12 - [Zweifel]

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Ich atmete tief ein und aus, ehe ich an der Tür klopfte und sie öffnete. Mister Harrison schien desinteressiert an meinen plötzlich erscheinen.

Ich schaute mich in dem Raum um und erblickte den einzigen noch freien Platz, welcher neben Ashton war.

Ungewollt schländert ich dort hin. Ich öffnete meinen Block und begann die Formel, welche an der Tafel standen, nieder zu schreiben.

Mein Blick wanderte kurz zu Ashton, der unter dem Platz mit seinem Feuerzeug rumspielte.

Augenblicklich versteiftte sich mein gesamter Körper. Ich bekam Angst ihn mitzuteilen, dass ich unser Projekt ohne ihn weiterführen würde. Ich entschloss mich letztendlich dazu, ein Gespräch mit Mister Harrison zu führen und ihn die Situation zu erklären.

Mein Kopf hätte mir ab hier mitteilen müssen, dass ich nicht zur Party gehen sollte und ich Plan C komplett vergessen sollte, doch ich klammerte mich an dieser Idee fest, obwohl ich nichts damit zu tun habe wollte.

Ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Zu erst kam der Eintrag in meine markelose Schulakte, dann wollte mir Courtney und unsere gestrige Nacht nicht mehr aus dem Kopf gehen und Ashton schwirrte auch irgendwo herum.

Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich kaum noch das läuten der Klingel war nahm.

Ich wartete bis meine Mitschüler aus dem Raum verschwunden waren. Mister Harrison nahm meine redebedürftigen Blick nur ungern wahr.

,,Und was kann ich für dich tun, Miss Dawson?" Sprach er desinteressiert. Er richtete seine Brille und schenkte mir dann seine Aufmerksamkeit.
,,Es geht um das Projekt von Ashton und mir" Er hob schon seine Augenbrauen, als hätte er befürchtet, worum sich das Gespräch drehen würde.

Ich atmete noch einmal tief ein.
,,Ich mache die gesamte Arbeit allein. Er beteiligt sich nicht und lässt andere für ihn arbeiten" Ich war wütend und fühlte mich gleichzeitig einfach nur dumm.

Mit einem leeren Blick starrte mich Mister Harrison weiterhin an.
,,Gut, dann stell das Projekt allein fertig und Mister Cole wird seine dementsprechende Note bekommen" Man konnte an seinem Ton merken, dass er einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte.

Mit einen einfachen nicken verabschiedete ich mich und lief zum Geschichtsunterricht.

Diesen Kurs belegten Kelly und ich zusammen. Theo hatte dafür Hauswirtschaft.

Kelly saß in der Mitte und direkt hinter uns, konnte ich Courtney und Becca erkennen.

Steif und verkrampft trottete ich auf meinen Platz zu.
,,Und?" Fragte Kelly.
,,Ich soll das Projekt allein fertig machen" Seufzte ich.

Ihre Hand fuhr meinem Rücken auf und ab, so wollte sie mich aufmuntern.
,,Sieh es positiv, du musst dich nicht mehr mit ihm treffen" Sie lehnte sich selbsicher an die Stuhllehne.
,,Ja, trotzdem werde ich ihn noch sehen" Gab ich verzweifelt von mir.

Kelly runzelte ihre Stirn, ehe sie verstand.
,,Du musst nicht zu seiner Party kommen, Plan C ist sowieso bescheuert und zu deinem Geburtstag werd er eh nicht erscheinen" Zählte sie bei den Fingern ab.

Ich hatte nicht mehr wirklich Lust auf die Party, ich wollte nur noch wegen Courtney dorthin, doch ich fühlte mich, als müsste ich mich zu Plan C zwingen. Außerdem wusste ich, dass er nicht zu meiner Party erscheinen würde.

Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch senken. Ich blendet alles aus. Kelly's fassungsloses Stöhnen, Das laute Gerede, welches schon fast wie Geschrei klang und das ständige knirschen der Stühle.

Nur Courtney nahm ich wahr und zwangsläufig auch noch Becca. Sie beide redeten über die Party. Wer brachte Alkohol und Marihuana mit?

Kelly und Theo hatten beide recht, als sie meinten, dass wir nicht dort hingehörten. Doch eine Stimme in meinem Kopf meinte; dass ich dort hingehen und Plan C verwirklichen sollte.

Doch es fühlte sich anders an. Die Vorstellung Ashton zu küssen war am Anfang "klar" und "deutlich", nun war alles verschwommen. Oder zumindest noch verschwommener, als zuvor.

Kelly's Worte hallten mehr denn je durch meinem Kopf. Ich vermutete, dass der Kuss mir meine Gefühle nicht bestätigen würde.

Wenn es keine Liebe war, was ich für Ashton empfand, was bedeutete das denn für mich?

Vorsichtig rüttelte eine person meine Schulter. Ich Blick Kelly in die Augen, welche zur Tafel deutete.

Miss Clarkson begann mit dem Unterricht. Sie war eine ältere Lady, die glaubte das, wenn sie uns den gesamten Unterricht über Filme zeigen würde, dass sie dann eine moderne Lehrerin wäre.

,,Und, deine fünf Minuten genutzt?" Flüsterte mir meine Banknachbarin zu. Miss Clarkson schaute schon zu uns, weshalb ich es auf einem Zettel niederschrieb.

,,Du hattest recht, ich weiss nicht mehr, ob ich zu dieser Party möchte" Sogar meine Handschrift sah unschlüssig und gequält aus.

Unsere beiden Arme lagen auf dem Tisch und schoben unabsichtlich den Zettel langsam herunter.

Ehe ich bemerkte das der Zettel weg war, trafen schon Courtneys enttäuschte Augen auf meine.

Becca nahm ihr den Zettel weg, zerknölte ihn und sah mich wütend an.

Ich fühlte mich furchtbar. Zum einen wegen ihren Blick, zum anderen, weil ihr verletzter Ausdruck etwas in mir auslöste. Es war nichts gutes.

Meine Augen landeten auf Kelly, welche einfach nur verwirrt war. Sie wusste immer noch nichts von Courtneys und meinen kleinen aufeinandertreffen.

In ihrer Nähe fühlte ich mich frei, glücklich und in diesem Moment einfach nur verletzlich.

Ich wollte so schnell es ging, dass diese Stunde endete. Ich versuchte mich auf den Film zu konzentrieren, doch Courtneys Blick erschien immer wieder vor meinen geistigen Augen.

Ich fühlte mich furchtbar. Nicht einmal meine perfekte Traumwelt konnte dieser Schuld stand halten. Die Mauer zerbröselte und brachte die Leinwand zum Vorschein auf welcher der Film gezeigt wurde.

Meine Augen erblickten die alten Pyramiden, welche prachtvoll rekonstruiert wurden.

Ich wünschte, dass man diesen Moment neu rekonstruieren könnte.

Hopelessly In Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt