Don't find me Mate

Prolog

Anderssein...

Damit musste ich mich jeden Tag meines Lebens auseinandersetzen. Ich war ganz und gar nicht so wie die anderen Jugendlichen aus meiner Schule. Ich war auch nicht so wie die Erwachsenen um mich herum und genau das brachte mir oft einsame Stunden.  

Doch es war in Ordnung für mich. Lieber war ich allein, als dass jemand mein Geheimnis herausfinden würde. Zum Glück war ich aber ein echter Profi darin geworden, mein Innerstes zu verstecken.

Niemand wusste oder konnte erahnen, dass ich bei Vollmond nachts als Wölfin umherstreifte, um mein Revier zu beschützen. Allerdings war mir klar, dass sobald ich die kleinste Duftspur meines Gefährten wahrnehmen würde, ich für immer abhauen müsste.

Ich wollte nicht im Schatten eines männlichen Wolfs leben, der nur auf den Erhalt seines Stammbaums aus war.

Doch nicht nur mein Wolfsein, sondern auch mein Aussehen unterscheidet sich von anderen. Nicht nur, dass meine Iriden fast schwarz aussahen, was bei Menschen kaum möglich war, auch meine makellose Haut ließ die Unterschiede erkennen. Zumindest, wenn man ein Wolf war. 

Meine Gene heilten Wunden so schnell, dass sie auf meiner braunen Haut weder Narben noch Schrammen hinterließen.

Was noch anders war?

Die Liebe.

Wieso?

Weil ich sie vermutlich nie erfahren würde… 

Andere führten schon ihre dritte Beziehung in einem Jahr und sprachen davon, für immer zusammen sein zu wollen. Ich hingegen empfand kein Interesse am männlichen Geschlecht. Zumindest nicht in der Form, dass ich mich auf ewig binden würde. Verknallt war ich trotz meiner Gene auch schon öfter.

Bücher über Werwölfe ließen mich vor kurzem auch verstehen, warum ich nie mehr als nur eine flüchtige Verliebtheit empfinden konnte.

Das Stichwort hieß Gefährte – genau das, was ich nicht wollte. 

Jeder Werwolf hatte einen. Nur für ihn konnte man etwas empfinden, das länger anhielt, als einige Tage oder Wochen.

Super Aussichten für jemanden wie mich!

Ich wollte keinen und schon gar nicht, dass irgendjemand je von meinem Geheimnis erfahren würde.

Doch dann kam mir dieser unwiderstehliche Geruch in meine Nase, der mein Leben vollkommen auf den Kopf stellen sollte.