Kapitel 10

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Es war kalt, die Arena strahlte in einem hellen weiß, niemand war zu sehen. Ein paar Camper standen auf den Parkplätzen und ich konnte die Autobahn hören.

Ich checkte ein und laß mir ein paar der Unterlagen des heutigen Plans durch. Mein Blick verweilte auf den fettgedruckten Überschriften und den darunter geschriebenen Texten.

Ich grinste.

Das Auswerten von Informationen und erstellen eines schriftlichen Beitrages war eines meiner vielen Stärken.

Also schnappte ich mir mein Notebook und verzog mich in eine stille Ecke. Ich betrat den Tribüneneingang und sah nach oben.
Ich schloss die Augen und genoss die kalte Luft um mich herum. Ein paar Flugzeuge zogen ihre Bahnen am Horizont und ich schmunzelte.

Der Tag wäre ein guter, das wusste ich.

Entschlossen setzte ich mich mit einer Decke und meiner Thermoskanne unter dem Arm geklemmt auf eine Bank und schrieb intuitiv über das Thema, welches mir gegeben war.

Sekunden wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden und Stunden zu Jahrzehnten.
Vertieft auf das, was ich tat verlor ich völlig das Zeitgefühl.

Ich verlor jegliches Gefühl, was sich um mich herum tat. Bis Lukas vor mir stand ...

»Schon so früh so fleißig?«, grinste er leicht und ich hob den Kopf. »Es ist bald Mittag, wollen wir die Pause zusammen verbringen?«

Ich dachte nach, dann nickte ich.

Eine Pause konnte ich gebrauchen, ich war schon fast am Verhungern und eine Schreibpause war mir nötig. Mein Handgelenk tat höllisch weh.

Ich erhob mich und Lukas reichte mir sogar die Hand. Lächelnd griff ich danach und stand auf. Meine Thermoskanne und die Schreibutensilien verstaute ich währenddessen im Spind und machte mich anschließend mit Lukas auf den Weg nach draußen.

»Schön hier, nicht wahr?«, strahlte ich und drehte mich ein Mal im Kreis.

Lukas lachte. »Das stimmt.« Dann sah er mich an. »Hunger?«

»Und wie«, sagte ich euphorisch und hielt mir den Bauch, welcher im gleichen Moment anfing zu knurren. Nun lachten wir zusammen.

Wir gingen in Richtung Südausgang, ich trottete Lukas hinterher.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er mich des öfteren von der Seite aus ansah. Ich sah zurück und er teilte den Blickkontakt. Seine Augen waren warm und das grün strahlte.
Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und steckte die Hände in die Taschen meines Parkers. Der Wind bließ uns ins Gesicht und ich vergrub mein Gesicht enger in meinem dicken Wollschal.
Etwas Magisches hatte der Moment schon ...

»Magst du Sandwiches?«, sagte Lukas mit einem Mal aus dem Nichts und deutete gerade aus.

Bestätigend nickte ich und kramte das Portemonnaie aus meiner dunklen Umhängetasche hervor.

»Was machst du denn da?«, fragte Lukas plötzlich stutzig.

»Bezahlen?«

»Untersteh dich!«, sagte er bestimmend. »Das übernehme ich. Such dir was aus«

Irgendwo war es dann auch schon wieder süß, was er sich für eine Mühe machte. Wie ein Gentleman.
Lukas hielt meine Hand zurück und schmunzelte.

»Danke dir«, sagte ich ehrlich und stopfte das Portemonnaie zurück.

Die Auswahl am Stand war groß. Ich sah mich ein wenig um, da ich offen für alles war.

IT'S A CHELSEA THING | Kai HavertzHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin