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"Was zum Teufel war das denn bitteschön?", hauchte ich, als ich mich endlich aus meiner Starre lösen konnte.

Hektisch fing ich an, das gesamte Untergeschoss aufzuräumen. Ich wollte nicht, dass Gloria einen Schock bekommt, wenn sie ihr Zuhause betreten würde.

Meine Hände fingen immer wieder an, unkontrolliert zu zittern. Mir wurde langsam bewusst, dass ich sie vermutlich nie wieder sehen würde. Selbst wenn dieser Alpha mich nicht bekommen würde, so musste ich dennoch für immer abhauen. Diese Erkenntnis schmerzte mich plötzlich so sehr, dass ich krampfhaft versuchte, meine Tränen zurückzuhalten. Es gelang mir jedoch nicht.

Unter Schluchzen räumte ich hastig die Küchensachen in die Schränke, eilte dann panisch in mein Zimmer und packte meine wichtigsten Sachen ein. Darunter waren Klamotten und meine Bücher. Es waren auch einige Fotos von Gloria, Pasqua und mir dabei, die ich mir noch wehmütig ansah. Danach ließ ich sie in meiner schwarzen Reisetasche verschwinden.

Nachdem ich alles ordentlich verstaut hatte, lief ich zu meinem Schreibtisch und riss mir schluchzend ein Blatt Papier aus meinem Block.

Nichts ist so, wie es scheint. Es geht mir bestens, aber ich musste weg. Ich wusste immer, dass dieser Tag kommen würde und doch bricht es mir das Herz. 

Wir sehen uns wieder

Aria

Danke für alles!

Ich spürte die Tränen unaufhörlich meine Wangen herablaufen, ignorierte sie jedoch und legte den Zettel noch schnell auf mein Bett. Mit der Reisetasche auf der Schulter lief ich zurück ins Wohnzimmer, in dem ich mich ein letztes Mal umsah.

Es war so altmodisch eingerichtet und hatte mir eigentlich nie wirklich gefallen. Doch jetzt, in der Gewissheit, es vermutlich nie wieder zu sehen, wurde es für mich wunderschön und einzigartig.

Schon komisch, unsere Gefühle in gewissen Situationen...

Ein letzter tiefer Atemzug mit geschlossenen Augen, bei dem mir Glorias vertrauter Geruch tief ins Bewusstsein wehte und schon kehrte ich meinem Zuhause den Rücken zu. Ich lief unter Tränen zu meinem Roller, der wohl das einzige war, was mir erhalten bleiben würde.

Die Tasche um den Rücken gebunden, setzte ich mich auf ihn und startete ihn. Als ich jedoch Gas geben wollte, kam ich nicht ein Stück vorwärts, was mich ihn verwundert wieder ausschalten ließ.

Ich überprüfte die Anzeigen und spürte plötzlich mit einer Gänsehaut auf den Armen, dass dieser Kerl wieder hinter mir stand.

Aufgeregt sprang ich von meinem Roller und drehte mich herum. Mister Unbekannt hatte eine Hand an meinem Roller. Er grinste mich mit einem schiefen Lächeln an.

"Das war nicht die Abmachung", meinte er kühl. Er verschränkte seine tätowierten Arme, während ich nach einer kurzen Sprachlosigkeit meine Stimme wiederfand und ziemlich gereizt reagierte.

"Zwischen uns gibt es keine Abmachung und jetzt verschwinde von meinem Roller!", knurrte ich und versuchte, so bedrohlich wie möglich rüber zu kommen. Ihn amüsierte meine Wut anscheinend nur noch mehr.

"Ach, Aria", lachte er und wollte einen Schritt auf mich zugehen. Sofort schubste ich ihn von mir weg, wodurch er leicht ins Straucheln geriet. Fassungslos sah er mich an.

"Das reicht!", knurrte auch er plötzlich bedrohlich, aber bei seinem Knurren fing mein Herz panisch an zu klopfen. Selbst meine Wölfin jaulte unterwürfig in meinem Kopf. Sie hatte sich ihm schon hingegeben, denn wie jeder wusste, hatte man einem Alpha nicht zu widersprechen, aber ich hatte da andere Ansichten.

