Mitten in der Nacht hörte ich ein extrem lautes Atmen. Verwirrt blickte ich auf, konnte aber nichts erkennen, da es so dunkel war. Also machte ich das Licht auf dem Nachttisch an und sah, wie Louis total verschwitzt neben mir nach Luft rang. Mit weit aufgerissenen Augen lag er neben mir und krallte seine Hände in die Matratze, als würde er nach Halt suchen. Ich legte meine Hand sanft auf seine Brust, um ihn so beruhigen zu können und ihm den benötigten Halt zu geben. Bei der Berührung schreckte er aber total auf. In seinen Augen konnte ich Tränen erkennen, als er zu mir sah.
„Louis. Beruhig dich." flüsterte ich auf ihn ein. Dieser lies sich, immer noch schnell atmend, zurück in die Matratze fallen. Erneut legte ich meine Hand auf seine Brust. Diesmal auf die Höhe seines Herzes. Ich spürte, wie schnell es pochte. Zwischen den Herzschlägen war keine einzige Pause zu erkennen, so schnell schlug es. „Hast du schlecht geträumt?" fragte ich schließlich. Louis nickte hastig, woraufhin ich ihn in meine Arme nahm. „Es war nur ein Albtraum, Schatz. Es ist alles gut."
„Fi- Fizzy..." nuschelte er vor sich hin. Fizzy war Louis' Schwester. Sie war letztes Wochenende zu Besuch bei ihm, da hatte ich sie kennengelernt. Nur als einen Freund von Louis natürlich.
„Was ist mit Fizzy?" Er hatte wohl einen Albtraum über seine Schwester. Die zwei standen sich wirklich nahe und Louis erzählte immer mit funkelnden Augen über sie. Mein Gegenüber antwortete nicht auf meine Frage. Er war augenscheinlich zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, um auf meine Frage antworten zu können. Eine Träne nach der Anderen kullerte seine Wange hinab. Mit meinem Daumen strich ich diese weg und legte meine Lippen auf seine. „Lou, es ist alles gut. Es war nur ein Traum." versuchte ich ihn zu beruhigen. So aufgewühlt wie jetzt hatte ich meinen Freund noch nie gesehen.
Er schien meine Berührungen endlich wahrzunehmen und erwachte aus seinen Gedanken. Auf seinen Lippen bildete sich ein kaum erkennbares Lächeln. Ich blickte über meine Schulter und erkannte, dass die Sonne schon aufging. Die rot schimmernde Uhr zeigte 6:48 Uhr an.„Versuch, noch ein wenig zu schlafen. Du hast heute ein Konzert, da solltest du fit sein." Ich drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen und kuschelte mich anschließend in seine Arme. Langsam aber sicher beruhigte sich sein Herzschlag und seine Atmung wieder und nach einiger Zeit hatte er es tatsächlich geschafft, wieder einzuschlafen.
Im Gegensatz zu mir. Ich lag die restlichen Stunden wach in seinen Armen, was mich aber auch nicht weiter störte, da ich mich mit seiner Nähe mehr als zufrieden gab. Ich atmete den vertrauten Duft von Louis ein und schaute derweil aus dem Fenster. Die Sonne war längst aufgegangen und die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die halb geschlossenen Vorhänge.Nach einer gefühlten Ewigkeit, die langsam langweilig wurde, öffnete Louis endlich seine Augen. Sofort presste ich meine Lippen auf seine. Er schien noch etwas neben der Spur zu sein, hatte aber wenigstens ausgeschlafen.
In einer Stunde müssten wir los, denn die Fahrt zu seinem Konzert wird auch noch etwas Zeit beanspruchen. Ich gab ihm noch einen kurzen Kuss, bevor ich die Decke beiseite schlug und aufstand. Mein Freund murmelte widerwillig vor sich hin, folgte mir dann aber ins Badezimmer. Wir vollendeten unsere morgendliche Routine und frühstückten gemütlich, bevor wir uns angemessen kleideten und das Haus verließen.„Willst du fahren?" fragte er. Es war allerdings eher eine Aufforderung als eine Frage, da er sich direkt auf den Beifahrersitz setzte. Ich nickte schnell und setzte mich ans Steuer. Ich liebte es, mit seinem Auto zu fahren. Es war einfach eine ganz anderes Modell, als mein Oldtimer.
