7. Kapitel

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-Freitag-

Bokuto POV:
JOOOOO, es begann gerade die sechste Stunde des Schultages und bald sollten wir unsere Noten bekommen. In den letzten beiden Tagen bin ich Agaashi zwar kaum begegnet, aber wir haben immerzu geschrieben.
Ich machte mir gerade heftige Sorgen um das Ergebnis.
Wenn ich nicht bestehe, wird nicht nur Agaashi enttäuscht sein, der seine ganze Freizeit für mich aufgeopfert hat, sondern ich werde nicht mehr Volleyball im Club spielen dürfen! Wenn das wirklich passieren wird, habe ich vor mit meinem kleinen Brüderchen und im Nachbarschafts-Volleyballclub weiter zu spielen. Trotzdem wäre es natürlich nicht das gleiche Feeling. Ich war tief in Gedanken, ich bemerkte nicht einmal das der Lehrer bei meinem Tisch (ich saß hinten links beim Fenster, der Maincharacter Platz) vorbei ging und mir ein Geheft von Blättern umgedreht auf meinen Arbeitsplatz donnerte.
Als ich es dann jedoch bemerkte, wurde ich nur noch nervöser und überlegte ob ich besser mit Agaashi nachschauen sollte, was für eine Note ich habe.

Ehhh, meine Neugier war größer. Ruckartig griff ich nach dem Papier, schloss die Augen fest zusammen und drehte es um. Ich sah die Note nirgendwo, ich hatte immer noch die Augen geschlossen.. Zögernd öffnete ich schließlich meine Augen, welche sich kurz daraufhin weiteten.
WUAHHHHHHHH

Akaashi POV:
Ich war im Unterricht und versuchte gerade ein Matheproblem zu lösen. Wie kann Charlie bitteschön 57 Kekse in einer Stunde essen? Er muss sicher einen Trick dafür haben den er mir zeigen müsste. Wäre wahrscheinlich irgendwann mal nützlich. Diese Textaufgaben sind dennoch wirklich fraglich.
Bokuto sollte jetzt wahrscheinlich schon seinen Test zurückbekommen haben. Ich hoffe wirklich er hat bestanden, auch wenn's nur knapp wäre. Um Himmels Willen, ich wüsste nicht wie ich ihn aufmuntern könnte, wenn er durchfiele. In der restlichen Stunde überlegte ich mir schonmal sicherheitshalber ein paar Wege für den Fall aus, doch ich denke nicht, dass sie benötigt werden. Ich glaubte wirklich an ihn.

Wir hatten 5 Minuten früher aus, unsere Mathelehrerin Frau Müller schien wirklich verzweifelt mit uns zu sein.
Ich kann von mir aber nicht behaupten, das sie mir leid tat. Fies, ich weiß.
Ich schrieb Bokuto schnell eine Nachricht in der stand, dass ich schnell bei einem Laden um die Ecke einkaufen würde und dass er nicht auf mich warten solle. Es gab eine 50% Chance, dass er sein Handy auf stumm hatte.
Naja in den letzten 5 Minuten des Schultages sollte das aber kein Problem sein, dachte ich (und irrte mich).
Ich trödelte langsam im Geschäft herum und kaufte schließlich nur eine Tafel Oreoschokolade.

Da ich etwas vergessen habe, ging ich dann aber doch wieder zurück zur Schule. Vor dem Eingang standen jeweils rechts und links mehrere blühende Sakurabäume. Ich betrachtete sie, ein paar pinke Blüten vielen durch einen leichten Wind schwebend zu Boden. Der Anblick war zauberhaft, niemand konnte mich für das Vergessen der Zeit beschuldigen, wenn man so etwas zu Gesicht bekommt.

Eventuell wandte ich meinen Blick jedoch ab und traf auf vertraute goldene Augen. Sie schienen förmlich Liebe auszustrahlen, vermutlich imaginierte ich das aber. Etwa 15 Meter entfernt von mir stand ein starrender Bokuto. Mit offenem Mund und in die Höhe geschossen Augenbrauen.
„Bokuto-san, wie lange stehst du dort schon? Egal, wie war der Test?"
Er fasste sich und strahlte nun richtig.
„AGASHEEEEEE, ICHHABSGESCHAFFT! DASALLESNURWEGENDIR, DANKE AGASHIIII"
Es formte sich ein Lächeln auf meinem Gesicht und kurz daraufhin musste ich lachen. Auch Bokuto viel mit ein.
Ich rannte auf ihn zu, mir war gerade egal ob es merkwürdig aussehen würde. Mit erstaunlichem Tempo kam er auch auf mich zu und in der Mitte trafen wir aufeinander. Ohne zu zögern umarmten wir uns fest. Er hob mich sogar etwas hoch und drehte mich im Kreis, immer noch lachend.

Nachdem wir uns beruhigt haben, kramte der stolze Eulenjunge seine Probe aus seinem unordentlichen Schulranzen heraus. 89 Prozent? Ich schaute staunend zu ihm auf, das war... wow.
Man muss bedenken, Bokutos Prozentwerte waren in den letzten zwei Jahren hauptsächlich einstellig.

Der Grund für Bokutos Befinden auf dem Schulgelände war, dass er sein Handy nicht auf stumm hatte und der Lehrer es wegen der Notification einsammelte, ups. Wenn er aber schon da ist, kann ich es ihm auch gleich geben. Ich holte die Schokolade, die ich vorhin gekauft hatte raus und hielt sie Bokuto entgegen.
„Ich wusste das du es schaffst"
...
„Das ist meine Lieblingssorte, woher wusstest du das Agaashi? Bist du ein Gedankenleser??"
Das war ich tatsächlich nicht. Es kam mir einfach plausibel vor, ihm diese Sorte zu schenken. Die meisten Kinder mochten sie auch und anscheinend lag ich mit dem Gedankengang ja nicht falsch. Das laut auszusprechen wagte ich aber nicht, ich hörte nicht einmal mehr auf wie ein Idiot zu grinsen.

Ich war glücklicher seitdem ich Bokuto traf.

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We are the protagonists of the world  -  Bokuaka (deutsch)Where stories live. Discover now