Kapitel 6

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Ich kaufte kurz einen Snack, damit Shouta wieder zurück zu den anderen konnte. "Lass mich raten..." Taichi sah auf meinen Ehering, "Oikawa?" Ich nickte bloß. "Macht Sinn. Ich habe ein wenig gehört, was er so in Argentinien treibt, hätte aber nicht gedacht dass du dort auch bist." Seine Stimme klang ein wenig melancholisch.

Erinnere mich bloß nicht an Tooru... Alleine der Fakt, dass ich gestern erfahren habe, dass deine Schwester wieder bei meinem Mann ist tut weh...

"Und du? Lebst du mit jemanden zusammen?" Auf meine Frage hin schüttelte er nur den Kopf. "Außer ich und meinem Hund gibt es so gut wie keinen mehr. Meine Eltern sind nicht mehr so an mir interessiert und Hana ist verschwunden, wie immer." Ich zog eine Augenbraue hoch, als er seine Schwester erwähnte.

"Verschwunden?" "Ja, sie ist Model und deshalb überall auf der Welt, aber erzählt uns nie wo sie hin geht und wann. Sie ist mir bis heute ein Rätsel." Er verdrehte seine Augen. Ich musste ruhig bleiben um nicht gleich zu schreien: 'SIE IST IN ARGENTINIEN! HOL SIE SOFORT AB ODER ICH HAUE SIE!'

"(V/N) wir wollen langsam weiter!" Rief mir meine Schwester Nozomi zu. "Okay! Ich komme sofort!" Ich drehte mich noch einmal zu Taichi. "Vielleicht können wir demnächst was zusammen unternehmen. Ich bin zwei Wochen hier!" Ich lächelte ihn an. "Okay! Ich gebe dir noch kurz meine Nummer, habe eine neue."

Nachdem wir unsere Nummern ausgetauscht haben, ging ich wieder zu meiner Familie und erklärte allen wer der Mann überhaupt war.

"Pass bloß auf, dass sich das von damals nicht wiederholt!" Nozomi stupste mich belustigt an. "Ich bin kein Kind mehr, du Blödi." Ich verdrehte die Augen.

-

Nachdem wir nach Hause gefahren waren, klingelte es nach kurzem auch sofort an der Tür. Shouta sprintete sofort los und riss die Haustür auf. "Ihr seit früh da." Sagte ich, als ich in den Eingangsbereich trat und Sanae, Hajime und ihre Tochter erblickte. "(V/N)!!!" Sie schmiss sich sofort an meinen Hals.

Ich drückte meine Cousine fest und sah danach zu Tooru's bestem Freund, hinter dessen Bein sich die Tochter versteckte. Shouta griff plötzlich ihre Hand und zog sie mit dich, "Sei nett zu ihr, Shouta!" Rief ich noch hinterher, bevor die beiden in einem der Zimmer verschwanden.

"Du bist nicht gewachsen, (V/N)." Sagte Hajime und umarmte mich dann. "Bist du geschrumpft?" Fragte ich ihn provokant, woraufhin er nur kurz lachte.

Ich habe die beiden wirklich vermisst und das merke ich erst jetzt... Es ist schön von seinen Freunden Umgeben zu sein.

Meine Familie kam ebenfalls nun und begrüßte die beiden. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen, indem ich größtenteils mit Sanae über alte Zeiten gesprochen habe. Es war schon spät, als wir beide letztendlich leicht angetrunken miteinander kicherten.

"Omg,... (V/N), weißt du noch damals als ich deinen Schatz kennen gelernt habe?" Sanae haute ein perfektes Gesprächsthema raus. "Oh neeinnn... Das war doch, als ich mit den Volleyball club in so einem Trainingscamps war!" Die ganzen Erinnerungen kamen auf einmal zurück. "Ja, und ich fand Tooru damals so toll und wollte ihn haben. Und nun sieh mich an! Ich bin mit seinem besten Freund verheiratet und habe ein Kind." Sanae's so ehrliches Lächeln erwärmte mein Herz. Sie liebte ihre Familie wirklich sehr.

Ich nickte, "Ich weiß noch wie sehr es mich gestört hat, dass du dich an ihn ran gemacht hast! Ohh ich hatte dich gerne umgebracht, aber hätte es auch nie zugegeben." Erzählte ich. "So warst du immer. Du wolltest nie deine Gefühle wirklich zeigen. Bis heute machst du das manchmal... Nozomi hat mir erzählt du trägst die Kette, die Tooru dir geschenkt hat, wieder?" Sie wartete auf eine Antwort und sah mich tief an.

