Bonus Kapitel III

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•Bonus Kapitel III•
30.07.2022 // 01

Nun sitze ich im Auto von Araz. Das war nicht das erste mal. Zuletzt als ich hier drinnen saß wurde ich von meinem Vater gezwungen mit ihm bei irgendeiner beschissene Messe teilzunehmen. Ich als die tolle Tochter und er als vorbildlicher Geschäftspartner. Araz hatte sogar eine rede gehalten. Meines Erachtens total unnötig, aber mein Vater war sich sicher mehr Klienten dadurch zu gewinnen.

An diesem Tag hatten wir nicht mal ein einziges Wort im Auto gesprochen, anderes als jetzt. Nun erzählte er mir wieso er meine Hilfe besuchte. Gestern als ich in seinem Büro war, erklärte mir nur grob um was es ging, doch jetzt erklärte er mir es ausführlicher.

»Um sechs habe ich eine Gerichtsverhandlung. Es geht um einen sechzehnjährigen, der soll anscheinend bei seinen Nachbarn in das Haus eingebrochen sein und Zehntausend Euro geklaut haben. Die Eltern sind sich sicher das er unschuldig ist. Die Beweise sprechen aber völlig dagegen, denn in dem Haus der Opfer wurde sein rechter Schuh gefunden, sowie Handabdrücke am Tatort.« fing er an zu erzählen, doch ich verstanden nicht ganz wobei ich ihm helfen sollte. »Doch das Problem dabei ist, dass das Kind Stumm ist. Das heißt er kommuniziert nur mit der Gebärdensprache. Doch seit der Klage verständigt er sich garnicht. Er hatte Angst das sah ich ihm an. Er ist nur in seinem Zimmer und laß seine Bücher.« er schaltet auf den fünften Gang ,als er auf der Landstraße hundert fuhr, dann sah er kurz in meine Richtung, bis er weiter sprach. »Der Fall wurde immer wieder an andere Anwälte weiter gegeben. Keiner riskierte es den Fall aufzunehmen, da es unmöglich ist zu gewinnen. Die Beweise und Fakten lagen auf dem Tisch, doch die Eltern waren sich sicher das ihr Sohn niemals so ein Verbrechen begehen würde. Selbst ich habe Hoffnungen bei ihm und darum nahm ich den Fall auch an.«

»Und wie sollte ich dir dabei schon Helfen Araz? Rede Klartext mit mir.« fragte ich ihn verwirrt. Ich verstand nicht ganz auf was er hinaus wollte. Die ganze Fahrt über beobachtete ich sein Seiten Profil. Wie konnte ein Mann selbst von der Seite so attraktiv aussehen.

»Wir sind grad, wie ich schon gestern erwähnt habe, auf den Weg zu meinem Mandanten nach Hause. Ich wollte das du mit kommst und mir dabei Hilfst das Kind zum reden zu bringen. Dein Studiengang kann mir dabei helfen. Professionelle Hilfe hatte ich schon angefragt, doch sie fanden keine Möglichkeit mir zu helfen, da es hier wieder eine Sache von Geld war und die Familie nur das Geld dazu hatten mich einzustellen. Außerdem habe ich gesehen wie du dich letztens mit einem tauben Besucher mit der Gebärdensprache verständigt hattest.« sagte er und ließ mich noch verwirrter als davor zu ihm sehen. Ja ich konnte die gebärenden Sprache, weil ich seit dem ersten Semester ein zusätzliches Fach wählen konnte der mir ermöglichte die Grundkenntnisse von unterschiedlichen Sprachen zu lernen. Die Gebärdensprache war einer meiner besten und Lieblings Fächer.

»Wieso bist du dir sicher das ich dir helfen könnte?« fragte ich ihn. Bei einer roten Ampel dreht er sich dann doch komplett zu mir.

»Das bin ich nicht. Ich habe nur keine andere Wahl.« meinte er. Es enttäuscht mich, dass er nicht dran glaubt das ich es schaffte, sondern er meine Hilfe wollte, weil ich seine letzte Chance war. Eigentlich sollte mich seine Aussage nicht treffen. Doch er war der einzige der wusste das Jura nicht mein ganzes Bestandteil in meinem Leben war. Es freute mich zu wissen das ich helfen konnte, doch gleichzeitig Nervte es mich das er nicht wusste ob ich überhaupt helfen konnte. Ja ich bin verdammt kompliziert, aber ich konnte nichts für meine Gefühle.

»Gut ich werde es versuchen. Dann will ich dafür aber etwas.« meinte ich und verschränkte meine Arme mit einander. Grade wurde es auch grün, weshalb er nur kurz zu mir schauen konnte und sofort los fuhr.

