24 - Sirius geigt mir gehörig die Meinung

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𝕀𝕟 𝕥𝕙𝕣𝕖𝕖 𝕨𝕠𝕣𝕕𝕤 𝕀 𝕔𝕒𝕟 𝕤𝕦𝕞 𝕦𝕡 𝕖𝕧𝕖𝕣𝕪𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘 𝕀'𝕧𝕖 𝕝𝕖𝕒𝕣𝕟𝕖𝕕 𝕒𝕓𝕠𝕦𝕥 𝕝𝕚𝕗𝕖: 𝕀𝕥 𝕘𝕠𝕖𝕤 𝕠𝕟

"Selene."

Ich ignorierte Sirius.

"Selene?"

Ich zuckte mit keiner Wimper.

"Selene!!! Wirst du mir jetzt wohl zuhören?!"

Langsam sah ich auf.

"Du musst hier mal wieder weg! Du sitzt seit Tagen hier rum! So wie du aussiehst, hast du nicht mal geschlafen!", redete mein Bruder auf mich ein.

Aber ich wollte nicht. Ich konnte nicht. Er war doch immer noch nicht aufgewacht. Und es war meine Schuld, dass er verletzt war. Hätte er sich nicht zwischen mich und die anderen Werwölfe geworfen...

"Selene, ich mache mir Sorgen um dich! Und Regulus und Holly und alle anderen auch! Bitte, komm mit mir mit!", versuchte er es weiter.

Ich schüttelte den Kopf. Sirius hingegen schien schön langsam sauer auf mich zu werden.

"Jetzt hör' mir mal gut zu! Wir alle vermissen Moony! Aber es hilft ihm absolut nicht weiter, wenn du hier vor der Tür zum Krankenflügel verrottest! Ich weiß ja nicht, ob dir das entgangen ist, aber das Leben dreht sich nicht nur um dich! Es geht weiter! Mit oder ohne dir! Und dafür, dass es das nicht ohne dich tut, musst du selbst sorgen!", rief er wütend, "Also, bitte, steh' auf, komm' mit zum Essen und versuch' es wenigstens! Und wenn du es nicht für dich tust, dann wenigstens für ihn. Für mich. Für deine Freunde. Bitte."

Ich öffnete den Mund wie um zu antworten, aber kein Ton kam heraus. Und dann ging mir auf, dass er recht hatte. Ich konnte dem Leben nicht weiter dabei zusehen, wie es an mir vorbeizog. Das würde Remus auch nicht weiterhelfen. Ich konnte nur hoffen, dass er wieder aufwachte. Bald.

Sirius, der den Umschwung in meinen Gedanken wohl auch bemerkt hatte, streckte mir die Hand entgegen, um mir aufzuhelfen und ich ergriff sie. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht nickte er mir zu, und dann machten wir uns auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.

Wenige Tage später beim Abendessen war alles wieder beim Alten - wenn man mal den freien Platz ignorierte, an dem eigentlich Remus sitzen sollte. Ich versuchte, einfach in eine andere Richtung zu blicken. So entging mir das Lächeln nicht, das Holly zum Slytherintisch schickte - und das, das Regulus zurückwarf auch nicht.

Ich musste grinsen. Die beiden passten aber auch wirklich super zusammen.

Plötzlich tippte mich jemand von hinten an. Ich drehte mich um - und riss die Augen weit auf. Dort stand niemand anderes als Remus. Das Grinsen in meinem Gesicht verzehnfachte sich. Mindestens. Begeistert sprang ich auf und warf mich erst einmal in seine Arme.

Auch die anderen hatten ihn mittlerweile entdeckt und so war er wenig später von allen Seiten von Schülern umringt. Irgendwann brachte James sie dazu, sich hinzusetzen.

"Weißt du, im Nachhinein ergibt die Prophezeiung total Sinn", überlegte Remus laut.

"Sehr hilfreich ist so eine Prophezeiung im Vorhinein dann aber nicht, oder?", kam ich nicht umhin festzustellen.

Keiner widersprach mir.

"Und der Stern, um den es geht, der bist du", fuhr Remus fort.

Ich blickte ihn wenig überzeugt an. Wie ein Himmelskörper war ich mir eigentlich noch nie vorgekommen, von meinen grottenschlechten Astronomiekenntnissen mal ganz zu schweigen.

"Naja, Selene bedeutete zwar Mond, aber dein zweiter Name, Sari, bedeutet leuchtender Stern", informierte er mich.

Das wusste ich zwar, hatte es aber nie in diesem Zusammenhang betrachtet. Aber woher wusste er das?

"Woher weißt du überhaupt, wie ich mit Zweitnamen heiße?", erkundigte ich mich neugierig.

"Das habe ich von einer absolut geheimen Quelle!", teilte er mir grinsend mit.

Sirius neben mir schien ganz plötzlich beinahe an einem Lachanfall zu ersticken.

"Wenn deine geheimen Quellen geheim bleiben sollen, dann sollten sie sich vermutlich", ich warf einen vielsagenden Blick in Sirius' Richtung, "weniger auffällig verhalten."

"Ja, vermutlich", musste Remus mir grinsend rechtgeben.

Sirius versuchte, beleidigt auszusehen, doch weil er nicht aufhören konnte zu lachen, glückte das nicht wirklich und hatte nur zur Folge, dass auch ich und die restlichen Rumtreiber und Holly in Gelächter ausbrachen.

Was sollte man sagen? Dafür waren Freunde schließlich da.

When the moon is bleeding...Where stories live. Discover now