Kapitel 4

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Mein Herz blieb stehen, als ich Tooru's schwere Schritte hörte, die sich dem Bett näherten. Ich konnte hören und spüren wie sich der betrunkene aufs Bett setzte und sich dann behutsam hinter mich legte.

Seine Hand glitt über meine Taille und er presste seinen nackten Oberkörper an meinen Rücken. Er hat sich wahrscheinlich nur ausgezogen und keinen Piyama angezogen... Ich spürte seinen ruhigen Herzschlag. "Tut mir leid..." Nuschelte er müde und leise.

Ich legte meine Hand auf seine, die auf meiner Taille lag und streichelte sie vorsichtig. Ich konnte seinen Eheringe spüren und musste wieder an die Hochzeit denken. Mit einem beruhigenden Gefühl im Magen schlief ich ein.

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Die Tage danach war Tooru wieder wie immer. Er hatte wenig Zeit für mich und war ziemlich zurückhaltend. Er sah mich so selten an, dass er die Kette noch immer nicht bemerkt hatte, auch wenn ich es so lieber mochte. Irgendwas in mir wollte, dass Tooru an die alten Zeiten erinnert wird. Wie viel Mühe er sich gegeben hat und das nur für mich....

Ich packte genervt meinen und Shouta's Koffer, da wir schon morgen nach Miyagi fliegen würden. Ich schrieb so gut wie den ganzen Tag mit Nozomi, um mich ein wenig vom Pack-Stress abzulenken. Natürlich wanderte mir der Gedanke, dass wir nun eine Woche ohne Tooru sein würden, mindestens alle 30 Minuten durch den Kopf.

Was wenn er bemerkt, dass es ihm ohne mich besser geht? Vielleicht hat er ja auch langsam diese Familien leben satt... Obwohl er damals die Worte "Für immer und ewig" benutzte.

"Bist du noch dran?" Meine Schwester, die ich gerade am Hörer hatte, wusste natürlich nichts von meinen Gedanken, die mir solch große Angst machten. "Ja. Denkst du das wird gut gehen?" Fragte ich gerade heraus. "Was meinst du?" "Naja, das Tooru erst eine Woche später kommt..." Erläuterte ich ihr.

Nozomi machte eine kurze Pause, "Ich denke... Ein wenig Abstand würde euch beiden mal gut tuen! Vielleicht merkt ihr dann, wie viel ihr euch gegenseitig bedeutet." Erklärte sie mir mit einem hörbaren Lächeln. "Ich weiß was er mir wert ist!" Protestiere ich gegen sie.

"Manchmal klingst du aber nicht so..." Ich zog die Augenbrauen zusammen, "Ach, wann denn?" Ich schnallte mit der Zunge und versuchte die Koffer zu schließen. "Weiß du eigentlich wie begehrt dein Mann ist? Auch wenn er älter geworden ist, ist er noch immer richtig sexy." Meine Wangen wurden ein wenig warm bei ihren Worten.

"J-ja und wenn schon. Es geht doch nicht ums Aussehen oder?!" "DA! SIEHST DU?! Schätze doch Mal seinen trainieren Körper. Stürze dich auf ihn!" Nozomi's Tipps klangen eigenartig, aber nachvollziehbar. "Wenn ich mich 'auf ihn Stürze' gibt er mir wahrscheinlich die kalte Schulter. Er ist doch so gut wie gar nicht mehr an mir interessiert..." Jammerte ich.

"Du hast es nicht einmal versucht, oder?" Woher weiß sie das? "Ah- sorry Schwesterchen! Ich muss auflegen." Sagte Nozomi und beendete sofort das Gespräch. Wow, nicht Mal ein Tüdelü...

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An diesem Abend lag ich versteinert neben Tooru, der sich gerade erst ins Bett gelegt hat. Mein Herz klopfte laut gegen meine Brust und ich atmete lauter als sonst. Mich auf ihn Stürzen? Wenn das nur so einfach wäre. Ich drehte mich in die Richtung von Tooru und sah nervös seinen breiten Rücken an. Was wenn er nicht will? Mich nicht will? Dann könnte ich die nächsten paar Nächte auch nicht mit Schlaftabletten einschlafen.

Ich streckte meine Hand nach seinem Rücken aus, als er sich plötzlich umdrehte und mir tief in die Augen sah. Im dunkeln konnte ich sein Gesicht schlecht erkennen, aber ich vermutete eine leichte röte auf seinen Wangen. "Kannst du nicht schlafen?" Fragte er mit einer rauen beruhigenden Stimme.

Ich schluckte nervös, "I-ich..." Ich sah in seine müden Augen. Jetzt ist der falsche Moment. "Ich bin nur aufgeregt, wegen Morgen." Flüsterte ich und wich seinem Blick aus. "Achso." Sagte er stumpf.

Ich sah kurz wie sein Arm zuckte, so als würde er mich berühren wollen, sich jedoch dagegen entschied. "Gute Nacht..." Flüsterte er und drehte sich kalt wieder weg. Enttäuscht atmete ich die Luft aus, die ich die letzten paar Sekunden vor Anspannung angehalten hatte.

