Wiedersehen.

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Hab heute mal nichts zu sagen, viel Spaß.

Robert

Es tat mir leid, Oscar so schnell zu verlassen, aber erstens musste ich meinem Flug bekommen und zweitens wäre es uns noch schwerer gefallen.

Ich war wirklich glücklich, meine Familie wieder zu sehen und nutze denn Nachmittag auch mit ihnen, war aber wirklich froh, als ich mich abends vom Zusammensitzen, nach dem Essen, abkapseln konnte.

Ich ging nach oben, in meine Wohnung. Hier musste ich unbedingt putzen, da ich jetzt über zwei Monate nicht mehr hier war. Zwar schaute meine Oma immer mal nach dem rechten und putzte auch mal schnell, aber man merkte, dass lange keiner mehr hier gewohnt hatte.

Ich duschte schnell, bevor ich Oscar anrief. Ich vermisse ihn, noch schlimmer, als die Tage, die er in Australien war.

Es war für mich immer noch unbegreiflich, dass ich solche Gefühle, für einen angeblichen guten Freund und Teamkollegen entwickeln konnte.

Er machte mich glücklich und ich fühlte mich so gut wie noch nie. Gerade seit mein Dad tot war, waren Gefühle ein Fremdwort. Es ist als ob Oscar mich Stück für Stück wieder zusammen setzte und mir wieder zeigte, wie schön alles sein konnte.

Natürlich liebte ich auch alle anderen, aus meiner Familie. Doch mein Vater und ich, wir hatten eine besondere Verbindung und diese fehlte mir unglaublich.

Zwar unternahm ich sehr viel mit meiner Familie, aber es war einfach, wie es war. Bevor ich aber komplett wieder in Trauer verfiel, unternahm ich auch was mit Freunden. Ich erzählte ihnen von Oscar und mir, was alle freute. Keiner von ihnen, auch wenn wir Russen waren, hatte etwas dagegen.

Ob dieser Schmerz irgendwann mal aufhörte, oder zumindest nachließ? Ich glaubte nicht dran, auch wenn ich wusste, dass Oscar mich etwas heilen konnte.

Oscar flog schon früher als geplant, nach Italien. Ich konnte es ihm aber nicht verübeln, er war fast alleine in England, kannte zwar ein paar, aber diese waren keine richtigen Freunde.

„Ich lass dich das nächste mal aber auch nur rein, wenn du Oscar dabei hast." lächelte meine Oma, als ich mich von ihr verabschieden wollte. „Versprochen, aber wann wir kommen, weiß ich noch nicht so genau." antwortete ich und nahm sie nochmal in denn Arm.

Meine Schwester war in der Schule, weshalb ich mich von ihr schon am Morgen verabschiedet hatte, meine Mutter genauso, da sie arbeiten musste. Es war wirklich so, wenn ich hier war. Oscar fühlte sich bei seinen Eltern immer, wie im Urlaub und ich war bei mir, mitten im Alltag.

Mein Onkel brachte mich zum Flughafen, von wo ich dann endlich wieder nach Italien flog. Ich liebte meine Heimat, war unglaublich gerne da, aber in Italien war Oscar.

René holte mich vom Flughafen ab, was er eigentlich immer tat. Er machte unglaublich viel für mich, seit mein Dad nicht mehr da war.

„Robert, ich freue mich dich endlich wieder zu sehen." lächelte er mir entgegen, als ich auf ihn zulief. „Hey." sagte ich und umarmte ihn.

„Aus Oscar habe ich nichts rausbekommen, ich bin sogar Marcus auf die Nerven gegangen. Also, was ist so in Neuseeland passiert?" fragte er direkt, wie er es immer tat.

„Morgen, heute nicht mehr." grinste ich ihn an. „Ach komm schon, warum sagt mir keiner was?" er sah genervt zu mir, nahm mir aber meinen Koffer ab.

„Wird glaube ich spannender, wenn Oscar und ich es dir alles zu zweit erzählen." gab ich nur von mir und schrieb Oscar schnell, dass ich gelandet war und schon bei René.

„Also hat der Plan geklappt?" wieder dieser neugierige Blick, denn man von ihm einfach kannte. „Wer weiß, entspann dich. Morgen Abend kommst du zu mir, wir essen was und erzählen dir, was wir so unternommen haben, ist das ok?" ich setzte wirklich mein bestes Pokerface auf, damit ich uns nicht verriet.

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