10. Kapitel

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Bokuto POV:
Der Unterricht war langweilig, der Lehrer erklärte nicht richtig. Agaashi konnte das besser. Manchmal warf ich Kommentare ein wie: „Das weiß ich schon, hat mir Agaakshe schon erklärt" oder „ich will endlich mit Akgasch Volleyball spielen", dabei lachten meine Klassenkameraden immer. Wenn ich nicht komplett danebenliege machten sie sogar heimlich über das was ich sage Wetten, zumindestens wurde immer reichlich Geld am Ende der Stunde übergeben. Aber ich war da schon viel zu viel damit beschäftigt, die 5 Minuten vom Stundenwechsel mit Agaashi zu verbringen. Er war es schon gewöhnt und wartete immer geduldig an seinem Tisch auf mich. Im Unterricht schickte ich ihm zwischendurch auch ein paar Nachrichten, in denen drinstand, dass der Unterricht langweilig war und ich seine Nähe vermisste. So verlief das die letzten Wochen immer. Es wurde fast wie eine Routine für uns.
Und dann fiel der erste Schnee.

Es war Ende November, kleine weiße Schneelocken flogen vom Himmel herab. Winter war eine faszinierende Zeit und ich habe schon einige Pläne für diese Jahreszeit. Ich saß noch in meinem Klassenzimmer, die Lehrerin erklärte gerade irgendwas von Buchstaben in Mathe. Wer hatte sich denn wieder sowas ausgedacht? Ich wette Agaashi verstand das, musste er mir später unbedingt erklären. Danach könnten wir dann im Schnee spielen. Ich hoffe er fand das nicht zu kindisch. Agaashi befand sich gerade im 2. Stock und hatte Biologie. Sicherlich passte er gerade gut auf und notierte sich alles mit, so kannte ich ihn.

Akaashi passte gerade nicht gut auf und notierte sich nicht alles mit.
Stattdessen zeichnete er kleine Skizzen von einem Volleyballspieler in seinen Block.

Der Vormittag zog sich ätzend in die Länge und ich konzentrierte mich immer weniger.
Aber dann begann auch schon die Mittagspause. Wie gewohnt holte ich Agaashi ab, welcher schon zwei Lunchboxen für uns bereithielt. Er konnte seine Gefühle vielleicht nicht so wie die meisten Menschen ausdrücken, dafür fand er aber andere Wege. Ich sah wieviel Arbeit er jeden Tag in, beispielsweise dieses Essen, für mich reinsteckte. Das konnte mich nie nicht zum Lächeln bringen.

Wir gingen, wie in jeder Mittagspause zu unserem Plätzchen unter dem Baum und dort warteten schon unsere beiden Managerinnen und Konoha. Ich genoss mein Essen bis zum letzten Reiskorn und inhalierte es förmlich, aber das hieß nicht das ich mich nicht ausgiebig bei der Diskussion Was ist besser: Sommer oder Winter beteiligte.
Als gerade niemand hinguckte, fasste ich Agaashi am Ärmel und zog ihn mit mir auf die Wiese.

Es war erstaunlich, wie viel es schon geschneit hat. Die ganze Ebene vor uns war mit einer weißen Decke überdeckt und es schneite sogar noch immer. Ich zog scharf die Luft ein und blickte zu meinem Freund neben mir, den ich noch nicht losgelassen hatte. Er schaute zwar verwundert, aber er schien mir zu vertrauen. Tja, das war dann wohl dein größter Fehler mein Freund.

Ich lies mich nach hinten fallen und zog ihn gleich mit mir hinunter. Nach wenigen Sekunden kroch die Kälte auf die unbedeckten Stellen meines Körpers und ich schüttelte mich. Neben mir hörte ich kichern und ich schaute in seine Richtung . Der Anblick war schön. Strähnen fielen auf sein hübsches Gesicht und Schnee war in seinen schwarzen Haaren, wodurch ein schöner Kontrast entstand.

„Versprich mir, mich nie zu verlassen", wisperte ich ihm leise zu.
„Ich verspreche es", wisperte er in gleicher Lautstärke zurück.
Ich konnte nicht anders, als seine Haare aus seinem Gesicht zu streichen und ihn bewundernd anzuschauen.

Plötzlich warf mich ein Schneeball aus der Trance. Wer war das denn? Ich blickte erschrocken um mich herum und mein erster Instinkt war, die Person neben mir zu beschützen. Schien aber so, als müsste ich mir um ihn keine Sorgen machen, denn er beschoss schon unsere Angreifer mit erstaunlicher Treffsicherheit mit eigenen geformten Schneebällen. Es stellte sich heraus, dass die hinterhältigen Angreifer Komi und Konoha waren. Das Verfahren entwickelte sich in eine erstaunlich monströse Schneeballschlacht, in der niemand ungetroffen blieb.
Später stoßen auch die restlichen Teamkameraden und Managerinnen dazu.

Zu Ende der Mittagspause waren wir alle aus der Puste. Jeder machte aber noch einen persönlichen Schneeengel und dann mussten wir uns leider wieder verabschieden um in unsere Klassen zu kommen. Wegen der Kälte zitterte ich im Unterricht noch, aber es hatte sich total gelohnt.

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We are the protagonists of the world  -  Bokuaka (deutsch)Where stories live. Discover now