1. Kapitel

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Akaashi POV:
Heute war das erste Mal, dass ich zu meiner neuen Schule Fukurodani in Tokyo ging. Ein neuer Lebensabschnitt. Sicherlich werden das ein paar anstrengende drei Jahre.

Nachdem ich bei der Schule ankam, bahnte ich meinen Weg durch die Mengen von Schülern und Schülerinnen. Einige von ihnen sahen ähnlich verloren aus wie ich, vermutlich auch neue Erstklässler:innen. Als ich im Flur des zweiten Stockes eintraf, wo sich mein neues Klassenzimmer befinden sollte, hörte ich lautes Lachen von der anderen Seite des Flures. Ich wollte zwar nicht weiter darauf achten, aber trotzdem kreuzten sich meine Augen mit einem dieser Lautmacher.
Seine schwarzen und weißen Haare waren hoch frisiert und er hatte hypnotisierend goldene Augen. Er erinnerte mich sofort an eine zappelnde, niedliche Eule.
Ich konnte nicht anders, als stehen zu bleiben und ihn zu beäugen.
Ich vernahm noch wie, vermutlich sein Klassenkamerad, ihn spielerisch von hinten auf den Rücken schlug und wendete mich ab. Schließlich gelang ich endlich in den Raum, indem ich vermutlich etliche lehrreiche, aber vor allem langweilige Stunden verbringen musste.

Der Vormittag verlief recht angenehm, uns wurde erklärt wie nun alles ablaufen würde und der übliche Vortrag den man halt an einer neuen Schule so bekommt.
Ich hatte nicht vor mich mit anderen gleich anzufreunden, wie es die meisten in der Klasse taten, also entschied ich mich in der Mittagspause frische Luft zu schnappen. Ich beschloss mir schonmal die Sporthalle von Fukurodani anschauen. Da ich mich für Volleyball eingeschrieben habe, würde ich sowieso bald mit der Clubaktivität anfangen.

Es überraschte mich, als ich schon von weitem die aufprallenden Bälle und laute Stimmen hörte.
Ich blickte durch ein naheliegendes Fenster um ungesehen zu bleiben.
In diesem Moment, wurde ein Ball von einem Spieler zugespielt. Ich bezweifle das diesen noch jemand dort hoch oben zu fassen bekommen würde, doch dann erkannte ich den lauten Eulenjungen von vorhin wieder. Er sprang erstaunlich hoch in die Nähe des Balles und mir erschien alles wie in Zeitlupe. Er beförderte den Ball trotz eines Zweierblockes grinsend ins gegnerische Feld.
Ich fand dich, an diesem Tag.

Mein Mund hing mir offen, doch ich fasste mich schnell wieder, denn das klingeln des Gongs ertönte, welcher höhnisch das Ende das der Mittagspause bekanntgab. Den restlichen Schultag erwischte ich mich öfters dabei, wie ich an diesen Jungen von vorhin dachte.
ßIch will in der Zukunft zu ihm den Ball zuspielen und ihn bis zur Spitze der Nationalmeisterschaften bringen.

Bokuto POV:
Die Uhr befindet sich rechts oben im Klassenzimmer.
Passend zum Raum war der Rahmen blau und der größere Zeiger tickte gerade im Kreis, um die letzte Minute der letzten Stunde des ersten Schultages zu vollenden. Ich glaubte an sie, nur noch wenige Sekunden...

„HEY HEY HEYYYYYY", posaunte ich laut.
Ich gratulierte der Uhr für ihre verzückende Art, mich immer vom Unterricht abzulenken und sprintete so schnell wie möglich nach draußen. Entfernt hörte ich meine lachenden und seufzenden Mitschüler hinter mir, die sich daran schon im letzten Jahr gewohnt haben, und versuchte in niemanden reinzurennen.

Als ich mich dann im Umzieraum umzog, gesellten sich meine tollen Teamkameraden zu mir, vertieft in Gespräche über unser neues Teammitglied, welchen wir heute treffen werden. Ich grinste glücklich vor mich hin und lauschte dem Gespräch der Drittklässler gebannt.
Ich hoffe der Neue wird jemand, der länger spielen will als das eigentliche Training dauert und vielleicht sogar in den Mittagspausen? Bisher musste ich meistens die anderen überreden und sie schienen dabei dezent genervt.
Ich träume von einem Zuspieler, der mir immer zuspielt, egal wann.
Ich will mich auf ihn verlassen können und im Gegenzug wird er dann mit dem besten Ass in der ganzen Geschichte zusammenspielen. Übertreiben tu ich da nicht. Vielleicht ein wenig? Heh ups.

Unser Captain brachte mich zurück zur traurigen Realität ohne Zuspieler. Wir sollten uns schonmal dehnen und einspielen, bis unser Trainer und der Erstklässler eintreffen.
Man konnte mir ansehen das ich aufgeregt war, zumindestens hat dies Konoha vorhin angemerkt.

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Ich schlug mit voller Kraft auf den Ball, welcher dann allerdings zu meiner Enttäuschung ins Aus ging, als gerade die Tür aufging.
Wir wurden zum Aufstellen berufen und meine Augen wanderten zum hübschesten Lebewesen, das ich je gesehen habe. Sogar schöner als all die Eulen die ich in meinen Dokumentationsammlung täglich sehe.
Der Junge vor mir, er war wie aus einer Zeichnung geschnitten. Er hatte leichte Locken und schöne Gesichtszüge.
Er stand vor der Tür, von draußen strömte warmes Licht hinein und lies ihn wie ein Engel aussehen.
Ich fühlte eine irgendwie wärmende Verbindung zwischen uns, als hätten wir uns im letzten Leben schon gekannt.

„Ich bin Akaashi Keji, von der Mori Mittelschule, wo ich als Zuspieler spielte. Freut mich euch kennenzulernen"
ZUSPIELER? Asahi hat mein Beten erhört, dieser Agaashi muss vom Himmel geschickt worden sein. Ich starrte ihn fassungslos an.

Innerhalb der nächsten zwei Stunden spielten wir uns mit unserem (meinem) neunen Zuspieler ein. Es stellte sich heraus, dass er eher ruhig spielt. Seine Pässe sind präzise und an die anderen Spieler gut angepasst.

Ich war da eher das Gegenteil: eifrig, stürmisch, aufgeregt, ... generell einfach zu viel Energie könnte man sagen.
Das schien Akaashi allerdings nicht zu stören, er sah sogar etwas belustigt und zufrieden aus.

Als ich dann endlich mit dem Aufschlag dran war, nahm ich Anlauf und sprang hoch. Akaashi bereitete sich gerade für das Zuspiel vor, elegant lenkten seine Finger den Ball in meine Richtung. Die Zeit schien mitten im Sprung zu stoppen. Wir hielten Augenkontakt, ich nannte seinen Namen, er nannte meinen und es fühlte sich so an als könnte ich gerade jeden Bösewicht mit diesem Ball bezwingen.


„Bokuto-san"
„Agaashi"

Blitzschnell landete der Ball hinter dem Netz und man hörte nur noch das aufprallen des Balles.
Nachdem das Training schon zu Ende ging, spielten Beide weiter Volleyball, auch nachdem die Sonne schon unterging.

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We are the protagonists of the world  -  Bokuaka (deutsch)Where stories live. Discover now