7 - Umstellung - Teil 1

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Oh Gott! Hilfe! Sie würde verbrennen. Es fühlte sich so gut an und doch so beängstigend. So viele Empfindungen, so viele Gefühle, so viel Neues, das es zu verarbeiten galt, dachte sie. Dabei war Daniel so vorsichtig und hielt sie wie eine Kostbarkeit, aber sie hatte das Gefühl, jeden Moment zu zerbrechen. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust und ihr Atem ging viel zu schnell. Bekam sie einen Herzinfarkt? Wie konnten Streicheleinheiten nur so etwas auslösen? Das Denken fiel ihr so schwer. Sollte sie einfach damit aufhören? Sie hatte sowieso genug damit zu tun, weiter zu atmen, erkannte sie und schluckte.

Plötzlich unterbrach Daniel sich und gebärdete: „Ist alles ok? Bin ich zu schnell?"

„Ja. Nein. Ich weiß nicht", erklärte sie und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

Plötzlich fühlte sie sich unangenehm nackt. Daniel zog ihr die Hände weg und sah sie fragend an. Sie wusste, sie musste etwas sagen. Ihm erklären, was gerade los war, aber sie wusste nicht wie.

„Es tut mir leid. Bekommen ich hab Angst", gab sie zu, als er sie weiter nur ruhig ansah.

„Warum? Hab ich dir wehgetan?", erkundigte er sich besorgt.

„Wie wehgetan?", fragte sie irritiert.

Sanft strich er über die roten Stellen, die ihr BH neben ihrer Brust hinterlassen hatte, und sie beeilte sich, den Kopf zu schütteln und gab zu: „Warst das du nicht. Mein BH hat in der Nacht ein bisschen gezwickt."

„Wieso hast du ihn nicht ausgezogen?", hakte er verwirrt nach.

„Ich wusste nicht, ob es sich gehört", gab sie zu und wurde rot.

Daniel schüttelte den Kopf und erklärte: „Du machst dir zu viele Gedanken. Du sollst dich wohlfühlen. Ich hätte mich trotzdem benommen."

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Er merkte, dass sie überlegte, wie sie den nächsten Satz formulieren sollte und wartete geduldig, bis sie sagte: „Das weiß ich. Ich hatte eher Angst, dass es doof aussehen würde, wobei ... dafür, dass sie hängen könnten, hab ich zu wenig."

Wieder schüttelte er den Kopf. Er wusste, dass er die nächsten Worte nicht gebärden konnte. Doch die Aussage war zu wichtig, als dass er riskieren wollte, dass sie ihn nicht ganz verstand, demnach nahm er das Telefon und tippte: „Erstens: Du bist wunderschön. Es gibt überhaupt nichts an dir auszusetzen. Zweitens: Es fällt mir zugegebenermaßen schwer, über deine angeblich fehlenden oder zu kleinen Körperattribute zu diskutieren, da sie im Grunde bei jedem deiner Atemzüge über meine Haut streichen. Sorry, das ist so, in dieser Hinsicht bin ich nur ein Mann. Deswegen lass uns das Thema wie folgt abschließen: Wenn dich deine Wäsche beim Schlafen stört, schlaf ohne. Mir ist beides recht und ich werde deswegen nicht über dich herfallen, ok?"

Da Emma mitgelesen hatte, nickte sie grinsend und er schrieb weiter: „Zurück zum eigentlichen Thema: Womit habe ich dir Angst gemacht?"

„Nicht du hast mir Angst gemacht. Ich war plötzlich überfordert mit den ganzen Empfindungen und Gefühlen, die auf mich einströmten. Es tut mir leid, dass du zu kurz kommst", schrieb sie.

„Bitte hör auf, dich dafür zu entschuldigen, es ist in Ordnung. Es ist mir wichtig, dass du mir mitteilst, wenn ich zu viel fordere. Denn ich will nicht mehr, als du geben kannst und willst. Hör auf, dir Gedanken darüber zu machen, dass es nicht fair mir gegenüber wäre oder ob ich zu kurz käme. Ich komm damit klar, ok? Ich bin ein großer Junge", stellte er fest und um seinen Vorwurf zu entkräften, strich er ihr zärtlich eine Haarsträhne von der Schulter.

„Ehrlich?", gebärdete sie zweifelnd.

„Ganz ehrlich", antwortete er und küsste sie sanft.

„So und jetzt hätte ich gerne Kaffee! Du auch?", gebärdete er und als sie nickte, lächelte er und stieg aus dem Bett, um welchen zu machen.

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