2 - [Die Vorbereitung Des Dates]

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Zusammen mit den beiden lief ich die Straße von Washington entlang. Auch wenn ich sie eher mit mir schleifen musste.

Ich sah wie Kelly ihren Kopf in den Nacken legte.
,,Warum kannst du deinen Eltern nicht einfach schreiben" Mekerte sie.
,,Ganz einfach, weil ich Handyverbot habe" Ich hielt vor den beiden an.

Ich streckte meine Arme weit aus und schüttelte meine Handgelenke.
,,Wie konntest du auch in Sport, als Energiebündel, durchfallen?" Beklagte sich Theo. Skeptisch verschränkt er die Arme vor der Brust.

Schnell drehte ich ihnen meinen Rücken zu, und versuchte den Gedanken, wie die Zwillinge in Sportuniform Bahnen liefen, abzuschütteln.

Abrupt blieb ich stehen. Ein großes Gebäude hatte sich vor uns aufgetürmt.

Das Gebäude war in weiß gehalten, mit ein paar goldenen Verzierungen. Ein riesiger Bogen war um die Tür gebaut.

Wir befanden uns vor Washingtons größter Buchhandlung. Die Buchhandlung meiner Eltern.

An diesem Ort hatte ich mehr Zeit verbracht, als ich in der Schule verschwendete.

Hier gab es alles, von den bekanntesten Thrillern zu den berühmtesten Dramen.

Doch nur ein Genre, hatte einen so besonderen Platz in meinem Herzen, wie kein anderes. Seit meiner Kindheit, fand ich mich immer im Gang der Romantiker wieder.

Ich wollte genau wie die Haupt Charaktere, eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Sei es, dass ich mich in meinen besten Freund verliebte, mein Erzfeind mir seine Gefühle gestand, oder ein berühmter CEO mich zu seiner Assistentin machte, es sollte wie in den Büchern sein.

Wir drei fanden uns im riesigen Saal wieder. Drei Stockwerke hatte die Bücherei. Meine Eltern hätten überall sein können, doch sie waren immer hinter dem Tresen.

Ich zog Kelly und Theo hinter mir her. Meine flache Hand presste ich auf die kleine Glocke, die mir die Aufmerksamkeit meiner Eltern verschaffen sollte und konnte.

Mein Vater setzte sich aufrecht in seinen Stuhl, faltete seine Zeitung und sah mich erwartend an.

Theo und Kelly hoben zur schnellen Begrüßung die Hände.
,,Ich werde heute spät nach Hause kommen" Erklärte ich.

Er blieb still und wartete auf einem Grund.
,,Für ein Schulprojek treffe ich mich mit jemanden" Erläuterte ich meine Antwort.

Mein Vater hob den Daumen.
,,Okay, wir sehen uns später" Ich lief hinter dem Tresen und umarmte ihn, bevor ich mich zusammen mit Kelly und Theo aus dem Staub machte.

Als wir wieder an der frischen Luft waren, schien die Sonne noch heller als zuvor.
,,Es ist immer wieder aufs neue schräg" Wiederholte Theo seine Meinung erneut.

Er spielte auf meinen Vater an. Er war im Gegensatz zu mir, keiner der viel redete, er schwieg lieber, doch dafür hatte er ein ausgezeichnetes Gehör.

Er hatte extra gewartet bis wir draußen waren, um das zu sagen. Bei Theos erster Begegnung mit meinem Vater, wusste er nur, dass er schweigsam war.

Mein Vater lief aus dem Wohnzimmer in die Küche. Theo meinte, dass seine Gesichtsausdrücke schräg sein. Mein Vater hatte dies natürlich mitgehört und das auch deutlich gemacht.

Nachdem Vorfall versuchte Theo so wenig zu sprechen, wie es nur ging.

Theo fand sein Gesicht an sich, nicht schräg, die Tatsache, dass es so ausdruckslos war, fand er merkwürdig. Selten verzog mein Vater eine Miene.