Beschämt legte ich meine Hand auf die Kette die unter meinem Shirt war. "Ich weiß nicht wieso ich sie wieder trage." Ich sah traurig nach unten. "Ich glaube du trägst sie, weil du deinem Schatz was ganz bestimmtes damit sagen willst und es nicht schaffst dies mit Worten zu kommunizieren. Aber hör lieber nicht auf mich, das ist mein drittes Glas." Wir beide kicherten kurz.

"Vielleicht hast du recht. Aber ich will jetzt nicht weiter über Tooru nachdenken! Willst du Kekse?"

-

Nachdem Shouta und ich wieder nach Hause gefahren sind, wagte ich einen Blick auf mein Handy. Keine einzige Nachricht von Tooru.

Bis jetzt hätte er diesen blöden Artikel doch sehen müssen oder? Er hätte dann doch bestimmt mich angerufen um zu erklären was dort los war...

Ich kuschelte mich in meine Bettdecke und schloss ein wenig die Augen. Was wenn er mit ihr wieder was am laufen hat und mir deshalb nicht schreibt? Ich drückte mein Gesicht ins Kopfkissen und ein paar Tränen verschwanden in diesem. Tooru würde nicht Fremdgehen. So ist er nicht!

Plötzlich hörte ich, dass ich eine Nachricht bekam. Schnell sah ich auf mein Handy, voller Hoffnung das er Tooru war.

*****

Taichi: Sorry das ich so spät schreibe, aber hast du Lust dich morgen zu treffen? Wir könnten einen Café trinken gehen und dabei reden. :]

*****

Ich starrte auf seine Nachricht und ließ es mir durch den Kopf gehen. Wenigstens wäre ich dann abgelenkt und muss nicht an ihn denken...

*****

(V/N): Ja gerne, wann und wo?

*****

Nachdem wir alles besprochen hatten legte ich mich endlich schlafen. Es fühlte sich komisch an daran zu denken mit Taichi wieder in Kontakt zu sein, da er vor ein paar Jahren meinem jetzigen Ehemann ins Gesicht geschlagen hat... Ich musste lächeln. Dabei hat aber Tooru angefangen, aber seinen Schlag verfehlt...

Ich erinnerte mich wie er zu mir kam, mit einer blutigen Nase und ich kurz danach ihn meine liebe gestanden habe und danach haben wir uns geküsst... Wir hatten viele erste Küsse.

Drei mal glaube ich? Der Erste richtige, als meine größte Sorge war, dass der Volleyball Club was gegen Beziehungen hatte. Der Zweite, nachdem Tooru geschlagen wurde. Und der dritte, als wir uns in Argentinien wieder getroffen hatten.

Jedes mal hat uns etwas auseinander gerissen, doch genauso haben wir jedesmal wieder zueinander gefunden. Unsere Liebe muss Schicksal sein und deshalb will ich ihn auch nicht aufgeben...

-

Am nächsten morgen brachte ich Shouta zu meiner Mutter und traf mich danach mit Taichi. Wir beide setzten uns in ein neues Café in der Nähe der Aoba Johsai.

"Wirklich schade daß wir damals nicht auf die selbe Schule gegangen sind." Sagte Taichi und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, "Hätten wir uns anders kennengelernt, hätten wir vielleicht niemals den Kontakt verloren." Ich hörte Reue in seinen Worten.

"Ich weiß nicht, in der Oberstufe hatte ich größtenteils nur Augen für Tooru. Du hättest mich wahrscheinlich gehasst." Ich nahm einen Schluck Kaffee. "Ach ich hätte mir gerne angehört wie du über ihn schwärmst, wäre bestimmt lustig gewesen.  Vielleicht hätte ich mich dann auch nicht in dich verliebt." Mir wurde ein wenig unwohl als er dieses Thema hervorbrachte.

"Ich wünschte ich könnte nochmal alles besser machen. Ich hätte versucht einfach nur ein guter Freund für dich zu sein. Aber vielleicht kann ich das ja jetzt für dich sein!" Er sah mich mit einem großen Lächeln an.

"Natürlich kannst du das, auch wenn ich bald wieder zurück nach Argentinien gehe." Meinte ich und sträubte mich vor dem Gedanken wieder Zuhause zu sein.

"Okay dann erzähl mir jetzt alles, hier bin ich und ich bin für dich da." Sagte Taichi und ich fühlte mich plötzlich wohl. "Alles?" Fragte ich um bloß nichts falsch zu verstehen. Taichi nickte, "Was bedrückt dich?"

Sollte ich ihm wirklich davon erzählen? Was würde es mir bringen...? Egal, scheiß drauf, was soll schon passieren?

Love against the rules 2 // Oikawa x ReaderDonde viven las historias. Descúbrelo ahora