Ob es bei dem Versuch bleibt?

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Leicht genervt schubst er die junge Frau in den Speisesaal zurück, wobei sie ein wenig stolpert bevor sie es schafft sich zu fangen und das Gleichgewicht wiederzufinden. „Du dumme Glucke wärst fast als Brathähnchen geendet.", zischt der Urvampir und sie lacht unsicher. „A-Ach... Wir haben nur das Problem dass er jetzt anscheinend weiß wo ich bin..." Ein ebenfalls genervtes, aber zustimmendes Brummen ertönt. „Und Nestus muss wieder arbeiten, bist du komplett durchgeknallt? Hat dir mein Blitz Hirnzellen verbrannt?" Julie sieht zu dem braunhaarigen Mann und grinst zwar, aber falscher könnte es nicht sein. „Hehe... uhm... joa... scheiße gelaufen." Die Aufmerksamkeit liegt nun auf dem braunhaarigen Mann der wie aus dem Nichts auftauchte und langsam und mit leicht verzogenem Gesicht auf die junge Frau zugeht. Alucard hat es gar nicht gern dass jemand unbekanntes hier nicht nur auftaucht, sondern scheinbar auch von all dem bescheid weiß was hier abgeht. Die roten Augen liegen auf dem bärtigen Mann und er streckt einen Arm vor Juliette aus, tritt einen Schritt nach vorn. „Und mit wem haben wir das... spontane Vergnügen. Irgendjemand dessen Gedanken ich nicht lesen kann, so viel steht fest." Eine Hand auf seinem Oberarm lässt ihn zu der Blondine sehen, diese lächelt aber und schüttelt den Kopf. „Entspann dich. Pater? Erzbischof?" Sie geht an dem Arm vorbei und stellt sich direkt neben den Mann, legt ihm einen Arm um die Schultern und dreht ihn somit zu den anderen. „Das ist Emmanuel. Ihr kennt ihn alle als Jesus." Anderson mustert den Kerl, das ist doch nie und nimmer der Mann über den er so viel gelernt hatte, den er schon bewunderte! Auch Enrico ist offen mit seiner Skepsis und fast schon Abneigung gegenüber dem Mann eingestellt. Emmanuel zieht eine Augenbraue hoch und dreht seinen Kopf langsam zu Juliette. „Du MUSSTEST es auch sagen, oder?" Entgeistert erwidert sie seinen Blick und klopft ihm auf die Schulter ehe sie ihn loslässt. „Sollte ich sagen dass du mein Freund bist?" Lachend schüttelt sie den Kopf und verschränkt die Arme. „Da ist es wirklich wahrscheinlicher dass du Jesus bist." Er verdreht die Augen und seufzt. „Du weißt schon dass du einige Kandidaten gehabt hättest, aber du bist zu blind um die Annäherungsversuche zu sehen." Bitte? „Wenn du DAS weißt, dann weißt du auch dass ich in der Sache komplett verblödet bin und klare Ansagen brauche, oder?" Entgeistertes Brummen, ehe Emmanuel sich den Nasenrücken reibt und dann wieder den Kopf schüttelt. „Wie auch immer- Wir müssen uns jetzt erst einmal darum kümmern deine komplett hirnrisse Aktion zu beseitigen und hoffen dass Nestus es schafft deinen Standort wieder zu verschleiern. Wenn du uns das alles versaut hast..." Er kneift seine Augen zusammen. „Dann kann dir nicht einmal mehr die Gnade des Meisters helfen." Hatte sie nicht eh schon ein VIP-Ticket in die Hölle? „Meister?" Alexander runzelt die Stirn, Emmanuel erwidert seinen fragenden Blick. „Mein Meister, derjenige dem die ganze kranke Geschichte eingefallen ist mit dem Vater-Sohn-Gedöns. Gott." Enrico, der ebenfalls innerlich noch gegen diese Entscheidung ist das so zu akzeptieren wie es anscheinend ist, mustert den braunhaarigen Mann weiterhin schon fast abwertend. „Sie wollen uns also wirklich vermitteln dass es die ganze Geschichte, hinter der wir schon Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende stehen, nichts steckt außer heiße Luft?" Emmanuel seufzt und nickt. „Es tut mir leid dass man euch alle so hinter das Licht geführt hatte, aber das alles war irgendwie ein verdammter Selbstläufer und ich konnte nichts mehr tun." Immer noch nicht glaubt er ihm und der Magier tritt einen Schritt auf den Erzbischof zu, wird aber von einem gezogenen Bajonett Andersons zurückgehalten. „Weißt du wie es ist unschuldige Menschen verbrennen zu sehen, Enrico? Nur weil sie eine andere Haarfarbe haben? Rothaarige sollen mit dem Teufel im Bunde stehen? So viele unschuldige Leben wurden unter Qualen genommen- Ich konnte bei den wenigsten helfen. Hexenverfolgungen... ihr habt nicht EINE Hexe erwischt, kann ich dir das sagen? Nicht eine, Enrico. Und ich muss es wissen, ich stand damals dem Meister noch näher als ich es jetzt tue. Ich war von seinem Bann gefangen aus dem ich mich nun endlich befreien konnte." Emmanuel zuckt nicht einmal, sondern blickt dem Paladin nur ruhig in die grünen Augen, die Klinge des Bajonetts an seinem Hals. Leicht lächelnd nickt er, zeigt nicht einmal Anzeichen eines nervösen Zuckens. „Alexander, ich finde es wunderbar wie du hinter dem stehst was du glaubst, aber bist du der Meinung dass man mich so einfach umbringen kann?" Aus seinem Lächeln wird ein Grinsen. „Und das ohne sie zu verletzen?" Langsam deutet er auf Juliette.

The BelieverWhere stories live. Discover now