»Was denn?« fragte er nun genervt. Langsam aber sicher müsste er mich gut genug kennen, um zu wissen, dass es bei mir nichts ohne jeglichen Preis gibt. Naja das galt nur bei ihm. Mit einem Grinsen löste ich meine Arme von einander und setzte mich etwas Schräg zu ihm. Mein linkes Bein war schon fast angewinkelt auf dem sitzt, während er nach vorne sah und seine Augenbrauen zusammen zog. Eine Gestik die er gerne tat, wenn er mal nachdenklich oder genervt war.

»Du wirst mir versprechen kein Wort bei meinen Eltern über mein Studien Gang zu verlieren.« War meine Voraussetzungen. Heute hätte ich eigentlich meinen Eltern mitgeteilt, was in meinem Leben abging. Welche Entscheidung ich ohne sie getroffen habe und welche lügen ich ihnen auf gegaukelt hatte. Araz war gestern so ernst gewesen, dass ich denn Abend heute absagen musste. Meinen Eltern war es sogar ganz gelegen. Sie wollten mal ihre Zweisamkeit genießen und gingen heute ins Kino. So hatte ich mir meinen Samstag Abend auch vorstellen können.

»Gut versprochen. Aber an deiner Stelle würde ich es langsam mal selbst sagen. Wie lange studierst du überhaupt schon? Oder wie hast du es geschafft all die Semester deine Eltern anzulügen? Haben sie dich nicht etwas über irgendwelche Rechte abgefragt?« stellte er mir nun Neugier einige Fangen, die ich wirklich nicht hören wollte. Und sofort ging meine Laune den Bach runter.

»Es ist kompliziert.« sagte ich nun etwas bedrückt. Ich wollte wirklich nicht so Klingel, als würden mich seine Worte verletzten, doch genau das taten sie. Auch wenn es ungewollt von ihm war.

Ich habe mit neunzehn mein Abi gemacht. Dann habe ich mit einundzwanzig - nach einem Jahr Pause - angefangen Jura zu studieren. Ich wollte es damals schon nicht, doch ich hatte mir eingeredet es wär meine Pflicht. Meine Aufgabe. Ich merkte aber nach zwei langweiligen, aber auch erfolgreichen Semester, dass ich mein Weg gehen will, den mir mein Herz befohlen hatte. Mit zweiundzwanzig brach ich dann ohne das wissen meiner Eltern mein Jura Studium ab. Fing dann an mein Traum nach zu gehen. Jetzt mit fast vierundzwanzig Bereute ich meine Entscheidung nicht, doch ich wusste das es falsch war was ich tat.

»Tut mir leid. Ich wollt nicht so aufdringlich sein.« meinte Araz. Es war okay. Er hatte doch auch recht. Die ersten Semester die ich hinter mir hatte, halfen mir dabei bei fragen über die rechts Beziehungen, eine Antwort abzugeben. Doch irgendwann reicht das Wissen nicht aus. Vor paar Monaten stellte mir meine Mutter irgendeine Paragraf vor und meinte das ich diese wissen sollte, da man es im dritten Semester behandelt. Ich wusste dadurch nicht die Antwort dazu und daraufhin bekam ich eine Predigt, dass es wichtig sei aufzupassen und ab und zu selbst die alten Themen wieder aufzufrischen. Das war der Punkt an diesem Abend der dazu führte weitere Wochen und Monate nichts von meinen Studien Wechsel mitzuteilen.

»Alles gut. Auch wenn ich es ungern zu gebe, hast du auch recht.« meinte ich und darauf hin war es die ganze restliche fahrt still. Bis der Wagen dann vor einem Haus parkte und wir uns auf den Weg zur Haustür machten. Es war ein schäbiges Haus. Die Familie hatte Geldmangel, dass war klar. Deshalb konnte ich mir auch denken wieso diese Familie von vielen als schuldig gesehen wurde.

Vorurteile waren in diesem Jahrhundert nichts Neues. Traurig aber auch leider Wahr. Ich bin guter Dinge, dass ich heute Araz dabei helfen werde diesen Fall zu gewinnen. Und dafür hatte ich jetzt vier Stunden Zeit, bevor es zum Gerichtstermin ging.

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Hallo sweeties,

Dieser Tag hat noch kein Ende. Erste nächste Woche werdet ihr erfahren, was es mit dem Fall auf sich hat und ob Hayal unserem Araz dabei helfen konnte.

Also ich hab mir überlegt jeden Freitag ein Update zu veröffentlichen.

Auch hab ich beschlossen keine separate Geschichte mit den beiden zu posten. Nach höchstens 10 Bonus Kapitel wird diese Geschichte sodann auch beendet.

Auf ein Feedback würde ich mich freuen.

Noch ein schönes neues Jahr. Ich hoffe all eure voraussetze für 2022 geht in Erfüllung.

Ciaoooiiii!!

Fesat Dünya ✔️Where stories live. Discover now