"Oh nein, es reicht nicht! Sonst würdest du mich in Ruhe lassen und verschwinden!", gab ich ihm zurück. Mein Kopf war erhoben und ich zeigte keinen Funken Schwäche. 

Der Unbekannte ließ sich überhaupt nicht beirren. Er musterte mich mit leicht schief gelegtem Kopf und fixierte meine Augen so intensiv mit seinen, dass ich aufhörte zu atmen. Da war ein Gefühl, das so unerwartet zwischen uns auftauchte. Ich konnte es kaum unterbinden, bis ich mich von seinen dunklen Augen löste und tief Luft zog.

"Geh bitte einfach", wimmerte ich und bemerkte, dass ein Kampf vollkommen sinnlos gewesen wäre. Vielleicht musste ich auf sein Mitleid hoffen.

"Ich kann nicht und ich will auch gar nicht", meinte er ohne Ausdruck in der Stimme und kam wieder auf mich zu. "Du bist meine Gefährtin", raunte er in mein Ohr und nahm eine Strähne meiner schwarzen Haare. "Und dazu so makellos schön."

Er roch an mir, ließ seinen wolfischen Instinkten freien Lauf. Während mir mein Herz schmerzhaft bis zum Hals schlug, erregte ihn meine Nähe anscheinend bis tief ins Innere. Ich spürte die Vibrationen seines vor Lust bebenden Körpers.

Als er plötzlich seine Lippen an meinen Hals legte, wehrte ich mich doch wieder und knurrte, um ihn erneut von mir wegzustoßen.

"Such dir eine andere Gefährtin!", schrie ich ihn an. Ich wollte an dem Schönling vorbei, doch er griff ohne Vorwarnung um meine Hüften und warf mich über seine Schulter. Verzweifelt schlug ich um mich und zappelte so kräftig es mir möglich war, herum.

"Du machst mich zum mächtigsten Alpha der Welt", hörte ich ihn sagen. Kurz darauf spürte ich seine Hand auf meinem Po, wodurch ich erneut laut aufknurrte. "Und auch noch so stur und dickköpfig. Das wird ein Spaß."

Er lachte und als wir weiter die Straße herunter an einem Wagen ankamen, stellte er mich kurz ab und öffnete den Kofferraum. Erwartungsvoll schaute er mich an.

"Rein da, Hübsche", grinste er. Fassungslos blickte ich von dem geöffneten Kofferraum zu ihm auf.

"Hast du ‘nen Vogel?", fragte ich ernst. Plötzlich griff er sich mein Kinn und mich durchfuhr blanke Panik.

"Lerne, wo dein Platz ist", raunte er und biss mir leicht in meine Wange, wovon ich mich sofort mehr als nur erregt fühlte.

Das durfte doch nicht wahr sein! 

Als er abrupt tief durchatmete und mir genau in die Augen sah, wusste ich, dass er meine Erregtheit riechen konnte. Ich glaube, es gab vorher noch nie einen Moment, wo ich meinen Körper mehr gehasst habe als jetzt.

"Na gut", kam es plötzlich von ihm und er klappte den Kofferraum des silbernen Mercedes wieder zu. "Wenn du so gerne in meiner Nähe bist, dann darfst du vorne sitzen."

Jackpot! Irgendwann würde er an irgendeiner Ampel anhalten müssen und ich könnte einfach abhauen und Hilfe rufen.

Mit diesem Wissen lief ich lächelnd zur Beifahrertür und öffnete diese, um mich zufrieden auf den Sitz fallen zu lassen. Allerdings verging mir mein übermütiges Grinsen, als ich etwas Kaltes an meinem Handgelenk spürte. Erschrocken sah ich zu ihm herüber.

"Was soll das?", zischte ich und riss an der Handschelle, von der der zweite Teil an seinem Handgelenk festgemacht war.

"So kannst du schon mal lernen, dass dein Leben sich nur noch an meiner Seite abspielt."

Blödes gutaussehendes Arschloch!

Don't find me MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt