Kapitel 7

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Ich setzte mich gerade hin und atmete tief durch. "Weißt du..." Fing ich nervös an. "Zwischen mir und Tooru läuft's zurzeit nicht so gut. Jedenfalls empfinde ich das so." Taichi hörte mich ruhig zu und sah dabei in meine Augen.

"Es ist so als würde er sich nicht mehr für mich oder seine Familie interessieren! Immer ist er arbeiten und die Zeit die wir dann doch mal zusammen verbringen fühlt sich so verklemmt an. Wir wollten zusammen nach Miyagi, jedoch kommt er erst nächste Woche, weil er anscheinend wichtige Trainingsspiele in dieser Woche hat. Er hat seine Arbeit ganz einfach über seine Familie gestellt. Ist ihm nicht klar das ich das nicht gut finde und es mich verletzt? Zudem noch schreibt er mir nicht. Gestern nicht und heute nicht, so als wäre ich nicht mehr existent für ihn. Und dann auch noch dieser scheiß Artikel auf dem er Übrigen deine Schwester so nah an dich zieht und es aussieht, als würden sie gleich rummachen!!! Ich will nicht an ihm Zweifeln, aber die Signale die er mir gibt schreien nach ich gehe dir fremd und hasse dich. Ich bin einfach in einem so großen Zwiespalt, ob ich mich weiterhin seinem Verhalten hingeben soll oder was dagegen tun?" Ich atmete durch und sah wütend auf meine Beine.

"Whoa... Das war... Viel." Sagte er erstaunt. Es folgte eine kurze Stille von ihm. "(V/N)." Er sagte meinen Namen, sodass ich zu ihm sah, "Liebst du ihn?" Ich sah auf meinen Ehering, "Ja, mehr als alles andere."

"Dann rede mit ihm, erzähl ihm von deinen Gefühlen." Taichi sagte dies einfach so und es machte mich ein wenig sauer. "Und was wenn er meine Gefühle nicht hören will oder sie nicht verstehen kann?!" Ich hielt meine Wut ziemlich sehr zurück und sah dann zu Taichi.

"Dann musst du ihn gehen lassen." Taichi's Worte stachen in mein Herz und mein Kopf wollte es nicht wahr haben. Ich soll was?

"W-was?" Ich sah ihn erschüttert an, ängstlich vor dem Gedanken Tooru zu verlieren. "Ich will dir nichts vorschreiben, aber wenn er dich nicht verstehen kann oder dich nicht einmal anhören will, ist er es nicht wert. Du tust dir nur damit selber weh." Erklärte er mir ruhig.

Ich spürte wie ich einen Knoten im Magen bekam und meine Brust sich bedrückt fühlte. "Lass uns raus gehen." Sagte ich und stand auf. Wir bezahlten und ich lief mit einem strammen Gang vor die Tür den Cafés.

"Tut mir leid, (V/N) wenn ich dir zu nah getreten bin- geht es dir gut?" Besorgt legte Taichi eine Hand auf meine Schulter. Ich konnte einfach nicht mehr meine Tränen zurück halten und sie liefen langsam über meine Wangen. Ihn verlassen? Das will ich nicht! Ich will das alles so wie früher ist!

Taichi bemerkte meine Tränen und zog mich ohne zu zögern in eine Umarmung. Er berührte mich kaum, bis ich seine Umarmung erwiderte und mich an ihm fest krallte, erst dann drückte er seine Arme behutsam gegen mich.

Mir war es peinlich mich bei Taichi aus zu heulen, aber das Fass war übergelaufen und Taichi schien die einzige Person zu sein, die wusste was ich machen sollte.

Nachdem ich mich beruhigt hatte, sah ich zu ihm auf. "Wollen wir kurz zu mir? Ich muss mit meinem Hund noch raus, du kannst ja mitkommen." Schlug er vor und ich stimmte zu. Alles war mir gerade lieber als allein zu sein.

Nachdem wir Taichi's kleinen Hund abgeholt hatten, gingen wir zusammen durch den Park. Während sein Hund vor uns lief und aufgeregt um sich sah, schwiegen wir beide vor uns hin.

Ich brach letztendlich die Stille, "Denkst du Hannah ist wegen Tooru in Argentinien?" Fragte ich und mein Herz schlug vor Nervosität. Taichi sag nur verwirrt zu mir, "Wieso sollte sie?"

"Naja, weil sie schon damals sich an ihn ran gemacht hat." Erklärte ich. "Ich weiß nicht, sie wirkte immer sehr auf die Arbeit fokussiert und nicht darauf verheiratete Männer zu verführen. Soll ich dir sagen was ich denke," Ich sah aufmerksam zu ihm.

"Ich glaube die beiden sind sich zufällig begegnet und durch ihre gemeinsame Vergangenheit haben sie aus Höflichkeit miteinander geredet. Und die Paparazzi sind doch überall und machen aus allem eine Story." Ich dachte kurz über seine Worte nach.

"Ich weiß nicht, ich meine, ich habe Tooru zwar auch durch Zufall in Argentinien getroffen, aber das war eine Ausnahme des Universums. Und er wenn schon, wieso war sie so nah an ihm dran? Und wieso schreibt er mir nicht, dass er Hannah getroffen hat?" Ich seufzte.

"Ich glaube das werden wir nur herausfinden wenn du ihn fragst..." Taichi hatte Recht mit dem was er sagte, jedoch hatte ich zu große Angst um mit Tooru jetzt zu reden. "Wenn er nach Miyagi kommt, werde ich ihn fragen. Oder am besten generell mit ihm reden." Ein Hauch von Motivation und Hoffnung bahnte sich seinen Weg durch den Knoten in meinem Magen.

"Gut so!" Sagte Taichi deutlich und lächelte mich glücklich an. Es war die richtige Entscheidung mit ihm zu reden.

-

Der nächste Tag brach an und noch immer kein Lebenszeichen von Tooru. Langsam machte ich mir Sorgen weshalb ich ihm selber schrieb.

*****

(V/N): Wie läuft es so in Argentinien?

*****

Das ich nicht sofort eine Antwort bekam hätte ich mir denken können. Demnach versuchte ich den Tag einfach ganz normal zu verbringen, ohne an ihn zu denken.

Meine Mutter, Shouta und ich fuhren zu einem Jahrmarkt ein wenig weiter entfernt von unserem Zuhause. Shouta zog seine Oma zu jedem Fahrgeschäft mit hin und bettelte mit ihr zu fahren. Ich sah den beiden lieber dabei zu.

Wir liefen über den Jahrmarkt und Shouta aß dabei seine große Zuckerwatte. "Mama Guck mal! Da ist so was Volleyball Dings!" Seine Worte waren schwer zu verstehen aber ich sah trotzdem in die Richtung, in die er aufgeregt zeigte.

"Sieht aus wie ein Turnier." Sagte meine Mutter, als wir näher kamen. "Eher wohl für Kinder um Volleyball auszuprobieren?" Vermutete ich. Wir traten näher ans Feld und ich sah mich um, ich erblickte ein paar Männer in Trikots die den Kindern Sachen bei brachten.

"Mama!" Shouta zog an meinem Ärmel, "Ich will auch!" Rief er. Diese Sportart lässt mich wohl nie in Ruhe...

Eine andere Stimme ertönte, "Wenn du willst kann ich es dir beibringen." Ich sah zu meinem Sohn und bemerkte wie einer der Männer in den Trikots, vor ihm hockte, mit einem Volleyball zwischen den Händen.

Shouta's Augen leuchteten hell auf, "DARF ICH?" Er sah mich mit seine großen süßen braunen Augen an. Ich hörte den Mann kurz lachen, als er Aufstand. "Darf er?" Fragte er ein wenig monoton. Seine Augen sahen in meine und weiteten sich daraufhin.

Das kann nicht sein... Dieser Urlaub ist doch verflucht!

Kageyama's Wangen liefen rot an und er sagte kein Wort mehr. Wir hatten schon so lange keinen Kontakt mehr... Und jetzt steht er vor mir.

Ich sammelte mich schnell, "Kageyama, wie geht's dir?" Fragte ich mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. "W-was machst du hier?" Fragte er sichtbar nervös und irritiert.

"Ich mache zurzeit Urlaub hier, natürlich mit meinem Sohn Shouta." Ich strich meinem Sohn durch sein Haar, das seinem Vater ein wenig zu sehr ähnelte.

"A-achso, ist Oikawa auch hier?" Er sah zur Seite und suchte Tooru. "Nein, er ist nicht hier. Keine Sorge!" Ich musste schmunzeln als ich daran dachte wie Tooru ihn jetzt wahrscheinlich böse anstarren würden, nachdem Kageyama mich ja damals geküsst hat.

"Darf ich jetzt spielen?" Shouta griff Kageyama's Hand und sah ihn mit großen Augen an. "Wurde Oikawa geschrumpft?" Fragte Kageyama und sah sich Shouta genauer an. "Ich bin nicht mein Papa! Ich bin besser!"

Ich musste nun laut Lachen und Kageyama lächelte ebenfalls. "Das Selbstbewusstsein hat er jedenfalls... Okay komm mit ich zeig dir jetzt wie du noch viel besser als dein Vater werden kannst." Kageyama nahm meinen Sohn an die Hand und nahm ihn mit aufs Spielfeld.

Wenn ich mir nun Kageyama so ansah fühlte ich mich gleich wieder ein Stück wohler. Ich habe ihn auf jeden Fall vermisst.

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Die Motivation ein paar Kapitel zu schreiben war doch mal wieder da... 😭 Ich weiß bisher war es noch nicht so romantisch, aber es wird natürlich zu sowas noch kommen !!!

Love against the rules 2 // Oikawa x ReaderWhere stories live. Discover now