Die Bücherei war nicht weit von zu Hause entfernt. Genaugenommen nur zehn Minuten. Sie lag einfach auf den Nachhauseweg

Ich lief vor den beiden.
,,Was genau ist dein Plan?" Erkundigte sich Kelly.

Ich summte.
,,Wir ziehen uns allein zusammen zurück. Er würd sich einbringen in die Arbeit und mir seine intelligente Seite zeigen. Seine geheime intelligente Seite, die Seite, die es lieb die Klassiker dieses Jahrhunderts zu lesen" Schwärmte ich vor mich hin.

Undeutlich nuschelte Theo etwas:
Das war nicht die Frage.

Wir liefen die Treppe zu meiner Wohnung herauf. Das Treppenhaus hatte nichts schönes an sich, es war farb- und trostlos.

Wir lebten auch nicht in einem Haus mit Garten. In Washington konnte man nur ein Haus besitzen, wenn man im ländlichen Teil lebte, oder sehr reich war.

Meine Eltern verdienten zwar mehr als der Durchschnitt, doch man konnte dies nicht zu dem Reichtum zuordnen.

Ich schloss die Haustür sofort auf und lief direkt in mein Zimmer hinein.

Ich konnte schon Kellys erschöpftes schnaufen hören. Erst mussten wir bis in den fünften Stock laufen, und dann rannte ich noch durch die halbe Wohnung.

Der Block hatte kein Fahrstuhl, da es eben nur bis zum fünften Stock ging.

Ich hatte das Zimmer mit Dachschräge bekommen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers, führte ein riesiges Fenster auf eine Plattform herauf.

Die Plattform bestand aus Holzlatten, die über die Zimmer der unteren Mieter lagen. Es gab weder einen Zaun, noch irgendwelche anderen Sicherheitsbeschrängungen.

Der ''Balkon" war hauptsächlich mit Pflanzen verzierte. An der Wand war eine Couch gelehnt. Über dem Dach führte nur eine Lichterkette. Sie war eigentlich nutzlos, da Washington immer hell am leuchten war, doch mir gefiel die Idee.

Ich stellte mir schon eine ganze Weile vor, wie es wohl wäre, wenn ich Ashton unter diesen Lichtern küssen würde.

Kelly und Thoe hatten es nun auch in mein Zimmer geschafft. Ohne mir auch nur einen Blick zu würdigen, warf sich Kelly auf mein Bett. Nur Theo gesellte sich zu mir an dem Schrank.

,,An was hast du gedacht?" Zog er mich aus meinen Gedanken.
,,Ich habe an etwas...ich eh...ich habe an nichts gedacht" Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.

Ich weiss nicht, an was ich gedacht hatte. Mein Kopf war völlig leer. Ich wollte mir etwas zum anziehen raus suchen, doch als ich vor dem Schrank stand, wollte mein Gehirn nicht mehr denken.

Ich hörte Kelly im Hintergrund lachen. Es war eher ein prusten, da sie sich schnell verschluckte und letztlich um ihr Leben kämpfte, sich nicht vollkommen zu blamieren.

Theo und ich versuchten währenddessen unser Lachen zu unterdrücken.

Als Kelly wieder zu Luft kam, entschloss sie sich, sich zu uns zu setzten. Unsere Gesichter waren aus den unterschiedlichsten Gründen rot geworden.

Genervt atmete sie ein.
,,Und?" Versuchte sie so lässig es ging zu fragen. Demonstrativ mied sie auch noch unsere Blicke.

Verzweifelt Stöhnte ich auf und ließ mich nach hinten fallen. Ich starrte konzentriert die Decke an.

Meine Augen wanderten zwischen den ausgedruckten Bücherseiten, welche an meiner Dachschräge hingen, hin und her.

Ich versuchte mich daran zu erinnern, was die Frauen in diesen Geschichten trugen, als sie sich für die Liebe ihres Lebens herausputzten.

Elegante Cocktailkleider vielleicht? Etwas, dass Ashtons Kleidungsstil nah kam?

Gelangweilt quietschte Kelly auf.
,,Ich such dir etwas Heraus!"

Hopelessly In Love Onde histórias criam vida. Descubra agora