Ich wünschte wir wären wieder so verliebt wie damals.

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Früh morgens fuhr ich mit Shouta zum Flughafen und bereitete mich auf einen anstrengenden Flug vor. Ich bekam noch eine Nachricht von Tooru, in der stand, dass ich ihm schreiben soll, wenn wir angekommen sind.

Den Flug habe ich mir schlimmer vorgestellt, als er war. Shouta war zum Glück ein Kind was sich benehmen konnte und schrie nicht wie das Kind hinter uns am Anfang der Fluges Rum.

Ich freute mich wirklich schon auf alle. Ich könnte endlich wieder meine Schwestern sehen, meine Mutter, Sanae mit Iwaizumi und ihrem Kind und und und... Nur diese eine Woche will ich nicht an Tooru denken.

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Ich hatte Shouta an meiner Hand, als wir durch den Flughafen liefen. Er war ein wenig müde, aber man sah ihm seine Aufregung trotzdem an.

Plötzlich sah ich wie jemand auf uns zu gerannt kam. Bevor ich mich versah sprang mir Nozomi um den Hals, "(V/N)!" Sie ließ mich schnell los und sah mich mit ihren funkelnden Augen an, "Du siehst so erwachsen aus!" Nun drehte sie sich zu Shouta, der nur verblüfft seine Tante ansah.

"Shouta! Man bist du groß geworden!" Sie bückte sich zu ihm runter. Ich sah wie Hikari, meine älteste Schwester und meine Mutter auf uns zukamen. "Na Schwesterchen? Wie war der Flug?" Hikari nahm mich in den Arm und klopfte mir dann auf den Rücken. "Ganz okay..." Seufzte ich und dachte nur an ein schönes warmes Bett.

"Die kurzen Haare stehen dir!" Ich zeigte auf Hikari's Kopf, woraufhin sie sich stolz durch die Haare strich. "Lässt mich lesbischer wirken, oder?" Wir lachten beide. Im Gegensatz zu mir und Nozomi hat Hikari keinen Partner... Mit Maru hat es doch nicht geklappt... Vielleicht kommt ja bald mal die richtige für sie.

Meine Mutter legte aus dem nichts ihre Hand auf meinen Kopf, "Gewachsen bist du zum Glück nicht." Sie lächelte ein wenig melancholisch. "Natürlich wachse ich nicht mehr..." "Ich habe doch nur Angst das du dich so sehr veränderst, dass ich dich gar nicht mehr wieder erkenne! Ich würde dich viel lieber immer hier in Japan haben!" Jammerte sie.

Wir fuhren alle zusammen vom Flughafen zu dem Hause meiner Mutter. Während der Fahrt redeten wir alle darüber wie die letzten paar Monate verliefen, wobei Shouta am meisten Redebedarf hatte. Kein einziges Wort über fiel über Tooru. Es war so als wäre ich allein erziehend und würde alles mir Shouta alleine machen. Es machte mich fertig das selbst wenn es nicht um Tooru ging, ich an ihn denken musste.

"(V/N) alles okay?" Fragte Nozomi die neben mir saß. "Hm? Ja natürlich! Ich bin nur etwas erschöpft vom Flug." Ich lächelte schnell und versuchte wieder an den Gesprächen Teil zu nehmen.

Bei meiner Mutter angekommen machte Shouta einen Mittagsschlaf und ich verschwand für eine Weile in mein altes Zimmer. Nachdem ich und Nozomi ausgezogen waren, suchte sich Hikari eine kleinere Wohnung, jedoch wollte unsere Mutter nicht das Haus aufgeben in dem wir aufgewachsen sind und zog trotz schwerer Arbeitsbedingungen in dieses Haus, wo sie als wir alle kein waren auch mal gelebt hat.

Es fühlte sich gut an alle wieder in diesem Haus zu haben, auch wenn mein Vater mir fehlte. Der Tod kommt für jeden einmal, aber das ist nun schon länger her.

Ich setzte mich auf mein altes Bett und strich über den hellblauen Bettbezug. Ich sah mich um und nahm meine Umgebung in mir auf. Das war das Bett in das ich mich jeden Nachmittag geschmissen habe, nur um zu versuchen an was anderes, als an diesen Idioten zu denken...

Ich legte mich auf den Rücken. Und nun Versuche ich das gleiche... Manche Dinge ändern sich nie.

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Heiliger bimbam wie lange schreibe ich schon an dieser Story? Fast ein Jahr und ich habe erst 4 Chapter produziert. 💅🏻😭

Sorry das so lange kein Update kam, ich war vor den Ferien krank, war in den Ferien im Urlaub und hatte danach viel schulisch zu tun... Ich gebe mein bestes ab und zu noch zu schreiben, aber ich denke die Kapitel werden weiterhin langsam kommen.

Love against the rules 2 // Oikawa x ReaderWhere stories live. Discover now