt eine Flaschenpost abzusenden.
Aber ich weiß nicht, ob das Glas auf dem Wasser, aus der Höhe, nicht kaputt gehen und versinken würde. Oder ob sie an einen umliegenden Felsen knallen könnte.

Achso und neuer Tag, neues Kleid.
Jeden Tag ein neues Kleid. Und nichts anderes als Schwarz, schwarz und dunkles schwarz.

Gerade sitze ich draußen in einer Sitzecke mit Feuerstelle, natürlich ist das Feuer nicht an.

Ich summe einfach mal wieder mein Lied "rewrite the stars" und denke zurück an schöne Momente. Jedoch lässt es sich so, wie jedes mal, nicht vermeiden, dass ich dann daran denke wie sehr ich sie alle vermisse.

*ping*
Dieses Geräusch reißt mich aus den Gedanken.
Bestimmt wieder nur diese Typen die die Einkäufe bringen, bis ich höre wie die Glastür, zur Terasse raus, sich öffnet. Ein paar Schritte und schon raunt mir Liam ins Ohr: "Nach einer langen Woche, bin ich endlich zurück, meine Hübsche."

Ich springe schnell auf und schaffe Platz zwischen uns. Ich will ihm nicht so nah sein. Wollte ich nie und will ich nie, auch in Zukunft nicht.
Als er das zu mir sagte, jagte es mir einen ekeligen Schauer über den Rücken. Eine unwohlige Gänsehaut verteilte sich auf meinem ganzen Körper.

"Komm schon Nyla, ich dachte du würdest dich freuen mich zusehen." Meint der Blonde nun zu mir und strecke seine Arme zu den Seiten aus.
Als würde er ernsthaft erwarten, dass ich ihm in die Arme renne.

Wütend gebe ich zurück: "Wieso sollte ich mich freuen? Du hast mich entführt und hier her gebracht!" Ich deute auf dem Boden, quasi zum veranschaulichen.
"Du wirst dich irgendwann freuen mich zu sehen. Das versichere ich dir! Dir wird schon klar werden, dass du von Anfang an hättest mich wählen sollen." Sagt er und lässt seine Arme dabei sinken.

Ich hebe nun einen Finger und erkläre: "Einen Teufel werde ich! Ich springe lieber über die Kante des Pools hinaus in die Tiefe."
"Wieso hast du es noch nicht getan?" Fragt Liam nun ganz ruhig mit einem kleinen Schmunzeln.

Meine Tränen schießen mir in die Augen während ich antworte: "Weil ich die Hoffnung habe aus dieser Situation gerettet zu werden. Weil ich weiß, dass alle nach mir suchen, Chris nach mir sucht! Er wird nie aufgeben und ich auch nicht!"

Kurz ist es still zwischen uns, ich funkle Liam wütend an während er eher gelangweilt wirkt.
Zumindest bis er in seiner Jackentasche kramt und sein Handy hervorzieht.
Er tippt kurz darauf rum und sagt dann nach einigen Sekunden: "Wo du ihn doch gerade erwähnst...!"
Nun dreht er sein Handy um und zeigt mir den Bildschirm.

Mit angeschaltenem Lautsprecher sehe ich, wie Liam gerade Chris anruft.
Es klingelt und ich starre nur geschockt auf den Bildschirm.
Es klingelt ein paar mal ehe abgenommen wird und ich etwas kratzig die Stimme meines Mannes wahrnehme: "Evans! Was kann ich für Sie tun?"

Die Tränen überwinden mal wieder ihre Grenzen und ich rufe einfach: "Chris!" "N-nyla?" Hört man es daraufhin etwas aufmerksamer und verwundert von der anderen Seite der Leitung.
"Ja... i-ich bin's. Ich..." Sofort wird mir das Wort abgeschnitten indem Liam einfach auflegt.

(Pov. Chris)
"N-nyla?" Frage ich verwundert, aber deutlich wacher in mein Handy hinein.
"Ja... ich bin's. Ich..." *tut* *tut* *tut*
"Nyla? Nyla! NYLA?! NEIN!"
Erneut schießen mir, dem doch eigentlich so starken Mann, Tränen in die Augen.

Sie war es! Kein Zweifel!
Wie konnte sie anrufen? Wo ist sie? Wie geht es ihr?
Diese und noch mehr Fragen schwirren in meinem Kopf herum.
Ich versuche die Nummer zurückzurufen, doch sie war unterdrückt. Ich habe keine Möglichkeit zurückzurufen.

Ich will mir gar nicht vorstellen was sie durchmacht. Vielleicht wird sie gefesselt in irgendeinem Keller gefangen gehalten, oder gar geschlagen oder verge...

Nein! Daran darf ich nichtmal denken.

Ich rufe nun meinen Anwalt an. Er sagte mir, dass ich anrufen soll, falls ich irgendwas von Nyla höre, oder einen Erpresseranruf oder sonstiges Erhalte.

"Mark Jonathan & Co. Emilia Hazard am Apparat, was kann ich für Sie tun?"
Höre ich die Stimme von Mark's Sekretärin.
Ich räuspere mich einmal und antworte dann: "Äh, ja.. Hallo! Evans hier. Ich muss mit Mark sprechen, sofort!"
"Natürlich Mr. Evans, ich stelle sie sogleich zu Mr. Jonathan durch." Kommt ohne ein Widerwort zurück.

Kurz ist Stille von der anderen Seite der Leitung bevor ich dann die Stimme meines Anwaltes höre: "Chris! Hallo, wie geht es dir? Wieso rufst du an?"
Ohne ihn richtig zu begrüßen erkläre ich: "Ich habe einen Anruf erhalten! Es war Nyla!" "Was? Nyla? Wie konnte sie dich anrufen?" Kommen weiter Fragen von Mark.

"Ich weiß es nicht. Eine unterdrückte Nummer hat mich angerufen und es war Nyla! Sie klang aufgebracht, aber auch traurig. Ich... ich weiß nicht..."
Antworte ich ebenso aufgebracht und unsicher.

Der Mann auf der anderen Seite der Leitung versucht mich zu beruhigen: "Okay! Wir wissen so schonmal, dass sie lebt! Wir werden der Polizei bescheid geben, vielleicht können sie den Anruf irgendwie zurückverfolgen. Aber dafür müssen sie wohl dein Handy einziehen."
"Ist mir egal, es besteht eine kleine Chance sie zu finden. Das Ding geht mir sowieso auf die Nerven. Vor Allem die sozialen Medien." Erkläre ich fest entschlossen.

Ich würde alles für sie tun!

Ich hoffe ihr mögt das Kapitel.
Und übrigens, ihr könnt mir nicht sagen, dass ihr nicht auch an Paul Rudd denken musstet bei dem Namen "Jonathan" 😂
Ich dachte es wäre eine witzige Idee, das mit rein zu nehmen, um nicht alles traurig oder deprimierend wirken zu lassen.
Viele Leser fühlen sich in die Geschichten rein (so wie ich), da passt dich mal ein kurzer Insider.
Lia🙃

Where Are You? - Chris Evans Fanfiction (Teil 2)Where stories live. Discover now