Ich schaltete das Radio an und fuhr auch schon los. Den Weg kannte ich auswendig, da er dort öfter Auftritte hatte. Mein Nebenan schloss seine Augen, woraufhin ich die Musik etwas leiser drehte. Er sollte sich noch etwas ausruhen. Ab und zu schielte ich zu meinem Freund, der nur zu süß aussah, wenn er schlief. Sein Gesicht strahlte pure Beruhigung aus und sein leises Atmen machte ihn noch süßer.
Ich nahm meinen Blick von ihm ab und konzentrierte mich wieder auf die Straße, um mich nicht zu sehr von seiner Schönheit ablenken zu lassen.Nach einiger Zeit der Fahrt spürte ich eine warme Hand auf meinem Schenkel.
„Guten Morgen, Schatz." sagte ich lächelnd. „Gut geschlafen?" Ein leises Kichern konnte ich mir nicht mehr verkneifen. Er hatte irgendwann so laut geschnarcht, dass ich das Gefühl hatte, meine Ohren würden gleich explodieren. Louis nickte nur vor sich hin und drehte das Radio wieder etwas lauter. Seine Hand fuhr er langsam auf und ab, was ein angenehmes Gefühl in mir auslöste. Er fuhr immer weiter nach oben, bis er schließlich meinen Hosenbund erreichte und einmal leicht zupackte. Ich nahm einen tiefen Atemzug, um meine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren und warf Louis einen gespielt bösen Blick zu.
„Heute Abend." sagte ich, obwohl ich das alles lieber auf jetzt verschieben würde. Er nahm seine Hand wieder zu sich, woraufhin ich meine freie linke Hand auf seine legte. Seine Nähe tat mir einfach zu gut, um darauf verzichten zu können.
„Ich liebe dich." sprach er, während er meine Hand anhob und einen sanften Kuss auf meinem Handrücken hinterließ.
„Ich liebe dich auch." nahm ich nun lächelnd entgegen. Ein einfaches ‚Ich liebe dich' würde aber niemals ausreichen, um in Worte zu fassen, was ich für diesen Mann empfinde. Kein Roman würde dafür ausreichen. Ich war wirklich so dankbar, dass ich ihn an meiner Seite hatte. Er erfüllt jeden Tag mit etwas undefinierbar Schönem.
Louis legte erneut seine Hand auf meinem Bein ab und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich parkte auf einem der vorgesehenen Parkplätze ab, wo glücklicherweise nie Menschen waren. So konnte ich jedes Mal unbemerkt in diesen riesigen Saal schleichen und im backstage Bereich meinen Freund bei seiner großen Leidenschaft beobachten.
Wir stiegen aus dem Auto und machten uns direkt auf den Weg in das Zimmer, wo er sich fertig machte. Eine Stylistin legte seine Haare zurecht, während ich mich bereits auf den Weg in den backstage Bereich machte. Langsam füllte sich die Halle mit Menschen und nach einer halben Stunde war sie prall gefüllt. Louis betrat die Bühne, wobei ein lautes Kreischen den Konzertsaal erfüllte. Sein erster Song war „Miss you". Wenn ich ihn beim Singen zuhörte, gelang ich immer in eine andere Welt. Seine Stimme war so beruhigend und war mir mittlerweile so vertraut, dass ich mich immer pudelwohl fühlte, wenn sie mir zu Ohren kam.
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𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson
FanfictionHarry, Florist und ziemlich zufrieden mit seinem bescheidenen Leben. Er hat sich mit seiner Homosexualität angefreundet und akzeptierte es, denn für ihn waren alle Menschen gleich. Dann gab es Louis. Der bekannte Musiker Louis Tomlinson, der eines T...